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0410 - Alptraum-Labyrinth

0410 - Alptraum-Labyrinth

Titel: 0410 - Alptraum-Labyrinth
Autoren: Werner Kurt Giesa
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es.
    »Nummer fünf«, murmelte er. »Das habe ich geschafft. Jetzt gilt es nur noch, meinen wirklichen Feind zu stellen. Nur noch…«
    Und er war nicht sicher, ob er trotz des Amuletts in seinem geschwächten Zustand noch eine Chance hatte. Wer immer der Feind auch war – Astardis und Sara Moon waren gefährliche Gegner…
    ***
    Sara Moon fiel es schwer, die Tatsachen zu begreifen. Wie, bei allen Dämonengöttern, war es Zamorra gelungen, an sein echtes Amulett zu gelangen? Sie sah, wie er den Ausgang des Labyrinths erreichte, und sie sah, wie das Abbild vor ihr auf dem geschwungenen Pult auf die Nähe des Originals reagierte. Unwillkürlich hob sie die Hand. Sie mußte das Amulett zerstören! Sie mußte das Abbild vernichten und damit das Original ebenfalls zerstören, ehe…
    »Also doch«, hörte sie Zamorra sagen, der langsam näher schritt. Es kostete ihn sichtlich Kraft, sich aufrecht zu halten, aber er tat seiner Feindin nicht den Gefallen, in die Knie zu brechen.
    »Sara Moon und nicht Astardis. Wie konnte ich dich nur für Astardis halten? Gegen dich ist er ein harmloses Kind…«
    »Danke für das Kompliment«, sagte sie. »Stirb.«
    Sie setzte ihren Dhyarra-Kristall ein, um das ungeschützte Abbild des Amuletts zur Explosion zu bringen. Damit würde zugleich das Original explodieren und Zamorra zerreißen.
    Aber in der gleichen Sekunde, in der sie angriff, schleuderte Zamorra das Amulett.
    Es raste direkt auf Sara Moon zu!
    Panik erfaßte sie. Sie kam nicht auf die richtige Idee, sich mit einem zeitlosen Sprung aus der Flugrichtung von Merlins Stern zu bringen. Daß Zamorra es nicht nur geschafft hatte, das Labyrinth lebend zu überwinden, sondern auch noch an sein Amulett zu gelangen, verwirrte sie. Sie hatte sich schon in ihrem Sieg gesonnt. Daß der verhindert wurde, verarbeitete ihr Geist nicht so schnell.
    Sie übersah das Naheliegende. Sie kam dafür auf die andere Idee – sie rettete sich, indem sie den gesamten Zauber, den sie mit Alpha und Beta gemeinsam gewirkt hatte, wieder löschte.
    Schlagartig verschwand die Mischung aus Druidenkraft, Dhyarra-Energie und Voodoo-Zauber.
    Die Explosion, die bereits ausgelöst war, wurde weggelöscht. Die Abbilder von Ju-Ju-Stab und Gwaiyur verschwanden. Die Explosion des Amulett-Originals fand nicht statt. Der Scheinkörper Professor Zamorras löste sich auf. An seine Stelle gelangte das Original zurück.
    Zamorra war noch so geistesgegenwärtig, den telepathischen Ruf auszusenden, während er sah, wie Sara Moon von dem silbernen Diskus getroffen wurde und bewußtlos zusammenbrach. Dann packte ihn eine Urgewalt und schleuderte ihn zurück.
    Daß er sich auf dem Bett im Hotelzimmer in New York wiederfand, registrierte er schon nicht mehr. Er hatte die Grenze seiner Leistungsfähigkeit endgültig überschritten.
    Tiefe Bewußtlosigkeit umfing ihn…
    ***
    Er erwachte irgendwann. Mehrere Tage später erst, wie ihm berichtet wurde. Tage, die er benötigt hatte, um sich wieder einigermaßen von den Strapazen und Entbehrungen zu erholen. Nur die Situation kam ihm irgendwie doch bekannt vor. Er lag im Hotelbett, Nicole an ihn geschmiegt und ihn mit einem zärtlichen Kuß weckend. Hatte es so ähnlich nicht angefangen mit seinem Überlebenskampf in dem alptraumhaften Labyrinth?
    Nicole berichtete ihm, was sich auf der Erde abgespielt hatte.
    Doch es berührte ihn in diesen Stunden nicht. Er lebte, und nur das war wichtig. Er lebte, und er wollte sein Leben auskosten, es genießen. Zusammen mit der Frau, die er liebte und von der er befürchtet hatte, sie nie wiedersehen zu dürfen. Es war wichtig, verlorengeglaubtes Leben und Liebe zu spüren.
    Sich berichten lassen, wie es zu seiner Rettung gekommen war und den Beteiligten seinen Dank abstatten – das konnte er auch noch später.
    Viel später.
    Und draußen an der Tür des Hotelzimmers hing das Schild: ›Bitte nicht stören!‹…
    ENDE
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