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0408 - Sie lockten mich mit Evelyn

0408 - Sie lockten mich mit Evelyn

Titel: 0408 - Sie lockten mich mit Evelyn
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erklären. Jetzt muss ich weg.«
    Nicht ihre Worte brachten mich auf Trab, auch nicht, dass ich jetzt eine Tür gehen hörte. Es waren vielmehr die Worte gewesen, die Dean Hard zu Jack Spring gesagt hatte.
    Ich war schon auf dem Weg die Feuerleiter hinunter, denn ich wusste, dass ein Mensch jetzt in höchster Gefahr war.
    Es war eine Frau, und sie schwebte in Todesgefahr!
    ***
    Der untere Teil der Feuerleiter war hochgeklappt und mit einem Schloss gesichert. So endete die Leiter drei Yards über dem Boden. Ich hangelte mich bis auf die letzte Sprosse hinunter und ließ mich dann fallen.
    Ich fing den Sturz ab und ging tief in die Hocke hinunter.
    Dann spurtete ich zum Hintereingang und eilte in die marmorbelegte Halle, die aussah wie der Vorraum einer Friedhofskapelle.
    Fred Nagara hatte sich hinter dem Pfeiler aufgebaut. Ich sah sein Spiegelbild auf dem glänzenden Boden und ging zu ihm hinüber.
    »Ist Evelyn Taylor schon runtergekommen?«, erkundigte ich mich leise.
    »Evelyn Taylor? Wer ist das?«
    Ich holte das Bild aus meiner Tasche und zeigte es ihm.
    »Hier! Das ist sie. Hat sie das Haus verlassen?«
    Fred Nagara schüttelte den Kopf. Ich beobachtete den Stockwerk-Anzeiger des Lifts. Die Kabine war im Augenblick im obersten Stockwerk und hielt dort.
    »Pass auf, Fred. Ich kann keine Zeit verlieren. Bist du allein hier?«
    »Ja, du hast doch nur einen Mann angefordert.«
    »Das macht die Sache schwieriger. Einer muss die Frau überwachen, aber Dean Hard dürfen wir auch nicht aus den Augen lassen.«
    Der Lift kam jetzt herunter und hielt im vierzehnten Stockwerk. Jetzt musste Evelyn Taylor zusteigen.
    »Dann verfolge du doch die Frau, Jerry.«
    »Ich muss weg.«
    Der Lift kam nach unten. Er war jetzt auf dem zehnten Stockwerk.
    »Dann gibt es nur eine Möglichkeit. Ich übernehme die Frau und nehme sie mit. Einen anderen Weg gibt es nicht. Bist du mit einem Einsatzwagen hier?«
    »Mit einem von den getarnten«, gab Fred Nagara zurück.
    »Gib mir die Schlüssel! Schnell! Dean Hard darf auf keinen Fall das Haus verlassen. Wenn er es versucht, nimm ihn sofort fest. Er steht unter dringendem Tatverdacht.«
    In diesem Augenblick hielt der Lift unten, die Tür schwang auf, und Evelyn Taylor trommelte mit ihren hochhackigen Pumps ein Stakkato auf den Marmorboden der Halle. Ich ließ ihr einen kleinen Vorsprung. Erst als sie kürz vor der Pendeltür war, huschte ich hinter ihr her.
    Ich holte sie auf der obersten Stufe der breiten Treppe ein, die auf den Bürgersteig führte.
    »Da Sie es eilig haben, kann ich Sie vielleicht mitnehmen«, sagte ich und trat neben sie.
    Sie sah mich erschrocken an und fuhr zusammen.
    »Ich werde ein Taxi nehmen«, murmelte Evelyn Taylor ablehnend.
    »Sie werden mit mir fahren!«, sagte ich scharf. »Machen Sie keine Dummheiten. Ich habe noch mit Ihnen zu reden und möchte deswegen nicht auf Ihre Begleitung verzichten.«
    Sie presste ihre Lippen aufeinander, dass ihr Mund nur noch ein dünner Strich war. Ihre Augen sprühten hasserfüllte Blicke, aber sie fügte sich.
    Ich wusste nicht, wo Fred Nagara den Wagen geparkt hatte und ging erst nach links. Dort fand ich keinen der bei uns üblichen Schlitten. Auf der anderen Seite, direkt vor dem kleinen weißen Sportwagen der Taylor war ein Ford Fairlaine abgestellt. Ich angelte den Schlüssel, den ich von Fred Nagara erhalten hatte, aus meiner Tasche.
    Ich öffnete die Tür, schob Evelyn Taylor auf den Beifahrersitz, knallte die Tür wieder zu und verschloss sie. Dann lief ich um den Wagen herum, stieg ein und klemmte mich hinter das Steuer.
    »Was wollten Sie bei Dean Hard?«, erkundigte ich mich und startete.
    Evelyn Taylor schwieg. Sie hatte sich dicht an die Tür gelehnt und starrte finster vor sich hin.
    Ich stellte ihr noch eine Menge Fragen, aber sie ließ sie alle unbeantwortet.
    Plötzlich sah ich, dass sie sich vorsichtig an ihrer Handtasche zu schaffen machte.
    So vorsichtig verhält man sich nicht, wenn man nur ein Taschentuch herausholen will!
    Ich steuerte den Wagen gerade in eine Kurve, als die Frau den Schnappverschluss der Krokodilledertasche öffnete. Meine Rechte ließ sofort das Steuer los, und trotz des schwierigen Steuermanövers warf ich mich nach rechts und entriss ihr die Tasche.
    Der Wagen kam leicht ins Schleudern. Ich warf die Tasche links neben mich auf den Sitz und brachte den Fairlaine durch Gegensteuern wieder auf den richtigen Kurs. »Geben Sie die Tasche her!«, fauchte Evelyn Taylor und wäre mir am
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