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0400 - Ich und die grauen Hyänen

0400 - Ich und die grauen Hyänen

Titel: 0400 - Ich und die grauen Hyänen
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bestätigt. Die beiden sind bis nach Mitternacht dort gewesen.«
    »Ich hoffe, daß Sie nun von meiner Unschuld überzeugt sind und mich zukünftig mit Ihren Besuchen verschonen«, sagte Van Doren geschwollen und verbeugte sich ironisch vor uns.
    Ohne ein Wort zu sagen, gingen wir hinaus. Ich hatte das Gefühl, irgend etwas vergessen oder übersehen zu haben.
    Wir hatten gerade die Treppe erreicht, als es mir wie Schuppen von den Augen fiel.
    »Mensch, Phil!« flüsterte ich leise und aufgeregt. »Hast du es nicht gesehen?«
    »Was?« gab Phil verständnislos zurück und blieb ebenfalls stehen.
    »Das Bild«, flüsterte ich leise und drehte mich um. »Der Kerl hat das Bild in seinem Zimmer hängen! Das Bild aus der Galerie!«
    Ich huschte auf Zehenspitzen zu der Tür zurück und wartete, bis Phil neben mir stand. Dann stieß ich die Tür auf und prallte zurück.
    Van Doren stand keine drei Schritte von mir entfernt und hatte eine Pistole in der Hand.
    ***
    »Kommen Sie ’rein!« zischte Van Doren und hielt mich weiter mit seiner Kanone in Schach. »Alle beide! Wenn Ihr Kollege nicht ebenfalls mit erhobenen Händen ’reinkommt, werde ich Sie sofort erschießen.«
    Ich hatte die Hoffnung, daß Phil der Aufforderung nicht nachkam. Er sollte sich in Deckung bringen und dann den Gangster unter Feuer nehmen. Ich rechnete mir dann immer noch eine Chance aus.
    Allerdings nur eine kleine!
    »Ich wollte nicht zu deiner Beerdigung gehen!« flüsterte Phil hinter mir. Er hatte meine Gedanken zwar erraten, die Gefahr für mich aber als zu groß beurteilt.
    Van Doren zeigte jetzt ein hämisches Grinsen um seine Mundwinkel.
    »Los! ’rein mit Ihnen und dann die Tür zu. Es könnte sein, daß schon jemand im Hause schläft, und den möchte ich nicht auf wecken.«
    »Sind Sie immer so rücksichtsvoll?« erkundigte ich mich ironisch. Ich mußte jetzt Zeit gewinnen. Das war wichtig.
    Van Doren wich zurück. Die Waffe hielt er noch immer auf meinen Kopf gerichtet. Vorläufig mußten wir nach seiner Pfeife tanzen.
    »Das Lachen wird Ihnen noch vergehn!« drohte Van Doren, als die Tür ins Schloß fiel.
    Zeit gewinnen! Dieser Gedanke fuhr durch meinen Kopf und ließ mich nicht mehr los.
    »Ich sah, wie Ihr Blick nach links ging. Zu dem Bild«, erklärte der Verbrecher. »Ich rechnete mit Ihrer Rückkehr. Ich war eben vorsichtig. Vorsichtiger als Sie.«
    »Sie sind ein gerissener Bursche«, sagte ich. Ich wollte den Kerl noch mehr zum Erzählen reizen. Das würde für uns einen Zeitgewinn bedeuten.
    »Ich bin vorsichtig. Ja, das bin ich. Und doch hätte ich das Bild nicht aufhängen sollen«, meditierte er, ließ uns aber keinen Augenblick aus den Augen. »Dann hätten Sie nie Verdacht geschöpft.«
    »Auf die Idee, daß Sie der geheimnisvolle Gangsterboß wären, bin ich allerdings nur durch das Bild gekommen«, gestand ich.
    »Ein verhängnisvolles Bild, aber ich bin direkt in das Gemälde verliebt«, sagte Van Doren. »Machen Sie mal das Licht an! Gleich neben der Tür. Aber keine falsche Bewegung! Ich werde sonst sofort schießen!«
    Phil war der Tür am nächsten. Plötzlich flammte die Beleuchtung auf. Die Leuchtkörper waren hinter Suffiten versteckt und tauchten das ganze Zimmer in ein helles Licht. Ein verborgener Scheinwerfer leuchtete das Bild an der Wand an. Die Wirkung war einzig. Das Bild schien tatsächlich für diesen Platz gemacht.
    »Ist es nicht herrlich?«, fragte Van Doren, und ich bemerkte jetzt den unnatürlichen Glanz in seinen Augen, als er von dem Bild sprach.
    »Es ist eine sehr mörderische Dame«, entgegnete ich und beobachtete den Mann aus den Augenwinkeln heraus. »Sie hat schon ein Menschenleben auf dem Gewissen.«
    »Es werden noch mehr werden«, sagte Van Doren kalt. »Denn Sie beide werden wegen dieses Bildes auch sterben müssen. Es dürfte Ihnen ja klar sein, daß Sie diesen Raum nicht mehr lebend verlassen.«
    »Zwei Morde gehen schon auf Ihr Konto.«
    »Das waren meine Leute«, sagte Van Doren und machte einige Schritte zurück bis zu dem Sessel.
    »Sie geben also zu, daß Sie der geheimnisvolle Boß der Gangster sind, die dieses Bild geraubt haben?« fragte ich.
    Van Doren grinste. Der unnatürliche Ausdruck war noch immer in seinen Augen. Ich hielt den Kerl für verrückt. Aber ich sah noch immer keine Chance, ihn zu überlisten.
    »Warum soll ich das nicht zugeben? Jawohl, der Boß war ich.«
    »Deswegen haben Sie auch den alten Rittman um bringen lassen! Sie wollten den Mann…«
    »Das war
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