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0408 - Sie lockten mich mit Evelyn

0408 - Sie lockten mich mit Evelyn

Titel: 0408 - Sie lockten mich mit Evelyn
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ausführte?«
    »Nein«, gab sie nach einem leichten Zögern zurück. Ihre Stimme klang trotzdem fest.
    »Er kam darauf, dass Ihr Name ein männlicher und ein weiblicher Vorname war. Er rechnete sich aus, dass man ihm nicht auf die Schliche käme, falls man unter der Adresse Sie, Bernie Miller, finden würde.«
    »Ich habe seit achtzehn Monaten nichts mehr mit ihm zu tun«, hauchte Bernie, »ich möchte nicht gern darüber sprechen.«
    »Damals war er so abgebrannt, dass er seinen Mantel versetzte. Dann hatte er auf einmal Geld, eine Menge Geld.«
    Sie nickte. »Ungefähr stimmt das, aber nicht ganz. Dean Hard war kein schlechter Kerl. Den Mantel hat er ein paar Mal versetzt, um Geld zu bekommen, damit er mich ausführen konnte. Das war auf eine Art sogar lustig, wenn’s kalt wurde, musste er seinen Mantel wieder zurückholen. Manchmal hab ich ihm das Geld dafür sogar geliehen. Ich dachte mir nichts dabei. Ich mochte ihn, und wir haben über den Mantel oft gelacht damals.«
    »Und plötzlich hatte er eine Menge Geld«, unterbrach ich sie.
    »Und ich war nicht mehr gut genug für ihn«, gab sie mit einem Seufzer zurück. »Ich weiß nicht, wie er an das Geld gekommen ist, aber er hatte eine Menge. Dann zog er in ein teures Apartment, und damit war die Geschichte aus.« Sie lächelte, aber in ihren Augen war ein feuchter Schimmer. »Eine einfache Sache, nicht?«
    Ich überlegte einen kurzen Augenblick und stellte dann noch eine Frage.
    »Sind Sie jemals mit ihm zum Leihhaus gegangen?«
    Vielleicht lag es an der besonderen Betonung, dass sie mich so ansah. Sie zögerte einen Augenblick, dann nickte sie.
    »Ja. Es war der Laden von Sam Goldstein, dem Mann, der dann getötet wurde.«
    Jetzt hatte ich auch die letzte Erklärung! Ich hatte mich immer gewundert, dass Dean Hard sein Verbrechen unter dem Namen seiner Freundin geplant hatte. Warum hatte er dann seinen Mantel nicht auch unter diesem Namen versetzt? Der einzige Grund war, dass sie damals bei ihm war. Das war die einzige Gelegenheit, wo er seinen richtigen Namen angeben musste.
    »Vielleicht haben Sie etwas bemerkt, ich meine in dem Pfändhaus. War der Pfandleiher sehr kurzsichtig?«
    »Ja. Als er die Quittung ausfüllte, hing er mit seiner Nase fast auf dem Zettel.«
    »Das ist zu Ihrer Entlastung«, wandte ich mich jetzt an Hank Brian. »Hier ist noch ein Zeuge, der bestätigen kann, wie kurzsichtig Sam Goldstein war. Dean Hard und Jack Spring haben ihn überfallen und ausgeraubt, durch den Mantel sind Sie in den Verdacht gekommen, den Mann getötet zu haben. Sie können sich darauf verlassen, Brian, dass ich alles daran setzen werde, um Ihre Unschuld zu beweisen. Aber vorläufig…«
    »Ich weiß, Sie müssen mich wieder einbuchten«, gab er niedergeschlagen zurück.
    »Immerhin sind Sie aus Sing-Sing ausgebrochen, und das Urteil gegen Sie ist noch gültig, Brian«, erklärte ich ihm. »Mir wäre nur lieb, wenn Sie keine Schwierigkeiten machen würden und freiwillig mitkämen.«
    »Okay, Cotton. Ich vertraue Ihnen noch immer«, sagte er mit einem schwachen Grinsen.
    »Dafür habe ich noch eine Überraschung für Sie. Draußen wartet eine alte Bekannte von Ihnen.«
    Ich ging zur Tür, die der Patrolman auf meinen Wunsch geschlossen hatte, öffnete sie und bat den Kollegen mit Evelyn Taylor ins Zimmer.
    »Hank!«, rief die Frau aus und wäre Brian um den Hals gefallen, wenn der Patrolman sie nicht am Arm festgehalten hätte.
    Hank Brian starrte die Frau mit einem finsteren Blick an.
    »Mit dir will ich nichts mehr zu tun haben, Eve«, sagte er rau. »Nie wieder! Du möchtest wohl jetzt wieder anfangen? Jetzt, wo Bunter tot ist!«
    »Bunter tot?«, entfuhr es mir. »Woher wissen Sie das?«
    »Ich erfuhr es, als ich in die Wohnung von Eve Taylor wollte. Ich dachte, ich könnte einen von den Burschen bei ihr finden. Es waren eine Menge Polizisten da. Rex Bunter ist ermordet worden.«
    »Ich bin froh, dass endlich einer die Nerven gefunden hat, eine Kanone auf ihn zu richten«, kreischte Evelyn Taylor.
    Wir starrten alle auf Evelyn Taylor. Mir fiel es plötzlich wie Schuppen von den Augen.
    »Woher wissen Sie, dass Rex Bunter erschossen wurde?«, fragte ich langsam.
    Eve Taylor wurde plötzlich so weiß wie ein frisch gebleichtes Laken und zitterte am ganzen Körper.
    »Rex Bunter wurde tatsächlich erschossen«, sagte Hank Brian. »Die Cops sprachen davon.«
    »Ja, die Cops sprachen davon«, kreischte Eve Taylor und versuchte sich loszureißen.
    »Sie haben mit
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