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0410 - Alptraum-Labyrinth

0410 - Alptraum-Labyrinth

Titel: 0410 - Alptraum-Labyrinth
Autoren: Werner Kurt Giesa
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auf dem Korridor in der Nähe von Zimmer 321 wartete, kannte ebensowenig Ungeduld wie sein Artgenosse im Foyer. Nichts rührte sich auf dem Gang. Niemand kam, um die Gäste zu stören. Niemand tauchte auf, der das Gelingen des Planes infrage stellen konnte. Somit gab es für die Männer in Schwarz keine Notwendigkeit, einzugreifen.
    Dann endlich kam der Befehl aus der anderen Daseins-Sphäre.
    Ein leichter Ruck ging durch den Blaßhäutigen vor dem Hotelzimmer. Er setzte sich in Bewegung und erreichte die Zimmertür.
    Das Schloß bereitete ihm ebensowenig Probleme, wie Beta damit Schwierigkeiten gehabt hatte. Lautlos öffnete der Mann in Schwarz die Tür und betrat das Zimmer.
    Zamorra und Nicole hatten einen schweren Fehler begangen. Zum ersten Mal seit langer Zeit hatten sie versäumt, ihre Unterkunft mit magischen Mitteln gegen unbefugte Eindringlinge abzusichern.
    Ob es gegen die Ewigen viel genützt hätte, war eine andere Frage. Aber zumindest ein Teil der Magie, die wirksam wurde, wäre dadurch abgeblockt worden.
    So aber war freier Zugriff gewährleistet…
    Der Mann in Schwarz betrachtete die Schlafenden. Dann formte er die ergänzenden Zeichen in die Luft, die zusammen mit den schon vorher angebrachten die Falle zuschlagen ließen.
    Die ersten Zeichen, die Luftgebilde, hatten für den nötigen Vor-Kontakt gesorgt, waren aber dabei nicht erkennbar gewesen, weil sie sich passiv verhielten. Eine besondere Eigenart der verwendeten Dhyarra-Magie. Der ERHABENE hatte äußerst gründlich geplant, vielleicht so gründlich wie noch nie zuvor. Er hatte alle Möglichkeiten bedacht, weil er die Schwächen und Stärken des Gegners kannte.
    Der Mann in Schwarz hatte keine Möglichkeit, sich zu fragen, weshalb der ERHABENE die Chance nicht nutzte, seinen Gegner Zamorra hier und jetzt zu töten. Es wäre ein leichtes gewesen, mit einem Dhyarra-Kristall zuzuschlagen oder mit einem schnellen Laserschuß das Bett mitsamt den beiden darin befindlichen Menschen zu verbrennen.
    Doch die Programmierung des Schwarzgekleideten sah nur Gehorsam vor, keine kritischen Fragen.
    Als die Falle aktiviert war, war seine Aufgabe hier erfüllt. Er verließ das Zimmer so lautlos wieder, wie er es betreten hatte, und verschloß die Tür. Dann zog er sich etwas von dem Zimmer zurück.
    Abwarten und weiter sichern! lautete der Befehl, der in seinem Programmgehirn verankert war.
    Der Mann in Schwarz erfüllte den Befehl mit der Geduld einer Maschine.
    ***
    Sara Moon fühlte sich erschöpft. Aber sie durfte ihre Schwäche jetzt nicht zeigen. Sie mußte weiterhin unnahbar, eiskalt und beherrscht bleiben, der starke Sieger und Beherrscher.
    Sie wußte, daß sie nur knapp einer Katastrophe entgangen war. Ausgerechnet Beta hatte sie enttarnt! Alpha hatte nichts registriert, er hatte nur auf die entstehenden Gegenstände geachtet. Hatte sich nicht nach dem ERHABENEN umgesehen.
    Das hatte ihm möglicherweise das Leben gerettet.
    Als sie in der Gedankenkontrolle erkannte, daß Beta sie durchschaute, fällte sie sein Todesurteil. Sie entzog ihm den Schutz. Übergangslos war sein Geist mit der Macht des Dhyarra-Kristalls 13. Ordnung konfrontiert worden, und dafür war er nicht geschaffen. Der Machtkristall verbrannte ihn.
    Alpha sah die verbliebenen Überreste Betas am Boden liegen. Er war bestürzt. Sein Gesicht, unter der Kapuzenkutte deutlich zu erkennen, verzerrte sich. »Was – was ist geschehen? Wie war das möglich?«
    »Er muß in Panik verfallen sein«, schnarrte der ERHABENE metallisch. »Vielleicht war er unkonzentriert. Er entglitt meinem Schutz, und ich konnte ihn nicht mehr halten. Er trägt selbst Schuld an seinem Übergang.«
    Alpha preßte die Lippen aufeinander.
    »Es ist nicht gut, daß immer mehr von uns ausgelöscht werden«, sagte er nach einer Weile. »Eure Erhabenheit mögen bedenken, daß wir nie sehr zahlreich waren. Doch das Universum ist groß. Wie sollen wir es beherrschen, wenn es nicht genug von uns gibt, um uns auf die Planeten und Welten zu verteilen? Wie sollen wir die Macht halten, wenn wir nicht mehr zahlreich genug sind, alle möglichen Welten zu kontrollieren? Sein Übergang hätte verhindert werden müssen.«
    Das Augenband des ERHABENEN glomm düster auf.
    »Diese Kritik ist nicht erwünscht«, schnarrte er. »Unsere Situation ist mir geläufig. Ich bedarf keiner Belehrungen.«
    Sara Moon transpirierte. Die Anstrengung zeigte noch Nachwirkungen. Hinzu kam die Anschuldigung Alphas. Wußte er, was er mit seiner Kritik
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