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120 - Sterben in Berlin

120 - Sterben in Berlin

Titel: 120 - Sterben in Berlin
Autoren: Jo Zybell
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Minsk, Anfang September 2520
    Regen trommelte auf die Frontkuppel. Ein paar der Ruinen ragten sechzig oder siebzig Meter über ihnen in den Regenhimmel.
    Dabei schwebte ihr Tank schon fünfundzwanzig Meter über Mauerresten voller Gestrüpp, über Stahlskeletten, in denen Birken, Buchen oder Eichen wuchsen, über einsam im Fluss stehenden Brückenpfeilern, über abgebrochenen Fabrikschloten, verrosteten Gasspeichern und zerklüfteten Raffinerieanlagen; und alles war durchwirkt und bedeckt von Gestrüpp, Wald und Rankengewächsen.
    Aruulas Mund stand offen, ihre Blicke hingen am Panoramadisplay. »Das ist Minsk?«, fragte sie.
    »Nein«, sagte Maddrax. »Das war Minsk.«
    WAS BISHER GESCHAH
    Am 8. Februar 2012 trifft der Komet »Christopher-Floyd« die Erde. Die Folgen sind verheerend. Die Erdachse verschiebt sich und ein Leichentuch aus Staub legt sich um den Planeten…
    für Jahrhunderte. Nach der Eiszeit bevölkern Mutationen die Länder und die Menschheit ist unter dem Einfluss grüner Kristalle aus dem Kometen auf rätselhafte Weise degeneriert.
    In dieses Szenario verschlägt es den Piloten Matthew Drax, dessen Staffel beim Einschlag durch einen Zeitriss ins Jahr 2516 gerät. Nach dem Absturz wird er von Barbaren gerettet, die ihn als Gott »Maddrax« verehren. Zusammen mit der telepathisch begabten Kriegerin Aruula findet er heraus, dass körperlose Wesen, die Daa’muren, mit dem Kometen zur Erde kamen. Sie veränderten die irdische Flora und Fauna, um einen Organismus zu erschaffen, der zu ihren Geistern kompatibel ist: eine Echse mit gestaltwandlerischen Fähigkeiten. Nun drohen sie zur dominierenden Rasse des Planeten zu werden…
     
    Auf der Suche nach Verbündeten versorgen Matt & Co. die Technos in Europa und Russland mit einem Serum, das deren Immunschwäche aufhebt. Selbst der Weltrat, skrupelloser Nachfolger der US-Regierung, tritt der Allianz bei.
    Bisher weiß man nur wenig über die Pläne der Daa’muren.
    Besser informiert ist ein Mann, den sie in ihrer Gewalt haben: Professor Dr. Smythe. Er kennt ihre Herkunft, einen glutflüssigen Lava-Planeten, und weiß um ihre Fähigkeiten.
    Eines ihrer Hauptziele ist Matthew Drax, den sie als Primärfeind betrachten. Sie impfen Menschen mit einem Virus und machen sie gefügig, so auch den Neo-Barbaren Rulfan.
    Als Matt Gerüchten um einen »König im Westen« nachgeht, richtet es Rulfan so ein, dass die Daa’murin Aunaara in Gestalt einer Barbarin an der Expedition teilnimmt. Doch bevor sie zuschlagen kann, wird sie enttarnt und flieht. Der König, der sich für den wiedergeborenen Artus hält, wird von Rulfan erschossen. Im Machtkampf der Heerführer zerbrechen seine Armeen. In Meeraka stirbt Präsident Victor Hymes beim Angriff eines Stoßtrupps, den Miki Takeo geschickt hat. Doch er fällt nicht den Androiden zum Opfer, sondern General Crow, der seinen Posten übernimmt und einen Rückschlag gegen Takeo führt. Dabei fällt mächtige Technik in die Hände des Weltrats…
    Die Explosion einer japanischen Rakete offenbart den Daa’muren einen überraschenden Effekt: Der Antrieb ihrer Kometen-Raumarche wird für den Bruchteil einer Sekunde reaktiviert! Um das »Projekt Daa’mur« zu verwirklichen, beginnen sie nukleare Sprengsätze aus alten Waffenlagern, AKWs und Bunkern zu sammeln, die sie nach Moskau schaffen. Die Allianz befürchtet die Zerstörung der Stadt – doch die Daa’muren lassen bis auf die modernsten Sprengköpfe, die mit Nuklearen Isomeren arbeiten, alles zurück. Nach Aunaaras Versagen soll nun der Daa’mure Grao’lun’kaan Matt töten. Er übernimmt Gehirn und Wissen eines russischen Robot-Menschen, des Encephalorobotowitschs Dr. Nikati Rostow und stellt Mefju’drex eine Falle – doch er scheitert. Matts EWAT jedoch wird zerstört und der Navigator Steve Bolton kommt ums Leben.
    ***
    Ein großer Greifvogel schwang sich aus einer jener Hochhochhausruinen, die rechts und links wie Eckzahnstümpfe die Wolkendecke durchstachen. Aruula lauschte dem Echo von Maddrax’ Worten in ihrem Herzen, während ihre Augen dem Gleitflug des Greifvogels folgten. Bei Wudan – seine ausgebreiteten Schwingen hätten einen Frekkeuscher bedeckt!
    Wie die Kulisse eines Albtraums wirkte die zerklüftete Landschaft aus Pflanzen und Stein im verregneten Morgengrauen.
    Das war Minsk…
    Und wie mochte diese riesige Ruinen-Wald-Stadt ausgesehen haben, als sie noch Minsk war?
    Der Vogel sank den löchrigen Dächern eines relativ gut erhaltenen Straßenzuges
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