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0354 - Toteninsel Teneriffa

0354 - Toteninsel Teneriffa

Titel: 0354 - Toteninsel Teneriffa
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Eisentreppe nach unten. Valdez folgte ihm und zog eine Schiebeluke über ihnen zu, die mit sattem Klicken irgendwo einrastete.
    Bantao fuhr herum. »Was soll das?« fragte er.
    »Damit wir ungestört sind, Señor Bantao. Das ist doch auch in Ihrem Sinne. Die Reguas-Sekte ist gefährlich und schaltet jeden aus, der zuviel weiß… oder zuviel ausplaudern möchte. Aber bitte, gehen Sie doch weiter. Dort drüben… die dritte Tür rechts.«
    Rechts, hat er gesagt, dachte Bantao. Nicht steuerbord… ist das überhaupt ein Seemann? Selbst der Skipper des lausigsten Einhandseglers redet von steuerbord und backbord statt von rechts und links…
    Aber er ging voraus. Vorsichtig öffnete er die nur angelehnte Tür und trat in eine luxuriös eingerichtete Kabine. Seidentapeten an den Wänden, eine lederne Sitzgarnitur, ein Marmortisch, eine gutsortierte kleine Bar… und auf dem Fußboden hochfloriger Teppich. Alles gediegen und teuer… dabei sah die »Montego« von außen zwar groß, aber eher etwas heruntergekommen aus.
    Valdez wies auf einen der Sessel. »Nehmen Sie bitte Platz, Señor. Was darf ich Ihnen anbieten? Champagner, Portwein, Bier…«
    »Alkoholfrei, bitte«, sagte Bantao. »Kommen wir am besten sofort zur Sache…« Er stutzte, weil er das Anlaufen der Maschinen hörte. In Sekundenabständen sprangen zwei Turbodiesel im Schiffsheck an. Zugleich gab es einen leichten Ruck.
    »Wir laufen aus?«
    »Wie Sie sehen«, sagte Valdez lächelnd. »Ich möchte Zeugen unseres Gespräches vermeiden.«
    Bantao atmete tief durch. »Sie sind also nicht allein an Bord«, sagte er. »Wie viele sind es?«
    Valdez lächelte wieder und stellte ein Glas mit Cola vor dem Reporter auf den Marmortisch. »Genügend, Señor, sagte er. Bitte… Ihre Kamera und das Diktiergerät.«
    Bantao stutzte. »Was soll das?«
    »Sie werden mir beide Geräte bitte aushändigen«, forderte Valdez.
    »Sofort.«
    »Sie sind ja verrückt«, sagte Bantao entgeistert. Woher wußte Valdez von den beiden Geräten? Es konnte doch alles Mögliche in der verschlossenen Tasche sein.
    »Nein, im Gegenteil. Aber Sie sind verrückt, weil Sie sich mit Reguas einlassen wollen«, sagte Valdez gelassen. »Und Sie wollen es nicht nur, Sie haben es getan. Das ist nicht gut für Sie.«
    Langsam erhob sich Bantao. Eine Falle, dachte er. Das ist eine Falle, in die sie mich gelockt haben… verdammt…
    Valdez hob die Hand und bewegte zwei Finger. In seinen Augen erschien ein rötliches Glimmen. Die Tasche mit den beiden Geräten explodierte.
    Die Stichflamme, die nach allen Seiten zuckte, ließ Bantao zurückspringen.
    Jemand packte stahlhart zu. Hände wie Eisenkammern umschlossen seine Oberarme. Jemand, den er überhaupt nicht gesehen hatte, der unsichtbar gewesen sein mußte, hatte sich in der Kajüte befunden!
    Oder sie eben erst durch eine Geheimtür betreten…
    Juan Bantao explodierte förmlich und wirbelte den Mann um sich herum und über sich hinweg. Sekunden später war er wieder frei. Der Angreifer prallte schwer auf den Boden, rollte sich wie eine Katze und kam wieder halb hoch. Wie hingezaubert lag eine Beretta in seiner Faust. Die schwarze Mündung zeigte auf Bantao.
    Der Reporter warf sich zur Seite. Die Pistolenmündung folgte ihm. Der Fremde krümmte den Zeigefinger. Der Schuß krachte.
    »Ramirez!« schrie Valdez im gleichen Moment. »Nicht!« Er machte wieder eine Fingerbewegung. Die Pistolenkugel explodierte auf halbem Weg zu Bantao. Valdez warf sich auf den Reporter. Der empfing ihn mit einem Fußtritt. Aber noch während Valdez sich zusammenkrümmte, packte er den Fuß Bantaos und drehte daran. Aufschreiend stürzte der Reporter. Der Schmerz war fast unerträglich. Im nächsten Moment hockte der Pistolenmann Ramirez so über ihm und hielt ihn fest, daß er sich auch mit Aikido und Judo nicht mehr befreien konnte. Ramirez faßte in seinen kurzen Haarschopf und zog ihm den Kopf in den Nacken.
    »Wenn du dich bewegst, Schnüffler, breche ich dir das Genick«, sagte er.
    Bantao stöhnte.
    Plötzlich war noch ein dritter Mann im Raum, ohne daß der Reporter gesehen hatte, wie dieser Mann eingetreten war.
    »Wer hat dich auf uns eingesetzt, Schnüffler?« fragte Valdez. »Sag die Wahrheit, oder du stirbst stückweise…«
    »Und wenn ich es sage, dann sterbe ich auch, wie?« keuchte Bantao verzweifelt.
    »Vielleicht löschen wir nur deine Erinnerung«, sagte Valdez. »Also… wer hat dich geschickt?«
    »Niemand«, preßte der Reporter hervor.
    »Du bist
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