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0354 - Toteninsel Teneriffa

0354 - Toteninsel Teneriffa

Titel: 0354 - Toteninsel Teneriffa
Autoren: Werner Kurt Giesa
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der war etwas für die örtliche Polizei.
    Noch einmal las er den Artikel, konnte ihm aber nichts neues mehr entnehmen.
    »Dennoch könnten wir vielleicht nach Teneriffa fliegen«, schlug Nicole vor, »und der Sache auf den Grund gehen. Wenn sich mein Verdacht nicht erhärtet, gut, dann hatten wir eben ein paar Tage Urlaub in südlicher Sonne…«
    »Als wenn wir nichts anderes zu tun hätten als Urlaub zu machen«, murrte Zamorra. »Château Montagne ist immer noch ein halber Trümmerhaufen, dessen Restaurierung nicht nur finanziert, sondern auch überwacht werden muß, und wir haben bislang nicht einmal eine Firma, die das übernimmt. Raffael Bois ist nach wie vor verschwunden. Merlin ist im Kälteschlaf gefangen. Und die einzige, die vielleicht den Gegenzauber kennt, ist seine entartete Tochter Sara Moon, von der wir nicht einmal wissen, ob sie überhaupt noch lebt. Das müssen wir feststellen und sie dann vom Bann des Bösen befreien… und dann ist da noch der Transfunk, der sich wohl in der Hand der DYNASTIE DER EWIGEN befindet und den wir zurückerobern müssen, ehe die EWIGEN das Konstruktionsprinzip begreifen… nee, bevor wir wieder mal ein paar Tage Urlaub einschieben können, haben wir anderes zu tun.«
    »Zum Beispiel, der Reguas-Sekte nachzugehen«, sagte Nicole. »Erinnerst du dich an Zeitungsmeldungen, die vor zwei Jahren und auch im letzten Jahr erschienen? Gerade auf den Kanarischen Inseln und speziell auf Teneriffa leben die Teufelssekten wieder auf! Was, wenn diese Reguas- Sekte sich tatsächlich dem Teufel verschrieben hat?«
    Zamorra stutzte. Jetzt, da Nicole ihn daran erinnerte, fiel ihm wieder ein, daß er damals kurze Artikel gelesen hatte. Aber er hatte diese Sekten nie ernst genommen. Teufelsbeschwörer und Hexenzirkel gab es zu Hunderten in jedem Land. Und im Regelfall handelte es sich um ein paar Scharlatane, die damit lediglich die Dummheit anderer Leute ausnutzten und ihnen das Geld aus der Tasche zogen für die »Erlaubnis«, ausnahmsweise einmal heimlich an einer Schwarzen Messe teilnehmen zu dürfen… und diese Schwarzen Messen erwiesen sich hinterher fast grundsätzlich als wilde Sex-Orgien. Mit dem Teufel, mit dem Bösen an sich, hatten sie demzufolge nicht viel zu tun. Das waren eher Fälle für die Kripo.
    Aber Nicole drängte normalerweise nicht so. Irgend etwas, das ihm selbst entging, mußte in ihr einen Verdacht geweckt haben. Zamorra wußte, daß sie in Sachen Magie sehr empfindsam war. Sie spürte Dinge, die ihm selbst völlig abgingen, obgleich er auch über latente Para-Kräfte verfügte.
    »Nun gut«, sagte er. »Fliegen wir also nicht nach Frankreich, sondern machen einen Abstecher nach Teneriffa. Wir werden uns zwischen Touristenströmen hindurchkämpfen, überhöhte Preise bezahlen und nebenher die Leute ausfragen, was sie über Reguas wissen. Und dann werden wir unverrichteter Dinge doch nach Frankreich fliegen, aber mit Sonnenbrand…« Er grinste.
    »Deine Unlust ist fast schon sprichwörtlich«, sagte Nicole. »Nun gut… ich sehe schon mal zu, daß wir die Tickets bekommen, okay? Vielleicht fliegt Aeroflot neuerdings auch westliche Urlaubsziele an…«
    ***
    Der Mann im geblümten Hemd und den weißen Shorts streckte die Beine aus und legte die Füße auf den leeren Nachbarstuhl. Er sah das ihm gegenübersitzende Mädchen an.
    »Wo ist eigentlich Su-Ann heute?« fragte er.
    Eva Rolant zupfte am Träger ihres Bikini-Oberteils. Sie schien zu überlegen, ob sie es ablegen sollte oder nicht. »Keine Ahnung«, gestand sie.
    »Ich habe sie gestern abend zum letzten Mal gesehen. Vielleicht hat sie wieder eine von den wilden Yacht-Parties mitgemacht und schläft sich jetzt aus – in ihrem Zimmer oder auf der Yacht.«
    »Im Zimmer ist sie nicht«, sagte Rafaela Moricone. »Sie ist in der Nacht nicht mehr heimgekommen.«
    »Hm«, machte Juan Bantao. Er dachte an die anderen verschwundenen Mädchen! Gehörte jetzt auch Su-Ann dazu?
    Ein eigenartiges Gefühl beschlich den jungen Reporter. Es war kalt und schleinig, und die Nähe einer unabsehbaren, unbekannten Gefahr ließ ihn trotz der Hitze auf der Hotelterrasse frösteln.
    Sie hatten sich auf der Frühstücksterrasse zusammengefunden wie jeden Morgen. Sonst waren sie aber zu viert gewesen. Su-Ann Prescott hatte immer dazugehört. Sie waren ein internationales Frühstücks-Team, wie Su-Ann vor ein paar Tagen gesagt hatte. Der Zufall hatte sie zusammengeführt. Sie machten zur gleichen Zeit im Hotel »Plaza« in Santa
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