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0400 - Ich und die grauen Hyänen

0400 - Ich und die grauen Hyänen

Titel: 0400 - Ich und die grauen Hyänen
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Schuppen ’rum. Aber keine Aktion, es sei denn, du wirst angegriffen. Wir treffen uns dann wieder auf der Rückseite.«
    Phil huschte schon in die Dunkelheit hinein und hielt sich dicht an die verfallene Klinkermauer, die das Grundstück vom Bürgersteig trennte. Erst am Ende der Mauer setzte Phil mit einem Satz hinüber und duckte sich abwartend nieder.
    Ich war stehengeblieben und lugte zum Haus. Die Rolläden an den Fenstern waren dicht geschlossen. Nur an einem Fenster sah ich einen schmalen Lichtspalt. Genau unter diesem Fenster mußte Phil jetzt sein.
    Nachdem ich nichts Verdächtiges feststellen konnte, hechtete ich ebenfalls über die Mauer. Durch das verwilderte Gestrüpp des Vorgartens arbeitete ich mich möglichst lautlos an das Haus heran.
    Ich huschte um die Ecke und kam an den Haupteingang. Er lag an der rechten Seite. Mehrere Stufen gingen zu dem überdachten Vorbau hoch. Unter der Tür bemerkte ich ebenfalls einen schwachen Lichtstreifen.
    Ich überlegte, ob ich die Stufen hinaufhuschen sollte. Dann schob ich mich aber an dem Vorbau vorbei und kam auf einen schmalen, kiesbestreuten Weg. Beim ersten Schritt zuckte ich zusammen. Es knirschte unter den Sohlen meiner Schuhe, als wäre eine ganze Kompanie Soldaten auf dem Marsch.
    Erschreckt blieb ich stehen und lauschte. Da hörte ich deutlich eine Stimme. Ich ging auf Zehenspitzen bis dicht an die Hauswand und schlich mich dort auf dem weichen Boden weiter bis an die Rückseite des Hauses.
    Und da war die Stimme noch einmal!
    Es klang wie ein unterdrückter Fluch, und der Mann, der ihn ausgestoßen hatte, mußte irgendwo draußen sein.
    Ich schlug einen großen Bogen, um den Lichtschein zu vermeiden, und tastete mich vorsichtig durch das Gelände. Hinter dem Haus war der Boden nur mit einer dünnen Grasnarbe bedeckt, die ausreichte, um den Laut meiner Schritte zu dämpfen.
    Ich ging gebückt. Als ich weit genug vom Haus entfernt war, richtete ich mich auf. Ich sah die erleuchteten Fenster und konnte auch einen Teil der Einrichtung ausmachen, da es keine Vorhänge oder Gardinen gab.
    In den Zimmern sah ich allerdings keinen Menschen.
    Ich schlich mich weiter an die Garage heran. Hier mußte ich eigentlich auf Phil stoßen, wenn wir uns in der Dunkelheit nicht verfehlt hatten.
    In dem Augenblick hörte ich einen Schrei. Durch die dreckige Scheibe sah ich den Kopf eines Mannes. Deutlich erkannte ich die Hasenscharte.
    Mein Blick fiel auf Phil, der am Eingang der Garage mit einem Mann kämpfte. Der Kerl mit der Hasenscharte hatte einen schweren Schraubenschlüssel in der Hand und ging zu den Kämpfenden hinüber.
    Jetzt blieb keine Zeit zur Überlegung mehr. Mit hastigen Sätzen hetzte ich zur Tür der Garage.
    Keine Sekunde zu früh!
    Barlow, der Gangster mit der Hasenscharte, war gerade hinter meinen Freund getreten. Er hatte das Mordinstrument hochgehoben und schwang es über Phils Kopf. Für den Bruchteil von Zehntelsekunden blieb mir die Luft weg. Dann hechtete ich vor.
    Ich warf mich dem Gangster entgegen und packte seinen rechten Arm. Die niedersausende Faust fing ich im letzten Augenblick auf. Von dem Anprall flog der Gangster zurück. Klirrend polterte der schwere Schraubenschlüssel auf den Boden.
    Mit einem blitzschnellen Seitenblick erkannte ich, daß Monzelio Phils Gegner war. Ich schaute einen Herzschlag zu lange zu Phil hinüber — Barlow hatte seine Chance erkannt und sprang mich wie ein wilder Panther an. Ich wich zur Seite und duckte ab. Bevor ich nachsetzen konnte, war der Gangster wieder heran. Der Boden war ölig. Nun konnte es passieren, daß der Angriff gelang. Ich rutschte gerade in dem Moment aus und suchte nach einem Halt.
    Der Griff seiner schweren Pranken drückte meine Kehle zu. Als ich wieder im Gleichgewicht war, wurde mir schon der Atem knapp.
    Barlow bleckte seine Zähne und drückte keuchend und mit mordlüsternen Augen immer stärker zu. Ich schoß ein paar kurze Haken gegen seine Rippen ab. Er zuckte vor Schmerz zusammen, aber seine Pranken ließen nicht locker.
    Ganz plötzlich versuchte er es noch zusätzlich mit einem üblen Trick, mich von den Brettern zu holen. Er riß sein rechtes Knie hoch und wollte es mir in den Leib rammen. Ich konterte, indem ich ebenfalls blitzschnell ein Knie hochriß. Der Anprall war so stark, daß ich dachte, meine Kniescheibe wäre eine puddingartige Masse. Sofort setzte ich nach. Ich riß beide Hände hoch und bekam die kleinen Finger Barlows zu fassen. Mit aller Gewalt riß ich sie nach
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