Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0350 - Wo der Teufel lacht

0350 - Wo der Teufel lacht

Titel: 0350 - Wo der Teufel lacht
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Dorfbevölkerung vorzugaukeln, es sei noch alles beim alten, auch wenn Zamorra längst tot war… nach und nach würde er dann die Schraube fester anziehen, bis seine Herrschaft nicht mehr zu brechen war. Schon einmal hatte er hier residiert und die Bevölkerung der Umgegend geknechtet, gleichzeitig durch einen starken magischen Bann dafür gesorgt, daß niemand etwas an die Augenwelt verriet… [1]
    Vielleicht würde es diesmal noch perfekter werden. Denn wenn er es wollte, konnte er als Zamorra auftreten, ohne daß jemand seine Maske durchschaute, zumal, wenn er dann auch noch Raffael an seiner Seite hatte!
    Der Schatten hatte jetzt einen bösen Keim in den Diener gepflanzt. Wenn Raffael wieder aus seiner Bewußtlosigkeit erwachte, würde er Zamorras Feind, aber Leonardos Diener sein.
    Leonardo war gerissen und sehr lernfähig. Er hatte begriffen, was T’Cant in Eisenbeißens Auftrag mit Bill Fleming angestellt hatte. Und genau das, nur in magisch perfekter und direkterer Form, tat Leonardo selbst jetzt bei Raffael. Er manipulierte ihn, und was bei Bill Fleming Wochen und Monate gedauert hatte und vielleicht immer noch nicht vollständig abgeschlossen war, das würde bei Raffael sehr schnell gehen. In kürzester Frist!
    »Lassen wir ihn hier liegen«, bestimmte Leonardo. »Er wird von selbst wieder zu sich kommen und fügt uns dann keinen Schaden mehr zu. Er wird niemanden warnen. Wir aber begeben uns weiter nach oben. Und du, Fleming, und mein treuer Vasall Wang, werdet die Dämonenbanner beseitigen und damit die weißmagische Abschirmung beseitigen.«
    Denn das war etwas, das Leonardo ebenfalls nicht selbst tun konnte — nicht mehr, seit er zum Dämon geworden war. Das war etwas, das nur Menschen konnten. Menschen wie Wang Lee Chan oder Bill Fleming.
    Fleming wandte den Kopf.
    »Was soll das? Ich denke, du willst Zamorra töten? Wozu sollen dann die Banner zerstört werden? Das war nicht abgesprochen und…«
    »Du wirst es tun«, sagte Leonardo kalt, »oder ich lasse dich in schmale Streifen schneiden. Ich befehle es, und das hat dir zu genügen, Wurm!«
    Bill wollte aufbegehren. Aber da traf ihn ein warnender Blick des Mongolen. Bleib ruhig und warte ab, schien er zu sagen. Tu, was er sagt - sonst lebst du nicht mehr lange. Wenn der Sieger feststeht, kannst du dir immer noch überlegen, ob du rebellierst oder nicht.
    Bill Fleming nickte resignierend.
    »Also gut…«
    Und das Unheil nahm weiter seinen Lauf…
    ***
    Britische Inseln, Wales.
    Einige Meilen nördlich der Stadt Carmarthen, in der Nähe des kleinen Ortes Cwm Duad, erhebt sich auf einem Berggipfel Merlins unsichtbare Burg Caermardhin. Niemand vermochte diese Burg zu erreichen, wenn Merlin selbst es nicht wollte, dieser geheimnisvolle Zauberer, der schon vor tausend Jahren von sich reden machte und bestimmt noch viel, viel älter war. Caermardhin war nur einer von vielen seiner Stützpunkte auf vielen Welten, zwischen denen er zuweilen pendelte, um über sie zu wachen. Doch schon seit längerer Zeit widmete er der Erde weitaus mehr Aufmerksamkeit als den anderen Welten. Denn gerade hier spitzte sich der Kampf zwischen Gut und Böse immer mehr zu, drohte das Gleichgewicht sich zu verschieben.
    Selbst der Wächter der Schicksalswaage vermochte nicht zu sagen, ob der Pendelausschlag sich noch einmal stoppen ließ. Und Merlin hatte nur wenige Möglichkeiten, in das Geschehen einzugreifen. Denn auch er hatte sich, ebenso wie der Wächter, Gesetzen zu beugen, die mächtiger waren als alles andere.
    Mit Sorge verfolgte Merlin, was geschah.
    Bill Fleming hatte sich dem Bösen zugewandt. Merlin war selbst über die Bildkugel im Saal des Wissens in seiner Burg nicht mehr in der Lage, ihn zu finden, seinen derzeitigen Standort zu bestimmen. Und das, obgleich er normalerweise mit dieser Bildkugel jeden Menschen der Erde zu finden vermochte.
    Und die Zeitlose - war durch ein bösartiges Intrigenspiel zu der fälschlichen Erkenntnis gekommen, daß die Zamorra-Crew ganz umgeschwenkt sei und jetzt der Hölle diente. Magnus Friedensreich Eysenbeiß, der Herr der Hölle und Nachfolger des Lucifuge Rofocale, hatte die Fäden gezogen. Die Zeitlose ahnte nicht einmal, daß Zamorra und Bill Fleming nicht mehr auf der gleichen Seite kämpften. Fleming hatte versucht, sie zu töten. Und alle, die ihm halfen, waren damit auch Feinde der Zeitlosen. Und mit dem Amulett, das Eysenbeiß an sich gebracht hatte, hatte er zudem noch der Zeitlosen vorgetäuscht, daß Zamorra sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher