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Am Strand von Malibu

Am Strand von Malibu

Titel: Am Strand von Malibu
Autoren: Anne Mather
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1. KAPITEL
    „Diane Haran!"
    Olivia Pyatt wollte es nicht glauben. Nie im Leben hätte sie es für möglich gehalten, dass man gerade ihr diesen Vorschlag machte. Gebeten zu werden, über Diane Harans ungewöhnliche Lebensgeschichte ein Buch zu schreiben, war schon etwas Besonderes.
    Diane Haran war ein modernes Aschenputtel. In ärmlichen Verhältnissen geboren, hatte sie eine kometenhafte Karriere als Model und Superstar gemacht. Aber das war nicht alles.
    Diane hatte Olivia den Ehemann ausgespannt. Vor fünf Jahren hatte sich Richard Haig von Olivia scheiden lassen, um Diane zu heiraten.
    „Ja, Diane Haran", wiederholte Kay Goldsmith, Olivias Agentin. Sie wurde langsam ungeduldig. „Du hast doch bestimmt schon von ihr gehört. Wer hätte das nicht, schließlich ist sie weltberühmt. Es erstaunt mich allerdings, dass sie von dir gehört hat. Sie ist ganz versessen darauf, dich als Autorin zu verpflichten. Anscheinend hat ihr dein Buch über Eileen Cusack imponiert."
    „Wirklich?" Olivia konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, was eine Frau wie Diane der Lebensgeschichte dieser unbekannten irischen Lyrikerin abgewinnen konnte.
    Eileen Cusack, die kurz nach Veröffentlichung ihrer Biografie an einer unheilbaren Knochenerkrankung gestorben war, hatte ihr Schicksal klaglos ertragen. Für Diane dagegen schien es das Wort „Schicksal" nicht zu geben. Sie nahm sich, was ihr gefiel. Und wenn es der Ehemann einer anderen Frau war.
    Es war einfach unvorstellbar, dass sie, Olivia, die Lebensgeschichte der Frau veröffentlichen sollte, die ihr den Mann weggenommen hatte. „Ich kann den Auftrag nicht annehmen, Kay", erklärte sie unmissverständlich.
    Kay blickte sie ungläubig an. „Das darf doch nicht dein Ernst sein!" Aufgeregt sprang sie von ihrem Schreibtischstuhl auf und kam auf Olivia zu. „Weißt du überhaupt, was du da ausschlägst? Ein großzügiges Honorar, sichere Tantiemen und einen kostenlosen Aufenthalt von mehreren Monaten in Florida!"
    „In Florida?", Olivia, außergewöhnlich groß und schlank, blickte auf die kleine, pummelige Kay hinunter, die ihr die Hand auf den Arm gelegt hatte.
    „Ja. Dianes Agentin Phoebe Isaacs hat vorgeschlagen, dass du nach Florida kommst, da Diane gerade eine Drehpause hat. Du könntest dir dann an Ort und Stelle ein Bild von Dianes Alltag machen. Außerdem hättet ihr während der nächsten Wochen genügend Ruhe und Zeit, um ausgiebig miteinander zu reden. Nur so wirst du in der Lage sein, ein wirklich anschauliches und lebensnahes Buch über sie zu schreiben."
    „Es ist unmöglich." Olivia schüttelte den Kopf. Vor fünf Jahren hatte Diane Richard unter anderem damit gelockt, dass er ihr Agent werden solle.
    „Olivia, ich verstehe dich einfach nicht."
    Das konnte ihr Olivia nicht einmal verargen. Sie arbeitete erst seit drei Jahren mit Kay zusammen. Kay wusste zwar, dass sie geschieden war, kannte aber keine Einzelheiten. Da sie nach der Scheidung wieder ihren Mädchennamen angenommen hatte, konnte Kay nicht ahnen, dass Diane mit ihrem, Olivias, Exmann verheiratet war. Kay war es einfach schleierhaft, warum sie das beste Angebot ausschlug, das sie je bekommen hatte.
    „Ich kann es einfach nicht", erklärte Olivia. „Ich kenne Diane Haran. Ich habe sie vor Jahren einmal getroffen und kann sie nicht ausstehen."
    Kay seufzte. „Das tut doch nichts zur Sache! Entweder hat sie es längst vergessen, oder es ist ihr egal. Sie hält dich jedenfalls für die geeignete Frau, ihre Geschichte zu vermarkten."
    Olivia schluckte. Sie hasste und verachtete Diane und wollte diese Frau nie wieder sehen! Diane war schuld daran, dass ihre Ehe mit Richard zerbrochen war. Sie waren so glücklich gewesen, ein ideales Paar, das hatten alle gesagt. Sie hatten sich schon auf dem College kennen gelernt. Als Richard sie dann bat, seine Frau zu werden, schwebte sie im siebten Himmel.
    All ihre Freundinnen beneideten sie. Richard Haig war ein äußerst attraktiver Mann und einer der wenigen, zu denen Olivia aufblicken konnte. Ihn schien es nicht im Mindesten zu stören, dass sie weder besonders klug noch außergewöhnlich schön war. Für Olivia war bis zu der Party, auf der Richard Diane Haran kennen gelernt hatte, die Welt in Ordnung gewesen.
    „Was sind deine wirklichen Gründe, Olivia?", Kay ließ nicht locker. „Ich werde nicht daneben stehen und zusehen, wie du die Chance deines Lebens verpasst!"
    Olivia setzte sich wieder hin und seufzte. „Du hast Recht, Kay. Ich bin dir
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