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0410 - Alptraum-Labyrinth

0410 - Alptraum-Labyrinth

Titel: 0410 - Alptraum-Labyrinth
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Minuten verstrichen. Dann sagte der andere Schwarze, der unten am kleinen Tisch zurückgeblieben war:
    »Er ist angekommen.«
    Der Ewige, der in seinem silbergrauen Anzug durchaus wie ein seriöser Geschäftsmann wirkte, hob den Kopf.
    »Reaktion?«
    Der Mann in Schwarz zögerte eine Weile. Dann sagte er: »Positiv. Kein Verdacht. Sie verhalten sich völlig normal.«
    »Es ist gut«, sagte Beta. »Absichern. Alles weitere wird nicht mehr von hier aus gesteuert. Sorgt dafür, daß sie nicht gestört werden.«
    Beta war zufrieden. Er hatte getan, was zu tun gewesen war. Alles weitere lag nicht mehr in seiner Hand. Die Falle war aufgestellt, Professor Zamorra war hineingegangen. Wann sie zuschnappte, bestimmte jetzt der ERHABENE.
    Der Ewige erhob sich und verließ das Hotel, in dem er mit den beiden Männern in Schwarz den größten Teil des Nachmittags und den gesamten Abend zugebracht hatte, ohne daß sie auffielen. Der Dhyarra-Kristall mit seiner Magie hatte dafür gesorgt und die passierenden Menschen ebenso wie das Personal beeinflußt. Niemand würde sich später an die seltsame Dreiergruppe erinnern können. Im Gedächtnis der Menschen waren sie gelöscht.
    Nur ein paar Dutzend Meter vom Hotel entfernt, blieb der Ewige stehen. In einem Spalt zwischen zwei Häusern schaltete er den Materiesender ein, der dort unlängst installiert worden war. Als das Abstrahlfeld schwarz aufglomm, trat der Ewige hinein und war im nächsten Moment aus New York verschwunden. Als das Feld erlosch, befand er sich bereits an einem weit entfernten Ort in einer anderen Dimension.
    Wer nicht wußte, wie der seltsame Mechanismus eingeschaltet wurde, würde hier völlig ahnungslos zwischen den Häusern hindurchgehen, ohne daß etwas geschah. Die Technik der Dynastie war hervorragend getarnt.
    ***
    Sara Moon betrat den großen Saal. Sie musterte die sieben schwarzgekleideten blaßhäutigen Männer und die fünf blau flirrenden Netze, die mit Dhyarra-Magie gestählt waren. Die Dämonen, die in den Netzen gefangen waren, hatten ihr Toben inzwischen eingestellt. Sie sahen wohl ein, daß sie so nicht entkommen konnten.
    Merlins abtrünnige Tochter trug wieder ihr Tarnkostüm. Sie war der ERHABENE der Dynastie, dessen wahre Identität niemand kannte. Nacheinander betrachtete sie die fünf Dämonen.
    Alpha, der noch seine Zaubererkutte mit der leuchtend roten Stickerei trug, verneigte sich spöttisch und wies nacheinander auf die Gefangenen. »Es sei mir erlaubt, vorzustellen: Huraxoon – Ataxar – S’ghotar – Xo –Ghoroc. Allesamt aus den Legionen des Erzdämons Astaroth. Sie entsprechen genau unseren Vorstellungen. Eure Erhabenheit.«
    Sara Moon nickte. »Sie gefallen mir. Hübsche Bestien«, sagte sie über ihre Stimmverzerrung. »Was können sie?«
    »Sie arbeiten mit Bannsprüchen, sie können Krankheiten verursachen…«
    »Auch mit Gedanken töten?«
    »Das nicht. Und sie sind nicht stark genug, uns zu schaden. Ihre Kraft reicht gerade aus, gegen Zamorra zu bestehen.«
    »Zamorra?« heulte einer der Dämonen auf. Die fünf Gefangenen hatten die Unterhaltung der Ewigen verfolgt. Es war auch dem Dümmsten von ihnen, Huraxoon, inzwischen klar, in wessen Hände sie gefallen waren.
    Die DYNASTIE DER EWIGEN und die Höllenmächte waren sich gegenseitig nicht grün. Die Dynastie kämpfte um den Herrschaftsanspruch, den die Höllendämonen nicht abgeben und auch nicht teilen wollten.
    »Natürlich Zamorra«, sagte Sara Moon. »Gegen ihn werdet ihr antreten. Nacheinander.«
    »Wir haben keine Chance«, kreischte Huraxoon.
    »Ihr habt keine andere Wahl«, sagte Sara Moon. »Denn wir haben nicht vor, euch so einfach wieder gehen zu lassen. Ihr werdet um eure Freiheit kämpfen müssen. Gegen den Meister des Übersinnlichen.«
    »Ihr arbeitet zusammen?« ächzte Xo.
    »Nein. Aber es macht mir Spaß, zu sehen, wie ihr gegeneinander kämpft – nach meinen Regeln«, sagte Sara kalt. Selbst die künstliche Stimme konnte den Dämonen den Ausdruck der Erbarmungslosigkeit noch vermitteln. »Nur wem von euch es gelingt, Zamorra zu überwinden, wird die Freiheit zurückerlangen. Auf die anderen wartet der Tod.«
    »Wenn ich freikomme, werde ich euch alle zermalmen«, schrillte Huraxoon. »Zerfetzen, auslöschen werde ich euch. Ins Höllenfeuer verschleppen und…«
    »Sei still«, sagte Alpha. »Du solltest einsehen, daß du in der schwächsten nur denkbaren Position bist. Spar dir deine Drohungen für Zamorra.«
    »Ich werde ihn überwinden, und dann
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