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0410 - Alptraum-Labyrinth

0410 - Alptraum-Labyrinth

Titel: 0410 - Alptraum-Labyrinth
Autoren: Werner Kurt Giesa
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intensivem Bemühen nicht. Denn das Unterbewußtsein läßt sich nicht betrügen…
    Mit ihren feinen Sinnen fühlte Nicole, wie Gryf und Teri sich auf die telepathische ›Reise‹ begaben. Die Französin warf einen Blick auf Sid Amos. Sein Gesicht war ausdruckslos.
    Kein heimlicher Triumph, nichts. Nur ein regloses Abwarten. Sie konnte auch nichts fühlen, das darauf hindeutete, daß er die beiden Druiden hätte hereinlegen wollen.
    Plötzlich ging ein leichtes Zucken durch Zamorras Körper.
    Amos’ Kopf flog herum. »Kontakt«, flüsterte er.
    Da schrieen die Druiden auf!
    Da war es, als würden sie von einem Blitz gepackt und hochgerissen. Sie schwebten, sie wurden von blauem Feuer umflossen – und sie brachen bewußtlos zusammen, stürzten dumpf auf den Boden.
    Amos warf sich nach vorn. Seine Hände umschlossen sein Amulett. »Nein«, brüllte er auf. »Nicht… nicht abreißen, nicht…«
    Er begann von innen heraus zu leuchten. Silberne Flammen loderten aus dem Amulett. Die Luft knisterte statisch.
    Amos zitterte. Er war kaum in der Lage, das Amulett zu halten.
    »Schnell«, keuchte er. »Ich darf den Kontakt nicht verlieren… schnell, Nicole! Zamorras Amu…«
    Er verstummte, kämpfte wild gegen etwas an, das Besitz von ihm ergreifen wollte. Seine Augen waren weit aufgerissen und seltsam verdreht. Seine Gestalt begann sich zu verändern, nahm dämonenhafte Konturen an. Hörner, Schweif, Pferdefuß, Flügelansätze…
    Er keuchte, atmete stoßweise. »Hilf mir, Nicole«, keuchte er. »Keine… Zeit mehr… schnell…«
    Seine Kraft erlahmte sichtlich. Seine Zuckungen wurden schwächer, und er begann über dem Amulett zusammenzusinken…
    ***
    »Dieser zweifelnde Narr«, murmelte Sara Moon abfällig. Wenn sie Alpha nicht fortgeschickt hätte, hätte er jetzt beobachten können, wie ein Versuch von Zamorras Gefährten scheiterte, den Parapsychologen zu erreichen und zurückzuholen.
    Ihre Druiden-Sinne spürten die Nähe verwandter Magie. Sie erkannte Gryf und Teri, die gemeinsam versuchten, die Schranke zwischen den Welten zu durchbrechen und Zamorras Bewußtsein zu berühren.
    Aber es gelang ihnen nicht. Sie wurden zurückgeschleudert und angegriffen. Die Struktur dieser Dimension stufte sie wegen ihres heimlichen Eindringens als feindlich ein und strafte.
    Der Kontakt kam nicht zustande.
    Sara Moon lachte höhnisch.
    Und sie beobachtete weiter, wie Professor Zamorra unter dem hypnotischen Zwang des Dämons Xo Selbstmord beging.
    Was eine akzeptable, wenn auch nicht ruhmreiche Lösung war…
    ***
    Plötzlich zuckte Zamorra zusammen. Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte er, die Berührung eines anderen Geistes gespürt zu haben.
    Er hielt in seiner Bewegung inne, fühlte dann den Schmerz, mit dem seine Fingernägel in sein Fleisch stachen.
    Was, zum Teufel, geschah hier?
    Es war, als würde ein Schleier vor seinen Augen weggerissen. Innerhalb von Sekunden erkannte er, daß er hypnotisiert worden war! Dabei war das eigentlich unmöglich. Er gehörte zu den Menschen, die nicht hypnotisierbar waren – es sei denn, sie bauten mit einer starken Willensanstrengung die natürlichen Barrieren in sich ab…
    Aber das hatte er nicht getan.
    Er begriff. Der Dämon mußte ihn mit Magie bearbeitet haben. Er hatte ihm die Aussichtslosigkeit seiner Situation einsuggeriert und ihm dabei eingeflüstert, Selbstmord sei die einzige Lösung aus diesem Dilemma…
    »Nein!« schrie Zamorra auf.
    Er wußte nicht, daß er es Gryf und Teri zu verdanken hatte, aus seinem Zustand gerissen worden zu sein. Sie hatten ihn nur ganz flüchtig berühren können, ehe sie zurückgeschleudert wurden, aber dieser kurze Moment hatte ausgereicht, ihn aus der Hypnose zu wecken.
    Und er nutzte seine Chance.
    Er beherrschte die Kunst der Hypnose selbst, und er kannte eine Zauberformel, die bestimmte magische Kräfte zurückwarf. Zamorra schaffte es, in einer gewaltigen geistigen Anstrengung den Selbstmordzwang abzuwehren und zu spiegeln.
    Vielleicht nur zwei Gangbiegungen weiter hörte er eine nichtmenschliche Kreatur wild aufbrüllen.
    Xo, der Dämon, wurde völlig überrascht – und tötete sich selbst…
    Erschöpft brach Zamorra zusammen, nur ein knappes Dutzend Meter von dem Ungeheuer entfernt, das er besiegt hatte. Die Magie forderte ihren Preis…
    ***
    Sara Moon war bestürzt. Sie hatte nicht damit gerechnet, daß Zamorra noch so viel Energie aufbringen würde. Er hatte es wahrhaftig fertiggebracht, Xo auszuschalten, hatte den Dämon
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