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0410 - Alptraum-Labyrinth

0410 - Alptraum-Labyrinth

Titel: 0410 - Alptraum-Labyrinth
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Diplomatenkoffer. Darin schimmerten drei Amulette…
    Er hatte beschlossen, sie mitzunehmen, als Gryf ihm schilderte, was mit Zamorra geschehen war und daß dessen Amulett anscheinend unter einem fremden Einfluß stand. Noch wußte Amos nicht, womit er es zu tun bekommen würde, aber er war sicher, daß er seine Amulette würde gebrauchen können.
    Sieben gab es insgesamt, die Merlin der Reihe nach geschaffen hatte, und jedes war stärker und besser als das vorherige. Wenn es stimmte, daß Zamorras Amulett, das siebte, unter einem fremden Einfluß stand, hieß das für Sid Amos, daß es mit einem der anderen Amulette Kontakt hatte. Diesen Kontakt konnte er vielleicht stören oder gar unterbrechen und damit Zamorra helfen, wenn er seine drei Amulette zusammenschaltete.
    Offiziell besaß er nur eines davon. Von den beiden anderen wußte nur er selbst – vielleicht auch Merlin. Aber sonst war niemand eingeweiht. Sid Amos hatte mit diesen drei Amuletten einen guten Grundstock für seine Sammlung gelegt, und er hoffte, daß er auch die anderen noch gewinnen würde – irgendwann. Er hegte, was das magische Siebengestirn von Myrrian-ey-Llyrana anging, seine eigenen ehrgeizigen Pläne…
    Aus diesem Grund durften Nicole und die Druiden nicht dabei sein, wenn er diese Amulette gemeinsam einsetzte.
    Amos warf einen Blick auf Zamorra.
    Mit dessen Körper war abermals eine Veränderung vor sich gegangen. Er wirkte jetzt wie aus Glas, und als Amos ihn berührte, glitt seine Hand widerstandslos in den Körper hinein. Amos spürte, wie Zamorras Herz unter seinen Fingern langsam schlug.
    Ein leichtes, dieses Herz jetzt anzuhalten und Zamorra zu töten…
    Er zog die Hand wieder zurück. Zamorra war nicht sein Feind. Amos war gekommen, um dem Meister des Übersinnlichen zu helfen.
    Er begann die drei Amulette nacheinander in Tätigkeit zu setzen und verband sie geistig miteinander. Dann bediente er sich seiner Magie, um über Zamorra und dessen Amulett dorthin zu greifen, wohin man Zamorras Bewußtsein entführt hatte…
    ***
    »Wartet«, sagte Gryf. »Er soll im Foyer sein, nicht wahr? Vorsichtig. Solange wir nicht wissen, mit wem wir es zu tun haben, sollten wir uns nicht überrumpeln lassen. Mir reicht mein Erlebnis vorhin bei der Ankunft.«
    Sie hatten diesmal nicht den Lift, sondern die Treppe benutzt und legten gerade die letzten Stufen zurück.
    »Glaubst du, daß es sich um einen Gegner handelt?« fragte Nicole.
    Gryf hob nur die Brauen. »Ich weiß nur, daß ich seine Gedanken nicht lesen kann – es sei denn, er wäre mit dem Nachtportier identisch, der in ein paar Minuten Feierabend macht. Aber das kann ich mir eigentlich nicht so recht vorstellen.«
    Er blieb am Fuß der Treppe stehen und sah sich um.
    An einem kleinen Fenstertisch im hintersten Eck des großen Raumes saß ein schwarzgekleideter, blasser Mann, dessen Augen von einer Sonnenbrille verdeckt wurden.
    »Ein Mann in Schwarz!« stieß Teri Rheken verblüfft hervor.
    Der Totenblasse griff unter seine Jacke und zog eine Waffe mit seltsam geripptem Lauf hervor. Der Mündungsdorn flimmerte bläulich.
    »Schnell!« stieß Gryf hervor.
    Teri sprang. Sie versetzte sich unmittelbar hinter den Schwarzgekleideten, während Gryf mit seiner Druidenkraft den Tisch anhob und seine Platte gegen die Hand des Unheimlichen stoßen ließ. Ein dumpfer Laut ertönte. Dann sausten Teris Fäuste auf die Schultern des Schwarzen herab.
    Er steckte die Schläge ein wie ein sanftes Streicheln, ließ sich mit seinem Stuhl nach hinten kippen und brachte die Druidin zu Fall. Noch während er sich herumrollte, richtete er die Waffe auf Teri.
    Gryf versetzte sich ebenfalls im zeitlosen Sprung zu ihm, packte ihn und riß ihn zurück. Aber der Mann in Schwarz besaß Bärenkräfte. Ein Ellenbogenstoß trieb Gryf zurück und ließ ihn meterweit taumeln, bis Nicole ihn schließlich auffing und am Sturz hinderte.
    Der Nachtportier war mittlerweile auf den Kampf aufmerksam geworden. »He«, schrie er. »Hören Sie auf! Was soll das? Ich rufe die Polizei!«
    »Nein!« schrie Nicole. »Keine…«
    Ein zwitschernder Laut ertönte. Dicht an ihrem Kopf vorbei zuckte ein Laserfinger und verbrannte ein Stück Tapete neben der Rezeption. Dann polterte die Waffe zu Boden. Teri hielt mit beiden Händen den Schädel des Schwarzgekleideten umfaßt, der seinen Hut und die Sonnenbrille verloren hatte. Zum ersten Mal sah Nicole die Augen eines dieser unheimlichen Männer – Augen, die nichts als durchgehende
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