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0354 - Toteninsel Teneriffa

0354 - Toteninsel Teneriffa

Titel: 0354 - Toteninsel Teneriffa
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Cruz auf Teneriffa Urlaub, und sie hatten sich auf Anhieb gut verstanden.
    Die meisten Unternehmungen machten sie gemeinsam. Bantao setzte sich aber zuweilen ab, weil er auch im Urlaub noch mit seinem Beruf verheiratet war. Und gerade hier auf Teneriffa war er auf eine höchst merkwürdige Sache gestoßen, der er nachzugehen sich verpflichtet fühlte.
    Reguas…
    Aber davon wußten die Mädchen nichts.
    Die Italienerin Rafaela Moricone bewohnte mit der Engländerin ein Doppelzimmer. Sie hatten sich beide bei der Buchung damit einverstanden erklärt, ohne voneinander zu wissen. Aber da sie Solo-Urlaub machten, sparte ein halbes Doppelzimmer gegenüber einem Einzelzimmer eine Menge Geld. Eva Rolant dagegen wohnte allein – und so kam es, daß sie bereits einige Nächte mit dem Reporter aus Madrid verbracht hatte.
    Die Tage waren nicht weniger heiß – aber aus anderen Gründen. Die Sonne meinte es gut. Und die frische salzige Briese, die vom Meer her kam, brachte kaum Abkühlung, weil sie sich auch meist über dem afrikanischen Kontinent aufgeheizt hatte.
    Bantao sah an den beiden Mädchen vorbei zum Yachthafen. Dort lagen eine Menge Boote verschiedener Größen und Preisklassen vor Anker, und auf den meisten ging es nachts heiß her. Aber Juan Bantao zweifelte daran, daß er Su-Ann auf einer dieser Yachten finden würde. Irgend etwas sagte ihm, daß sie auch zu den Verschwundenen zählte.
    Vor ein paar Jahren hatten Teufelsanbeter-Sekten auf Teneriffa und auf den anderen Kanarischen Inseln von sich reden gemacht. Sie hatten Touristinnen, die kaum jemand so bald vermißte, weil sie allein reisten, gekidnappt und teilweise ermordet. Einige der Sekten hatten von der Polizei ausgeschaltet werden können, andere waren spurlos in der Versenkung verschwunden.
    Aber jetzt schien zumindest eine wieder aufzuleben. Die Reguas-Sekte…
    Juan Bantao hatte vor, an diesem Nachmittag mit jemandem ein Gespräch zu führen, der ihm Informationen geben wollte. Sie hatten sich auf der Yacht »Montego« verabredet, die im Hafen dümpelte. Es war ein recht kleines Boot, demzufolge reichten zwei oder drei Personen aus, es zu lenken, und es würde keine unerwünschten Zuhörer geben. Das hatte der Besitzer der »Montego« sich ausgebeten. Es sei gefährlich, über Reguas zu sprechen, hatte er geraunt.
    Bantao war darauf eingegangen.
    Den Mädchen hatte er nichts davon erzählt. Je weniger Leute davon wußten, desto besser war es. Das Gespräch mußte so unauffällig wie möglich abgewickelt werden.
    Und dann hatte Bantao weiteren Stoff für seine Artikel über die Reguas-Sekte…
    »Was machen wir heute?« fragte Rafaela träge. »Warten wir auf Su- Ann, oder fangen wir ohne sie etwas an?«
    »Ich bin sicher, sie kann sich selbst beschäftigen. Außerdem wissen wir ja nicht, wann sie wieder auftaucht. Ich habe keine Lust, auf sie zu warten.«
    Wenn sie wieder auftaucht, dachte Bantao besorgt.
    »Wir könnten uns ein Boot mieten und zum Kontinent hinüberfahren.«
    »Oder ein wenig hochseeangeln«, sagte Eva.
    Juan zuckte mit den Schultern. »Das wäre dann ein Ganztages-Trip«, sagte er. »Tut mir leid, chicas. Aber ich habe heute nachmittag eine Verabredung.«
    »Rot? Braun? Schwarz?« fragte Eva spöttisch, die fast weißblondes Haar hatte und damit den idealen Kontrast zu Rafaela bot.
    »Weder – noch«, sagte Bantao. »Kahlköpfig.«
    »O weh«, seufzte Rafaela. »Juan fängt an, unter Geschmacksverirrung zu leiden. Wie finden wir denn das?«
    »Dann machen wir eben ohne ihn etwas«, sagte Eva. »Laß uns mal schauen, ob wir nicht irgendein Fischerboot finden, das uns mitnimmt. Ich möchte einen Hai angeln. Oder eine Seeschlange.«
    »Sieh zu, daß dich der Klabautermann nicht holt«, sagte Bantao.
    Die beiden Mädchen erhoben sich und verabschiedeten sich. Juan sah ihnen nach. Die beiden waren hübsch und fast jede Sünde wert. Und sie waren alles andere als abweisend. Aber er hatte nicht vor, seinen Informanten sitzenzulassen.
    Er wollte endlich wissen, was hinter dieser Reguas-Sekte steckte…
    ***
    Die beiden in dunkles Grau gekleideten Männer waren Schatten zwischen den Schatten. Niemand achtete auf sie, obgleich sie eigentlich auffallen mußten. Sie trugen Westenanzüge und graue Hüte, deren Krempen sie in die Stirn gezogen hatten. Manchmal schien es, als würden ihre Augen rot aufglühen. Aber das konnte auch eine optische Täuschung sein…
    Die beiden Männer beobachteten. Als die beiden Mädchen sich erhoben, nickten die
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