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0410 - Alptraum-Labyrinth

0410 - Alptraum-Labyrinth

Titel: 0410 - Alptraum-Labyrinth
Autoren: Werner Kurt Giesa
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der zahlreiche Menschenleben auf dem Gewissen hatte, erschauerte unwillkürlich.
    »Dies ist das letzte Mal, daß du es wagtest, meine Pläne zu kritisieren«, sagte der ERHABENE klirrend kalt. »Geh. Verschwinde von hier, aber halte dich in jeder Sekunde zu meiner Verfügung. Ich werde eine geeignete Aufgabe für dich finden, bei deren Erfüllung du niemals mehr Grund zum Zweifeln haben wirst.«
    »Eu…«, begann Alpha. Aber Sara Moon ließ ihn nicht mehr zu Wort kommen. »Aus meinen Augen!« brüllte sie. »Ich brauche dich hier nicht mehr!«
    Da ging er, sich tief verneigend. Er begriff, daß er endgültig zu weit gegangen war. Dieser geheimnisvolle ERHABENE war kein Weichling wie jener Ted Ewigk, der vorübergehend die Dynastie beherrscht hatte, oder ein aalglatter Wirtschaftsgangster wie jener Erich Skribent, der die erste Offensive geführt hatte. Der neue ERHABENE gestattete keine Diskussion. Das war nicht unbedingt von Vorteil…
    Sara Moon blieb allein im Saal zurück und wartete auf Zamorras Sterben.
    ***
    Sid Amos war wachsam. Er hörte Nicole und die Druiden zurückkehren und hatte gerade noch Zeit, sein magisches Experiment rasch zu beenden und zwei der Amulette wieder in dem flachen Koffer verschwinden zu lassen. Er war nicht hundertprozentig mit dem zufrieden, was er erreicht hatte, aber es war schon einiges. Wenn sie ihm nur etwas mehr Zeit gelassen hätten…
    Nicole erschrak, als sie Zamorras verschlechterten Zustand sah. Niedergeschlagen ließ sie sich in den Sessel sinken.
    »Also nichts«, sagte sie.
    »Der Bursche, auf den du uns aufmerksam machtest, war ein Agent der Dynastie«, sagte Gryf. Herausfordernd sah er Sid Amos an. »Woher wußtest du davon?«
    »Ich wußte es nicht, daß er zur Dynastie gehört«, sagte Amos gleichgültig. »Aber es paßt in meinen Verdacht. Die Ewigen könnten dahinter stecken. Denn das, was hier geschieht, ist nicht unbedingt typisch für Dämonenkräfte. Es ist eine eigenartige Mischung aus einer Voodoo-Variante, aus Druidenmagie und Dhyarra-Kräften.«
    Nicole schluckte.
    »Wie hast du das herausgefunden?« fragte sie. »Druiden-Magie und Dhyarra-Kräfte… das könnte bedeuten…«
    »…daß wir es mit Sara Moon zu tun haben«, sagte Teri. »Aber ich bin mir nicht sicher, ob das hier nicht für sie eine Nummer zu groß ist.«
    »Bedenke, daß sie ihren Machtkristall inzwischen fertiggestellt haben dürfte«, wandte Gryf ein. »Damit kann sie schon eine Menge anfangen, schätze ich. Und wenn es eine Mischung aus verschiedenen Arten der Magie ist…«
    Er trat an den Tisch und hob Amos’ Amulett auf. »Sag nicht, du hättest es hiermit herausgefunden«, sagte er.
    Amos nickte. »Und ich habe noch mehr herausfinden können, nachdem mir erst einmal klar wurde, daß es sich um eine Mischform der Magie handelt. Es gibt einen Weg, Zamorras Bewußtsein zu erreichen.«
    »Welchen Weg?« rief Nicole.
    »Wir kommen nicht körperlich an ihn heran«, sagte Amos. »Zumindest noch nicht. Ich stoße auf erhebliche Schwierigkeiten. Irgendwie ist er in einer Welt gelandet, an die ich nicht so recht herankomme. Aber telepathisch müßte er zu fassen sein.«
    »Das heißt, Teri und ich könnten mit ihm Gedankenkontakt aufnehmen?« fragte Gryf.
    »Ja. Ich bin mir ziemlich sicher. Ich wollte es selbst versuchen, aber ihr seid bessere Telepathen als ich, und ihr habt mich auch zu früh gestört. Vielleicht noch eine oder zwei Viertelstunden, und ich hätte Zamorra gehabt!«
    Er sah Nicole an.
    »Die Dämonenbanner, die du angebracht hast, kannst du vergessen. Ich habe sie zerstört. Sie behinderten mich.«
    »Dämon«, murmelte Gryf.
    »Hör auf!« fuhr Nicole ihn an. »Er hilft uns schließlich, ob Dämon oder Ex-Dämon!«
    »Ja, der Zweck heiligt die Mittel. Ich weiß«, murrte Gryf. »Aber mir gefällt das alles nicht. Er erscheint hier, und wo wir steckenblieben, ist er der große Wunderknabe, der auf Anhieb alles erreicht und alles kann.«
    »Wenn ich mich nicht irre, hast du selbst mich hergeholt, weil ihr mit eurem Latein am Ende ward«, sagte Amos ruhig.
    »Deine Erfolge kommen mir zu schnell. Vielleicht bist du selbst an diesem Komplott beteiligt?«
    Amos seufzte. »Wenn ich Zamorra schaden wollte, hätte ich ihn vorhin, als ich allein im Zimmer war, spielend leicht töten können. Was sollen deine ständigen Beschuldigungen, Gryf? Damit veränderst du die Situation auch nicht. Entweder findest du dich mit mir ab, oder du läßt mich in Ruhe. Verstehen wir uns?«
    Gryf
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