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Wie funktioniert die Welt?

Wie funktioniert die Welt?

Titel: Wie funktioniert die Welt?
Autoren: John Brockman , Herausgegeben von John Brockman
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Vorwort
    Die Edge -Frage
    Im Jahr 1981 gründete ich den Reality Club. Von seiner Gründung bis 1996 hielt der Club seine Treffen unter anderem in chinesischen Restaurants, Künstlerlofts, den Sitzungsräumen von Investmentfirmen, Ballsälen, Museen und Wohnzimmern ab. Der Reality Club war etwas anderes als der Algonquin Round Table, die Apostles oder die Bloomsbury Group, bot aber die gleiche Qualität intellektueller Abenteuer. Die vielleicht größte Ähnlichkeit hatte er mit der Lunar Society, in der Ende des 18 . und Anfang des 19 . Jahrhunderts in Birmingham die führenden kulturellen Gestalten des frühen Industriezeitalters zusammenkamen – James Watt, Erasmus Darwin, Josiah Wedgwood, Joseph Priestley, Benjamin Franklin. Auf ähnliche Weise war der Reality Club ein Versuch, diejenigen Menschen zusammenzuführen, die sich mit den Themen des postindustriellen Zeitalters beschäftigen.
    Im Jahr 1997 ging der Reality Club unter dem neuen Namen
Edge
online. Auf
Edge
werden spekulative Gedanken vorgestellt; sie repräsentieren die vorderste Front des Denkens auf Gebieten wie Evolutionsbiologie, Genetik, Informatik, Neurophysiologie, Psychologie, Kosmologie und Physik. Aus diesen Beiträgen erwachsen eine neue Naturphilosophie, neue Wege zum Verständnis physikalischer Systeme und neue Denkweisen, die viele unserer Grundannahmen in Frage stellen.
    Für jede Jahresausgabe von
Edge
setze ich mich mit einer Reihe treuer
Edge
-Anhänger – darunter Stewart Brand, Kevin Kelly und George Dyson – zusammen, und wir planen die alljährliche
Edge
-Frage. Meist ist es eine Frage, die einem von uns oder unseren Korrespondenzpartnern mitten in der Nacht eingefallen ist. Eine Frage zu formulieren ist nicht einfach. (Oder, wie mein Freund und ehemaliger Mitarbeiter, der verstorbene James Lee Byars, zu sagen pflegte: »Ich kann die Frage wohl beantworten, aber bin ich auch schlau genug, um sie zu stellen?«) Wir suchen nach Fragen, die den Anlass zu unvorhergesehenen Antworten geben – sie sollen andere Menschen zu Gedanken provozieren, die ihnen normalerweise nicht kommen. Für die diesjährige Frage gebührt unser Dank wieder einmal Steven Pinker.
    Vielleicht die größte Freude in der Wissenschaft erwächst aus Theorien, die aus einer kleinen Zahl einfacher Prinzipien auf überraschenden Wegen die Lösung für ein tiefgreifendes Rätsel ableiten. Solche Erklärungen bezeichnet man dann als »schön« oder »elegant«. Historische Beispiele sind Keplers Erklärung der komplizierten Planetenbahnen als einfache Ellipsen, Niels Bohrs Erklärung des Periodensystems der Elemente unter dem Gesichtspunkt der Elektronenhülle und die Erklärung von James Watson und Francis Crick für die genetische Verdoppelung durch die Doppelhelix. Von dem großen theoretischen Physiker P.A.M. Dirac stammt der berühmte Ausspruch, »dass man Schönheit in seinen Gleichungen hat, ist wichtiger, als dass sie zum Experiment passen«.

Die Edge -Frage 2012
Welches ist Ihre tiefgreifende, elegante oder schöne Lieblingserklärung?
    Online war die Reaktion auf der
Edge
-Website (http://edge.org/annual-question) gewaltig: Es gab rund 200 provokative (und oft langwierige) Diskussionen. Die nachfolgende Auswahl ist zwangsläufig bearbeitet. Wie es dem Geist von
Edge
entspricht, schließen die hier präsentierten Beiträge wissenschaftliches Denken im weitesten Sinne ein; dazu gehören Fachgebiete wie Philosophie, Mathematik, Wirtschaft, Geschichte, Sprache und menschliches Verhalten. Der gemeinsame rote Faden ist das Prinzip, eine einfache, nichtselbstverständliche Idee als Erklärung für vielfältige, komplexe Phänomene zu formulieren.
     
    John Brockman
Verleger und Herausgeber von
Edge

Susan Blackmore
Evolution durch natürliche Selektion
    Psychologin; Autorin von Consciousness: An Introduction
    Natürlich muss es Darwin sein. An ihn kommt nichts anderes auch nur annähernd heran. Evolution durch natürliche Selektion (oder eigentlich durch jede Form der Selektion, ob natürlich oder unnatürlich) bietet die schönste, eleganteste Erklärung der gesamten Wissenschaft. Dieser einfache, dreistufige Algorithmus erklärt mit einer einfachen Idee, warum wir in einem Universum voller Gestaltung leben. Er bietet nicht nur die Erklärung dafür, warum wir da sind, sondern auch, warum Bäume, junge Katzen, Urdu, die Bank of England, die Fußballmannschaft von Chelsea und das iPhone da sind.
    Wenn diese Erklärung so einfach und leistungsfähig ist,
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