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0350 - Wo der Teufel lacht

0350 - Wo der Teufel lacht

Titel: 0350 - Wo der Teufel lacht
Autoren: Werner Kurt Giesa
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war Leonardo vorsichtig. Je mehr Helfer er hier hatte, um so sicherer konnte er sich fühlen…
    Leonardo, der sich im Château bestens auskannte, fand den Raum, in dem Zamorra seine magischen Experimente vornahm. Dieser Raum war dafür bestens geeignet. Hier gab es auch an für Beschwörungen jeglicher Art erforderlichen Dingen alles, was auch Leonardo gebrauchen konnte. Nur daß seine Magie schwarz war…
    Er zeichnete den Drudenfuß und die Höllensiegel, die seine Kraft verstärkten und lenkten. Und dann gandte er seine Beschwörung aus, seinen befehlenden Ruf, der nun nicht mehr durch eine weißmagische Barriere aufgehalten werden konnte.
    Kommt , meine Sklaven. Kommt zum Château Montagne. SOFORT.
    Und er fieberte schon dem Augenblick entgegen, in welchem Zamorra erkannte, wen Leonardo zu seinen Sklaven gemacht hatte…
    ***
    »Da ist etwas«, murmelte Merlin überrascht. Nur er vernahm das feine Signal. Fast hätte er es falsch gedeutet, denn zu lange war es her, daß er es jemals vernommen hatte. Und auch das war nicht hier gewesen, nicht in Caermardhin, sondern in einem anderen Stützpunkt auf einer anderen Welt.
    Jemand drang in Caermardhin ein!
    Das war unmöglich.
    Ohne Merlins Einwilligung vermochte niemand die unsichtbare Burg zu betreten — es sei denn, es wurde Gewalt angewendet, die selbst die außerordentlich starke Magie übertraf, welche Merlin gegeben war und die er doch nur so selten einsetzen durfte — eben weil sie so stark war…
    Sid Amos sah auf. Er wandte seinen Blick von der Bildkugel Merlin zu. »Was, Bruder? Du siehst so erschreckt aus…«
    Merlins Blick flackerte. »Jemand ist eingedrungen… ein Angriff…«
    Amos hob die Brauen.
    »Wer?«
    Merlin trat vor die Bildkugel, die, vier Meter durchmessend, über einem Sockel in der Mitte des Saales des Wissens schwebte. Seine vorgestreckten Hände berührten die schwebende Kugel nicht, aber zwischen den Handflächen und der Kugeloberfläche knisterte es. Funken sprangen wild hin und her.
    »Zeige mir den Eindringling!«
    Sid Amos zuckte zusammen. Merlins befehlende Stimme schnitt in seinen Geist, und er sah sich unwillkürlich um, ob er den Eindringling in der Nähe finden und ihn Merlin zeigen konnte. So stark war der an die Bildkugel gerichtete Befehl. Merlin mußte außer sich sein. In der Tat war es ungeheuerlich, daß es jemandem gelang, einfach so hier einzudringen… Ähnliches war, entsann sich Amos, nur einmal geschehen. Damals, als Leonardo de-Montagne seinen Feldzug gegen das Gute antrat und Merlin eine magische Bombe in den Saal des Wissens geschleudert hatte. Damals war der Saal teilweise zerstört worden, und Merlin hatte lange gebraucht, die Schäden wieder zu beheben.
    Jetzt aber…
    Es war doch anders!
    Die Bildkugel flirrte. Sie zeigte verwaschene Schemen. Dann kristallisierte sich ein Gang heraus, ein breiter Korridor, der zu Caermardhin gehörte. Und in diesem Korridor bewegte sich der Eindringling.
    Es war eine Frau.
    Ihre Haut war blau wie die Oberfläche eines Dhyarra-Kristalls, und aus ihrem Rücken wuchsen große Schmetterlingsflügel empor, die jetzt zusammengefaltet waren.
    Die Frau war gekommen, von der Merlin und Amos noch vor wenigen Minuten gesprochen hatte.
    Die Zeitlose.
    Und in ihrem Gesicht las Merlin die grimmige Entschlossenheit, eine Entscheidung herbeizuführen…
    ***
    Nicole Duval erwachte.
    Sie hatte unruhig geschlafen und schlecht geträumt, aber die Erinnerung an die schlechten Träume verblaßte mit ihrem Erwachen. Sekundenlang sah sie ratlos die Zimmerdecke an, versuchte sich zu orientieren. Dann vernahm sie die leisen, gleichmäßigen Atemzüge Zamorras neben sich auf dem breiten, gemütlichen Bett.
    Nicole atmete tief durch. Sie erinnerte sich. Sie befand sich wieder im Château Montagne, nach ihrer Rückkehr aus Schottland. Zusammen mit dem Abenteurer Rob Tendyke hatte sie versucht, Ted Ewigk vor einem Mordanschlag der DYNASTIE DER EWIGEN zu schützen. Ewigk befand sich jetzt in Schottland, im Lliwellyn-Castle, und Nicole war nach Frankreich zurück geflogen. Dort hatte Zamorra gerade seine Heilschlaf-Phase hinter sich gebracht.
    Nicole sah Zamorra an. Er lächelte im Schlaf. Sie strich durch sein Haar. Und sie fragte sich, aus welchem Grund sie aufgewacht war. Denn sie fühlte sich noch ein wenig müde, und sie konnte auch nicht sonderlich lange geschlafen haben.
    Ein Blick zur Uhr.
    Mitternacht…
    Geisterstunde…
    Sie richtete sich auf und lauschte. Im Château war alles ruhig. Alles
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