Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0410 - Alptraum-Labyrinth

0410 - Alptraum-Labyrinth

Titel: 0410 - Alptraum-Labyrinth
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
wieder und schob sich dabei allmählich dem Rand zu.
    Zamorras Körper hatte sie nicht wahrgenommen. Er schien für die Silberscheibe nicht mehr zu existieren. Aber Nicole konnte ihn unter ihren Fingern fühlen.
    Wieder nahm sie sich des Amulettes an. Sie überwand die Abwehr durch ihre Konzentration und setzte Merlins Stern ein, um das Zimmer an sich zu untersuchen. Aber sie konnte nichts entdecken, was auf schwarzmagischen Einfluß hinwies. Aber sie konnte die Untersuchung auch nicht lange ausdehnen – sie brauchte eine Menge innerer Kraft, die Abwehr zurückzuhalten. Sie war froh, als sie die Silberscheibe wieder aus der Hand legen konnte.
    Kein Befund…
    Kein magischer Einfluß…?
    Trotzdem stimmte hier etwas nicht. Unter anderen Umständen hätte sie versucht, mit Hilfe des Amuletts einen Blick in die jüngste Vergangenheit zu tun, um festzustellen, was passiert war, während sie beide hier schliefen. Aber jetzt traute sie sich das nicht zu. Sie würde nicht die Ruhe und Konzentration finden, weil sie zu sehr gegen den Widerstand des Amuletts angehen mußte.
    Das half also nicht…
    Was nun? Ratlos sah sie Zamorra an. Dann endlich faßte sie einen Entschluß. Wenn sie schon im Moment nichts für ihn tun konnte, konnte sie wenigstens das Zimmer nachträglich absichern. Das Kind war zwar in den Brunnen gefallen, aber die Abdeckung verhinderte das Fallen des nächsten Kindes… kurzum: ein weiterer gegnerischer Vorstoß würde dann an der Abschirmung scheitern.
    Während sie daran arbeitete, Türen, Fenster, Wände, Fußboden und Decke mit Dämonenbannern zu versehen, erkannte sie, worauf ihr ungutes Gefühl seit dem Flugzeugdefekt zurückzuführen sein mußte. Es war wohl doch so etwas wie eine Vorahnung gewesen. Aber die Gefahr ging nicht von einem Flugzeug aus. Vielleicht wäre nichts passiert, wenn sie mit der nächsten Maschine nach Paris oder London geflogen wären. Vielleicht wäre aber auch das Flugzeug dann zur Umkehr gezwungen worden…?
    Die eigentliche Falle hatte jedenfalls hier in New York auf Zamorra und sie gewartet! In aller Ruhe hatte der Gegner hier seine Vorbereitungen treffen können, völlig ungestört.
    Aber welcher Gegner…?
    Wie sollte sie ihn denn finden, wenn sie keine Spur von ihm entdecken konnte?
    Insgeheim hoffte sie, daß es doch eine Verbindung geben mochte, die sie mit dem Amulett nur durch irgend welche Umstände nicht erkannte, die aber durch die Abschirmung unterbrochen wurde. Vielleicht änderte sich Zamorras Zustand dann…?
    Aber sie wurde enttäuscht. Nichts änderte sich.
    Sie ballte die Fäuste. Allein kam sie nicht weiter. Sie mußte versuchen, Hilfe herbeizuholen.
    Langsam streckte sie ihre Hand nach dem Zimmertelefon aus.
    ***
    Zamorra murmelte eine Verwünschung. Was war geschehen? Wie hatte es geschehen können? Er hatte überhaupt nichts von der Entführung gemerkt. Vielleicht träumte er ja immer noch?
    Er kniff sich in den Arm. Es schmerzte. Aber war das ein sicherer Beweis dafür, daß er tatsächlich wach war? Vielleicht gaukelte ihm sein Traum ja nur vor, daß er den Schmerz spürte?
    »Es bringt nichts, darüber nachzugrübeln«, murmelte er. »Ob Traum oder nicht – ich muß hier heraus.«
    Allmählich kehrte sein klares Denkvermögen zurück. Er verarbeitete den Schock, aus idyllischem Schlaf und der Nähe seiner Geliebten gerissen worden zu sein. Er mußte sich mit der Situation abfinden und das Beste draus machen.
    Vielleicht konnte auch Nicole ihm helfen.
    Daß sie in die gleiche Situation geraten war wie er, konnte er sich nicht vorstellen. Sie hatten so dicht Haut an Haut gelegen, daß sie nicht von ihm hätte getrennt werden können. Sie würden sich beide hier in der finsteren Felsenhöhle befinden. Außerdem war er in seinem Traum allein gewesen, ohne Nicoles Begleitung.
    Also war sie noch in Freiheit und konnte etwas unternehmen.
    Darauf verlassen wollte er sich allerdings nicht. Er war nicht der Mann, der sich einfach hinsetzte und abwartete. Wenn es einen Weg gab, hier herein zu kommen, mußte es auch einen Weg geben, wieder hinaus zu gelangen. Er mußte ihn nur finden.
    Er versuchte, sein Amulett zu rufen. Aber es kam nicht.
    Doch ein Traum? Oder war es zu weit von ihm entfernt? Falls er in eine veränderte Realität oder in eine andere Dimension verschlagen worden war, würde der Kontakt nicht zustande kommen können.
    Er war also auf sich allein gestellt.
    Zamorra schnupperte. Die Luft roch verhältnismäßig frisch. Also nicht seit Jahren
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher