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0408 - Sie lockten mich mit Evelyn

0408 - Sie lockten mich mit Evelyn

Titel: 0408 - Sie lockten mich mit Evelyn
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er.
    »Hat er Schwierigkeiten gemacht?«
    »Er wollte«, berichtete Fred Nagara trocken. »Als wir bei ihm klingelten, glaubte er, dass Evelyn Taylor zurückgekommen sei. Dann hatte er auf einmal eine Pistole und wollte uns umpusten. Aber wir waren ein bisschen schneller als der Junge. Auf dem Transport zum District-Office war er schon wieder so weit, dass ich ihm auf den Zahn fühlen konnte.«
    »Und? Hat er ausgepackt, Fred?«, erkundigte ich mich.
    »Entweder hat er ’ne Kieferlähmung oder es gibt einen anderen Grund, dass er den Mund nicht aufmacht«, gab Fred Nagara zurück und lachte.
    Das Lachen brachte den Lautsprecher zum Dröhnen. Ich stellte den Lautstärkeregler leiser.
    »Ich bin jetzt am Flugplatz. Die anderen Details kannst du mir später erzählen, Fred. Ende!«
    Ich schaltete das Gerät aus und fuhr in einem großen Bogen direkt vor das Abfertigungsgebäude. Neben dem Haupteingang traf ich Captain Helden von der City Police, der zu unserer Unterstützung die Aktion auf dem riesigen Flugplatz schon vorbereitet hatte.
    »Alles Okay, Cotton«, berichtete er. »Wir haben die Gesellschaften gebeten, die Fluggäste noch nicht auf die Bahn zu lassen. Sie warten noch alle in den Abfertigungsräumen, Jack Spring ist noch nicht da.«
    Ich blickte auf meine Armbanduhr. »Noch eine Viertelstunde, dann ist die planmäßige Abflugzeit der Maschinen.«
    »Er wird doch nicht Lunte gerochen haben?«
    »Noch kann er kommen, Captain«, sagte ich. »Er wollte sowieso erst im letzten Augenblick aufkreuzen. Aber langsam wird es Zeit. Er wird sicher wissen, dass man ihn nicht mehr durchlässt, wenn er zu spät kommt.«
    Ich ging mit dem Captain zum Gang C, wo der Abfertigungsraum für die Maschine nach Mexiko lag. Vor der Tür blieb ich stehen.
    »Vielleicht ist es gut, wenn ich mich nicht mit Ihnen drinnen sehen lasse, Captain«, sagte ich und betrat allein den Raum. Einige Dutzend Stimmen schwirrten durcheinander, und nicht gerade in einem sanften Tonfall. Die Stewardess am Ausgang, der noch immer geschlossen war, war nicht zu beneiden. Sie hatte Mühe, sämtliche aufgebrachten Fragen der Leute zu beantworten.
    Ich schlenderte schnell zwischen den einzelnen Grüppchen hindurch und musterte die einzelnen Leute. Jack Spring war tatsächlich nicht darunter.
    Ich verließ den Raum wieder. Der Captain war inzwischen verschwunden. Ich warf wieder einen Blick auf meine Armbanduhr. Es war jetzt dreizehn Minuten vor neun.
    Durch die riesige Halle, in der es von Menschen wimmelte, eilte ich hinüber zum Gang A. Am Anfang war ein Zeitungskiosk. Hinter den Scheiben sah ich das freundlich lächelnde Gesicht einer jungen Puerto-Ricanerin.
    Der Gang war fast vierzig Yards lang. Rechts und links waren die Abfertigungsräume. Am anderen Ende des Ganges stand ein Mann und studierte die Fahrpläne, die in einem Glaskasten ausgehängt waren.
    Es war einer von unseren Leuten.
    Er warf mir aus den Augenwinkeln heraus einen Blick zu und schüttelte dann leicht den Kopf. Dann widmete er sich wieder ganz dem Studium der Flugpläne. Ich trat durch die nächste Tür und fand hier ein ähnliches Bild wie in dem anderen Abfertigungsraum.
    Auch hier fand ich Jack Spring nicht.
    Als ich wieder auf den langen Flur trat, zeigte die Uhr über dem Wechselschalter der Bank auf zehn vor neun.
    Jetzt fing ich langsam an, nervös zu werden. Sollte der Gangster tatsächlich Lunte gerochen haben?
    Normalerweise lassen die Gesellschaften Fluggäste, die eine Viertelstunde vor Abflug nicht an der Abfertigung sind, von der Liste streichen. Auch Jack Spring musste das wissen, und er durfte nicht riskieren, am Schalter zurückgewiesen zu werden, denn der Boden brannte ihm bestimmt unter den Füßen. Aber noch immer war er nicht da.
    Der Sekundenzeiger der Uhr über dem Wechselschalter ging langsam weiter.
    Ich eilte den Gang hinunter zurück in die Halle. Ich kontrollierte noch einmal, ob unsere Leute auf dem Posten waren.
    Jeder hatte den zugewiesenen Platz eingenommen und beobachtete eine der Pendeltüren des Haupteinganges.
    »Achtung! Achtung! Flug 325 der Pan American nach Caracas, Flug 325. Fluggäste bitte beeilen, die Maschine ist startbereit.«
    Das war für uns das Zeichen!
    Ein Beamter der City Police mit einem Funksprechgerät war genau am Haupteingang postiert gewesen. Er hatte den Auftrag gehabt, sofort beim Erscheinen von Jack Spring beim Flugsicherungsbüro die Durchsage zu veranlassen. Statt des Mädchens, das sonst immer die Durchsage machte,
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