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0408 - Sie lockten mich mit Evelyn

0408 - Sie lockten mich mit Evelyn

Titel: 0408 - Sie lockten mich mit Evelyn
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hatte einer der Flugsicherungsbeamten gesprochen.
    Ziemlich am Ende der Halle, direkt in der Nähe des Einganges, sah ich eine Bewegung der Menge. Ein Mann schob sich in größter Eile durch die einzelnen Gruppen und nahm keine Rücksicht auf die Wartenden.
    Ich gab unseren Leuten ein Zeichen, ging schnell zum Gang A und blieb an dem Zeitungskiosk stehen. Ich verlangte eine Abendausgabe und stellte mich so, dass ich den herankommenden Jack Spring sehen musste.
    Er sah genauso aus wie auf den Bildern des Streckbriefes. Er trug einen braunen Anzug, hatte einen gleichfarbigen Hut tief in die Stirn gezogen und setzte zum Endspurt an. In der linken Hand trug er .einen kleinen schäbigen Handkoffer, der absolut nicht zu dem teuren Maßanzug passte.
    Mir schräg gegenüber stand Peter Andrew, einer unserer jüngsten Beamten. Er war schon die ganze Zeit von einem Fuß auf den anderen getreten und machte jetzt eine hastige Bewegung.
    »Hoffentlich dreht der Junge nicht durch!«, dachte ich laut.
    Wenn Jack Spring im letzten Augenblick Lunte roch, dann konnte das unangenehm für uns und die Gäste werden.
    Wenn er sich umdrehte und in die Menge zurück rannte, die sich in der Halle aufhielt, dann war es fast unmöglich, ihn ohne Zwischenfälle zu fassen.
    Sicher war er bewaffnet. Er würde dann auf jeden Fall sofort zu seiner Pistole greifen und das Leben von vielen Menschen bedrohen.
    Jack Spring hatte die verräterische Bewegung meines Kollegen nicht gesehen. Er rannte an mir vorbei. In der rechten Hand hielt er ein Taschentuch. Er wischte sich damit den Schweiß von seiner Stirn.
    Der Kollege, der die Flugpläne studiert hatte und inzwischen wohl auswendig kennen musste, kam den Gang hinunter. Er hielt seine rechte Hand in der Tasche.
    Ich ließ Jack Spring nur wenige Schritte an mir vorbei, dann setzte ich ihm nach. Mein Kollege hatte inzwischen die Tür zum Abfertigungsraum erreicht.
    Ich sah, wie Jack Spring plötzlich stutzte. Mitten im Laufen stoppte er.
    Er war vielleicht noch zehn Yards von meinem Kollegen entfernt. Blitzartig zuckte seine Hand unter die Jacke, und dann funkelte auf einmal eine schwere Luger im hellen Licht der Neonröhren. Jack Spring riss die Kanone hoch und zielte auf den Kopf meines Kollegen.
    ***
    Ich war den Bruchteil einer Sekunde schneller. Donnernd krachte der Schuss aus meiner Smith & Wesson, und dann gellte der Schrei des Gangsters an die Decke des kahlen Flurs.
    Mit zwei Sätzen war ich bei Jack Spring.
    Seine rechte Hand hatte sich rot gefärbt und mit verwundertem Gesicht starrte der Gangster auf das Blut und dann auf die Luger, die ich ihm aus der Hand geschossen hatte.
    Kurz bevor ich ihn erreichte, kam Leben in ihn.
    Meine Schritte mussten ihn aus seiner Überraschung gerissen haben. Er fuhr herum und funkelte mich in tödlichem Hass an. Er riss den kleinen Handkoffer hoch und versuchte, ihn als Schlagwaffe zu benutzen.
    Blitzschnell machte ich einen Satz zur Seite, und der mit Stahlkanten beschlagene Koffer sauste an mir vorbei.
    Jack Spring wurde von dem Schwung nach vorn gerissen und stolperte. Ich war sofort hinter ihm und schlang meine Arme von hinten um ihn. Er trat nach hinten aus wie ein Wildpferd beim Rodeo und knallte mir zweimal seine Absätze gegen das rechte Schienbein.
    Ich wuchtete den Gangster hoch und brachte ihn vom Boden. Jetzt war mein Kollege heran. Als sich die Stahlschellen um die Handgelenke des Gangsters geschlossen hatten, ließ ich ihn los und schaute auf die Uhr über dem Wechselschalter.
    Es war genau fünf vor neun.
    Ich ließ den Gangster von meinem Kollegen durch einen Hinterausgang abführen, bat den Captain, der inzwischen auch im Gang A aufgekreuzt war, alles zu unternehmen, dass die beiden Maschinen umgehend starten konnten und schlenderte zu meinem Jaguar.
    Während ich das Funkgerät einschaltete, um einen kurzen Bericht an das District-Office zu geben, öffnete ich den Koffer.
    »Wir haben ihn«, sagte ich. »Die anderen Einsatzkommandos können zurückgezogen werden.«
    »Okay, Jerry«, sagte mein Kollege am anderen Ende der Strippe. »Ich werde das Mr. High sofort weitergeben. Er ist noch in seinem Office.«
    »Halt«, unterbrach ich. »Bestellen Sie dem Chef noch eins. Sagen Sie ihm, dass ich morgen tatsächlich in Urlaub fahre!«
    Dann schaltete ich das Gerät aus und klappte den Deckel des Koffers zurück.
    Zwischen Pullovern und einer braunen Manchester-Hose fand ich einen kleinen Beutel. Ich öffnete ihn und fuhr geblendet
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