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0400 - Ich und die grauen Hyänen

0400 - Ich und die grauen Hyänen

Titel: 0400 - Ich und die grauen Hyänen
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als er aufstand.
    »Nicht sehr gut, Oberbauchschuß«, gab er leise zurück, nachdem ich ihm auf seinen fragenden Blick hin meinen Dienstausweis gezeigt hatte.
    »Ich habe ihm eine kräftige Spritze gegeben. Er wird gleich einschlafen«, sagte der Doc.
    »Kann ich eine Frage an den Mann richten?« wollte ich wissen. Das ist ein verdammter Job, dachte ich sekundenlang, der uns sogar zwingt, einen Schwerverletzten zu stören, mit unserer Neugier zu belästigen. Aber die Chance, daß der Mann uns vielleicht einen wichtigen Hinweis geben könnte, durfte nicht ungenutzt bleiben.
    »Fragen Sie, solange er noch bei Bewußtsein ist«, sagte der Arzt.
    Ich beugte mich zu dem Verletzten hinunter.
    »Wie ist das passiert?« fragte ich ihn. »Wenn Sie mir antworten können, dann tun Sie es bitte. Es könnte uns helfen, die Täter zu fassen.«
    »Drei Mann… rannten aus der Tür«, keuchte der Verletzte mühsam.
    »Ich… einer hatte… Hasenscharte… schoß… rannten weg mit einem Koffer…«
    »Die Spritze«, sagte der Doktor, als ich mich aufrichtete. »Jetzt wirkt sie. Hat er Ihnen helfen können?«
    »Das werden wir später erst sehen, aber ich hoffe doch«, murmelte ich nachdenklich und trat aus dem Weg, um die Männer von der Ambulanz an den Verletzten heranzulassen.
    Ich ging in die Galerie. Ein großer schlanker Herr in einem hellgrauen Zweireiher stürzte auf mich zu.
    »Sind Sie von der Polizei? Sie müssen mir helfen. Das Bild ist weg! Schaffen Sie es zurück.«
    Mein Freund gab mir einen Wink. »Sie haben das wertvollste Stück aus unserer Sammlung entführt«, jammerte er. »Sie müssen die Verbrecher finden, Sir. Es war ein echter Goya. Für Dreihunderttausend war das Gemälde beim Transport versichert. Es ist unersetzlich. Stellen Sie sich unseren Verlust vor, Herr! Deswegen müssen Sie die Gangster erwischen!«
    »Das Leben des Mannes dort ist unersetzlich«, sagte ich kurz zu dem Hellgrauen. »Und deswegen werden wir alle Gangster jagen, bis wir sie gefunden haben. Sie haben gemordet, und wir werden den gesamten Polizeiapparat mobil machen, um die Verbrecher zu schnappen.«
    »Und das Bild? Stellen Sie sich doch einmal den Wert vor«, jammerte der Hellgraue.
    »Das Bild werden wir den Gangstern bestimmt nicht in die Zelle hängen«, knurrte ich grimmig und ärgerte mich über den Mann, dem neben dem Verlust des Bildes der Tod seines Angestellten vorkam wie eine Bagatelle.
    ***
    Zehn Leute hatten angegeben, Augenzeugen des Mordversuches an dem Handwerker zu sein. Wie sich inzwischen herausgestellt hatte, war der Schwerverletzte ein Arbeiter einer Telefongesellschaft, der in der Nähe der Galerie in einem Kabelschacht gearbeitet hatte und seinen Arbeitsplatz für kurze Zeit verlassen hatte, um für sich und seine Kameraden ein paar Hamburger zu besorgen.
    Fünf der angeblichen Zeugen mußte ich als Aufschneider von der Liste streichen. Sie gehörten zu den Typen, die uns immer wieder begegnen, die sich aus Wichtigtuerei in den Vordergrund schieben wollen.
    Von den restlichen Zeugen machten zwei widersprechende Angaben, und nur drei Aussagen konnten wir gebrauchen. Sie stammten von zwei Hausfrauen, die auf dem Weg aus dem nahegelegenen Kaufhaus ungefähr hundert Yard von der Galerie entfernt waren, als die Gangster ins Freie stürmten, und von einem Arbeiter der Manhattan Telefon Corp, der zufällig aus dem Kabelschacht stieg, als sein Kollege von den fliehenden Gangstern angeschossen und schwer verletzt wurde.
    Diese drei Personen sagten übereinstimmend aus, daß es drei Gangster waren, wovon einer einen Koffer oder eine große Tasche bei sich trug. Die Entfernung war zu groß gewesen, als daß die Zeugen eine genaue Beschreibung der Täter hätten geben können, aber wir erhielten wenigstens einen Anhaltspunkt.
    Und alle drei konnten uns eine Beschreibung des Wagens geben, in dem die drei Gangster nach der Tat geflohen waren. Die beiden Hausfrauen kannten sich in der Marke nicht aus, aber nach ihrer Beschreibung und der Aussage des Arbeiters, an dem der Wagen vorbeigefahren war, handelte es sich eindeutig um einen Impala.
    »Hast du die Fahndung nach dem Wagen angekurbelt?« fragte ich meinen Freund, der gerade in die Galerie zurückkam, nachdem er über Funk einen Bericht an die Zentrale gegeben hatte.
    »Alles klar…« sagte Phil ein wenig atemlos.
    »Und was hat sich sonst getan?«
    »Allerhand, Jerry«, berichtete Phil. »Der Doc hat einen ersten Bericht gegeben. Bei der Tatwaffe handelt es
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