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0410 - Alptraum-Labyrinth

0410 - Alptraum-Labyrinth

Titel: 0410 - Alptraum-Labyrinth
Autoren: Werner Kurt Giesa
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getötet, so wie jener ursprünglich Zamorra hatte töten sollen!
    Die ERHABENE ballte die Fäuste.
    Aber dann sah sie, wie erschöpft Zamorra jetzt war. Er konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten. Ghoroc, der fünfte Dämon, würde leichtes Spiel mit ihm haben. Und Ghoroc befand sich ganz in Zamorras Nähe…
    Sara sorgte dafür, daß das letzte magische Dhyarra-Netz sich auflöste. Der Dämon Ghoroc witterte sein Opfer und setzte sich in Bewegung. Aus seinem Maul züngelte die dreigespaltene Fangzunge. Was immer er damit berührte, verflüssigte sich, um dann von Ghoroc genießerisch aufgeschleckt zu werden…
    Zamorras endgültiger Tod war nur noch eine Frage weniger Minuten. Diesem letzten Gegner hatte er, kraftlos wie er war, nichts mehr entgegenzusetzen…
    ***
    Es kam Nicole selbst so vor, als bewegte sie sich in Zeitlupe. Sie stemmte sich aus dem Sitzmöbel hoch und griff nach Merlins Stern. Zamorras Amulett wehrte sich erneut, jagte ihr einen schmerzhaften elektrischen Schlag durch Hand, Arm und Körper. Fast wäre sie mit einem Aufschrei zusammengebrochen. Aber mit dem Amulett in der Hand ließ sie sich nach vorn fallen, stürzte neben Sid Amos auf den Fußboden.
    Sie wußte nicht, was er beabsichtigte. Sie hatte nur verstanden, daß er irgend etwas mit Zamorras Amulett vorhatte. Und sie brachte es ihm.
    Mit einer Hand umkrallte er sein eigenes Amulett. Mit der anderen tastete er jetzt nach Merlins Stern. Nicole hörte ihn aufstöhnen, als er ihr die Silberscheibe entriß – und sie auf seine schmetterte.
    Es klirrte metallisch.
    Dann war Merlins Stern verschwunden.
    Nicoles Augen weiteten sich. Unwillkürlich sah sie zum Bett hinüber. Aber vom Boden aus konnte sie Zamorra nicht erkennen. Sie raffte sich auf und stellte nun fest, daß sein Zustand sich äußerlich nicht verändert hatte.
    Neben ihr lag Sid Amos wie tot.
    Sie rüttelte ihn. Da rollte er langsam auf die Seite und dann auf den Rücken, und sein Gesicht war ungesund grau. Seine Lider flatterten, als er Nicoles fragenden Blick erwiderte.
    »Was – was ist denn passiert? Was hast du getan?« wollte sie fiebrig wissen.
    Der Dämon schüttelte ganz langsam den Kopf. »Koffer…«, ächzte er. »Gib… gib mir den… und geh hinaus…«
    Er hatte Mühe, die Worte zu formulieren.
    Nicole erhob sich und merkte, daß ihre Knie zitterten. Sie nahm den flachen Aktenkoffer vom Tisch und legte ihn neben Amos auf den Boden, wollte ihn öffnen. Aber seine Hand kroch auf die ihre. »Nicht… geh…«
    Sie sah ihn an.
    Und dann folgte sie seiner Aufforderung!
    Er mußte wissen, was er tat. Und wenn er jetzt in den nächsten Minuten allein sein wollte, respektierte sie das. Es war vielleicht dumm, kaum weniger leichtsinnig als ihr Verhalten am gestrigen Abend, als Zamorra und sie auf eine Abschirmung des Zimmers verzichtet hatten… aber seltsamerweise vertraute sie dem Ex-Dämon.
    Sie trat auf den Gang hinaus.
    Vom zerstörten Fenster am Ende des Korridors her kam kühler Morgenwind. Draußen war es hell geworden. New York erwachte. Im Zimmer glitten Amos’ Finger über das Kofferschloß, ließen es aufspringen. Er tastete fahrig nach den beiden anderen Amuletten. Er sog Kraft aus ihnen heraus, führte sie seinem eigenem Körper und Geist zu. Er erstarkte schnell wieder. Als er sich sicher fühlte, verschloß er den Koffer mit seinem streng gehüteten Geheimnis wieder, ging zur Tür und gestattete Nicole, ihr Zimmer wieder zu betreten.
    »Was hast du getan?«
    Er wußte wohl, daß sie mit ihrer Frage seine rasche Erholung meinte, aber er wich der Antwort aus. »Ich habe Merlins Stern zu Zamorra geschickt«, sagte er.
    Nicole sah ihn sprachlos an.
    Ein menschliches Lächeln umspielte seinen Mund. »Ich weiß jetzt fast alles«, sagte er. »Ich erkannte es, als Gryf und Teri zurückgeschleudert wurden. Sei unbesorgt, sie werden bald wieder aus ihrer Bewußtlosigkeit erwachen.«
    »Was hast du erkannt? Was hast du…«
    »Sie konnten es nicht sehen«, sagte Amos. »Ihnen fehlte das Wissen um die Zusammenhänge und die Erfahrungen. Zamorra befindet sich in Ash’Naduur.«
    Nicole zuckte zusammen.
    Ash’Naduur und Ash’Cant – zwei geheimnisvolle Dimensionen, die in engem Zusammenhang mit der DYNASTIE DER EWIGEN standen. Ash’Cant war Sara Moons Privatwelt, in der sie herrschte, und Ash’Naduur war eine öde Felsenlandschaft, höchst lebensfeindlich, von der sie nicht mehr wußte, als daß sich dort zuweilen Ewige trafen. In Ash’Naduur hatte Asmodis
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