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0399 - Merlin erwacht

0399 - Merlin erwacht

Titel: 0399 - Merlin erwacht
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hatte. Und selbst anfangs hatte er sie schon für eine Bedrohung gehalten.
    Ebenso wie die beiden Männer. Diese drei Menschen waren als einzige in der Lage, in der goldenen Scheibe das Modell der Blauen Stadt zu sehen, das als Materiesender wirkte und Menschen durch die Zeit in die Stadt holen konnte.
    Diese Fähigkeit machte sie zu nicht zu unterschätzenden Gegnern. Bei ihnen wollte er darauf verzichten, ihre Seelen zu trinken. Die beiden Männer hatte er umdirigiert in die Inka-Festung und hoffte, daß der dortige Zauberpriester, der Gegenspieler des Fürsten, sie für Feinde hielt und tötete. Mit zwei Menschen wurde er mit seinen Kriegern fertig. Die dritte Person, diese Nicole Duval, hatte der Fürst dem Priester nicht mehr aufbürden wollen – schließlich wollte er nicht, daß die Menschen aus der Zukunft den Priester ausschalteten und sich dann um ihn und die Blaue Stadt bemühten, sondern daß sie in dieser Zeit ihr Ende fanden.
    Eine Zeit, in die sie eigentlich gar nicht hätten geraten dürfen.
    Aber sie hatten die Scheibe berührt, und nun waren sie hier.
    Die Frau hatte er von ihnen getrennt und selbst töten wollen. Doch sie hatte sich gegen das Drachenbiest wehren können, und sie hatte nun auch ihm selbst Widerstand geleistet. Sie lebte noch immer! Sie verfügte über eine weitaus größere Trickkiste, als der Fürst der Blauen Stadt angenommen hatte.
    Nun gut, sie hatte ihn zweimal überrascht. Ein drittes Mal würde es nicht mehr geben. Diesmal wollte er sie beobachten, ihre Reaktionen verfolgen und erst dann zuschlagen, wenn er ihre Fähigkeiten und Möglichkeiten genau kannte.
    Im Moment schien sie nach den anderen Gefangenen zu suchen. Nach denen, die harmlos waren und keine Gefahr bedeuteten. Einige von ihnen hatte er ja schon töten lassen und ihre Seelen in sich aufgesaugt, um daraus neue Kraft zu gewinnen.
    Mit dieser Kraft konnte er die bevorstehende Auseinandersetzung mit dem Zauberpriester der Inka gewinnen. Er wußte, daß sein Gegenspieler bereits zum großen Gegenschlag ausgeholt hatte. Der Blaue Fürst wußte auch, daß er einem gefährlichen Gegner gegenüberstand. Aber die zusätzlichen Seelen der Menschen, die aus der Zukunft zu ihm geholt worden waren, würden ihm die nötige Kraft geben.
    Fünf Gefangene hatte er noch. Wenn er sie auf einen Schlag tötete, dann würde er förmlich vor Kraft bersten und unbesiegbar werden. Das war etwas, womit der Inka nicht rechnen konnte.
    Er hatte alles daran gesetzt, zu verhindern, daß der Blaue Fürst sich weiterhin Opfer holte. Sicher, er bekam sie immer noch, aber nicht in der Menge wie früher, und nicht in der Menge, daß er zu einem ernsthaften Gegner für den Inkapriester wurde. Glaubte jener…
    Er konnte aber nicht wissen, daß der Blaue Fürst längst schon alles vorausgeahnt und Vorbereitungen getroffen hatte. Er hatte den goldenen Brustschild konstruiert, der Opfer aus der Zukunft holen konnte. Wo diese Scheibe geblieben war, interessierte ihn nicht; sie ging ihren Weg.
    Selbst wenn sie eine Zeitlang nicht in der Lage sein sollte, ihrer Bestimmung zu folgen, würde sie eines Tages doch wieder zugreifen.
    Der Plan des Herrn der Blauen Stadt war aufgegangen. Die Scheibe arbeitete. In der fernen Zukunft packte sie zu und sandte Menschen in die Vergangenheit. Nur daß jene drei Para-Begabten hergeholt worden waren, war nicht vorgesehen. Sie waren zu stark, mit ihnen konnte der Blaue Fürst nichts anfangen. Ihre Seelen vertrug er nicht. Sie mußten deshalb auf andere Weise ausgeschaltet werden, zumal sie mit ihren magischen Kenntnissen seinen Plan durchschauen konnten und versuchen würden, ihn zu vereiteln.
    Er hatte es gerade noch rechtzeitig erkannt, und zwei von ihnen in die Inka-Festung umgeleitet. Der Zauberpriester würde sie schon ausschalten und damit seinem Gegner ungewollt in die Hände arbeiten.
    Der Fürst strich sich durch den weißen Bart, der fast sein gesamtes Gesicht überwucherte. Sein blaues, reichverziertes Gewand ähnelte entfernt dem des Inka-Priesters, und der spitze Zaubererhut ergänzte die Erscheinung. Doch auf Äußerlichkeiten legte der Blaue Fürst nur geringen Wert.
    Statt dessen liebte er es, seine Gegner immer wieder zu überraschen.
    Auch der Inka würde sich wundern. Er stellte sich selbst eine tödliche Falle.
    Der Blaue Fürst grinste diabolisch. In seinen Augen funkelte es mörderisch.
    Sollte diese Nicole Duval doch die anderen Gefangenen finden! Sollte sie versuchen, sie aus ihren Käfigzellen
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