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0354 - Toteninsel Teneriffa

0354 - Toteninsel Teneriffa

Titel: 0354 - Toteninsel Teneriffa
Autoren: Werner Kurt Giesa
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widersprach Nicole.
    »Dann sehen wir zu, daß wir diese Sekte und das, was dahintersteckt, sondieren und gegebenenfalls unschädlich machen, und können uns hinterher ein paar Tage Urlaub in der Sonne gönnen.«
    »Nix da«, sagte Zamorra. »Wir haben genug andere Dinge zu tun. Urlaub machen können wir später. Ich brauche bloß an die Sache mit den EWIGEN und dem Transfunk zu denken, dann wird mir schlecht.«
    »Vielleicht hat Ted Ewigk das Nest schon ausgehoben und uns die Arbeit abgenommen«, hoffte Nicole. »Wir sollten ihn bei Gelegenheit mal anrufen.«
    »Ted hat zwar einen Dhyarra-Kristall, aber Wunder vollbringen kann er damit auch nicht. Leider«, seufzte Zamorra.
    Ein paar Minuten vergingen schweigsam. Plötzlich glitt Nicoles Hand zur Stirn hoch. Sie preßte die Finger sekundenlang dagegen.
    »Was ist los?« fragte Zamorra.
    »Ich weiß nicht… da ist irgend etwas«, sagte sie. »Ich bin mir nicht sicher, aber für ein paar Sekunden glaubte ich Mordgedanken zu spüren. Und da war etwas… ein Eindruck… Reguas?«
    Zamorra preßte die Lippen zusammen. Er sah Nicole an.
    Sie hatte ihn noch nie angelogen, hatte sich nie mit etwas wichtig gemacht, nur um ihn zu überzeugen. Also mußte es stimmen, was sie gespürt hatte.
    »Verdammt«, murmelte er. »Sollte also wirklich etwas dran sein?«
    Die Concorde jagte schneller als der Schall Tanger entgegen.
    ***
    Juan Bantao sah auf die Uhr. Es war an der Zeit, sich mit dem Informanten zu treffen. Er machte sich auf den Weg. Vom Hotel aus hatten sie Blick auf das Meer und einen Privatstrand, aber der Hafen war doch ein wenig entfernt. Bantao verzichtete auf den halbstündigen Fußmarsch durch das zum Teil unwegsame Gelände und bestellte ein Taxi. Die Kamera und das Diktiergerät trug er in einer flachen Tasche bei sich. Er war zwar sicher, daß er die Kamera nicht brauchen würde, aber man konnte nie wissen. Vielleicht gab es doch irgend etwas zu fotografieren…
    Er war gespannt, was ihm jener Señor Valdez über die Reguas-Sekte erzählen würde.
    Der Taxifahrer stoppte auf dem Hafengelände. Bantao zahlte und stieg aus. Er strich sich durch das kurzgeschnittene Haar. Die Sonne brannte heiß herunter, aber er konnte sich einfach nicht entschließen, eine Mütze oder einen Hut zu tragen, um sich zu schützen. So bewegte er sich erst einmal in Richtung Schatten und sah sich dann nach der »Montego« um.
    Aber er konnte die Yacht nirgendwo erkennen.
    Schließlich fragte er jemanden. Der barfüßige Junge zeigte auf ein Schiff ganz am Ende des Hafens. Anschließend hielt er die Hand auf.
    Seufzend ließ Bantao eine Münze hineinfallen, und der Junge wieselte davon. Ausgerechnet am Ende des Hafens! Das war ein beachtlicher Fußmarsch durch die Nachmittagshitze. Aber das blieb ihm nicht erspart.
    In der Tat entdeckte er die »Montego« als zweitletzte Yacht. Sie war relativ groß, viel größer, als Valdez sie beschrieben hatte. Kein Wunder, daß er sie nicht auf Anhieb entdeckt hatte. Valdez hatte gesagt, es sei ein ziemlich kleines Boot. Das hier aber sah nicht so aus, als ließe es sich von nur zwei oder drei Leuten steuern. Es sei denn, modernste Elektronik vereinfachte alles…
    Aber dafür sah die Yacht zu alt aus.
    Hoffentlich stimmt es überhaupt, dachte Bantao. Er war fast schon sicher, in die Irre geführt worden zu sein. Vielleicht gab es noch eine zweite »Montego«, und der Junge hatte ihn zur größeren geschickt.
    Bantao wollte schon wieder umkehren, als ein kahlköpfiger Mann aus dem Schiffsbauch auftauchte und sich an die Reling lehnte. Er winkte dem Reporter zu. Bantao erkannte ihn wieder. Das war tatsächlich Valdez!
    »Kommen Sie an Bord«, rief Valdez. »Nun stehen Sie da nicht herum wie ein Ölgötze!«
    Bantao gab sich einen Ruck. Als er über den Steg an Bord ging, überkam ihn ein seltsames Gefühl des Unbehagens. Valdez sah ihn lächelnd an und reichte ihm die Hand. »Wir gehen unter Deck«, sagte er und wies auf den Niedergang.
    Bantao sah sich um. »Sie sind allein an Bord, Señor?«
    Valdez’ Lächeln verstärkte sich. Wieder wies er auf den Niedergang.
    Bantaos Unbehagen verstärkte sich. Auf dem Deck gab es die Steuerkanzel.
    Lieber hätte er sich dort mit Valdez unterhalten. Unter Deck kam er sich wie eingesperrt vor…
    Aber es blieb nichts anderes übrig. Wenn er Valdez’ Bitte nicht nachkam, mochte der Auster spielen und sich verschlossen zeigen. Und dann stand Bantao da ohne die Informationen, die er wollte.
    Also stieg er die
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