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0350 - Wo der Teufel lacht

0350 - Wo der Teufel lacht

Titel: 0350 - Wo der Teufel lacht
Autoren: Werner Kurt Giesa
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war der Fürst der Finsternis gekommen, mit seinem Leibwächter. Du willst dich an Zamorra rächen, deinem Feind! Du willst ihn für den Mord an Tandy Cant zur Rechenschaft ziehen. Ich biete dir die Chance, das zu tun! Du mußt dafür nur
    Leonardo und Wang mit dem Prydo erst in die Vergangenheit und dann wieder in die Gegenwart bringen. Bill hatte zwar nicht genau gewußt, wie das überhaupt funktionieren sollte. Denn obwohl er den Prydo schon seit geraumer Zeit besaß und ständig nach neuen Einsatzmöglichkeiten forschte, hatte er doch längst nicht alle Tricks ausgelotet, die mit diesem Stab machbar waren. Vielleicht benötigte man ein halbes Menschenleben dafür, den Prydo richtig einsetzen zu können.
    Doch Leonardo de Montagne hatte ihm versichert, es sei möglich, und hatte ihm diesen Trick gezeigt.
    Und Bill hatte ihn angewendet.
    Bill fühlte die Verwirrung in sich. War nicht Leonardo deMontagne der Fürst der Finsternis, der Herr der höllischen Dämonen? Der große Gegner, gegen den Bill an Zamorras Seite so lange gekämpft hatte? Und nun kam dieser Leonardo deMontagne und bot Bill einen Pakt an?
    Warum war Bill überhaupt darauf eingegangen? Er entsann sich dumpf der Worte des Dämonenfürsten, der ihm Rache angeboten hatte. Und er entsann sich des Mongolen, der ihm gedroht hatte. Wang Lee Chan hatte Bill klar gemacht, daß er sterben würde, wenn er nicht auf die Forderungen des Dämonenfürsten einging.
    Und später hatte der Mongole Bill beiseite genommen.
    »Paß auf, Freund. Ich weiß, daß du von Zweifeln hin und her gerissen bist. Einerseits möchtest du Zamorra einen Denkzettel geben und Tandys Tod rächen. Andererseits hast du keine andere Chance. Ich habe nichts gegen dich, aber ich bin Leonardos Vasall, und wenn er es befiehlt, werde ich dich töten. Und ich werde dich so töten, wie er es will - schnell und schmerzlos, oder anders… Aber ich möchte das nicht unbedingt. Es wäre nicht fair. Ich weiß, daß du gegen mich keine Chance hast. Ich bin schneller als du, und ich bin stärker und geschickter.«
    Bill Fleming nickte finster. »Worauf willst, du hinaus, Dämonenknecht?«
    »Darauf, daß es geschehen könnte, daß Zamorra Leonardo tötet!«
    Bills Augen weiteten sich. Er verschluckte die spontane Antwort, die er hatte geben wollen. Was brachte Wang dazu, Bill diesen Gedanken einzupflanzen?
    »Es gibt in der Hölle viele, denen Leonardo nicht genehm ist. Ob du nun gegen die Hölle kämpfst oder nicht — es wäre recht interessant, Zamorra und Leonardo gegenüberzustellen, nicht wahr? Leonardo ist kein Asmodis. Und es könnte tatsächlich geschehen, daß Zamorra Leonardo vernichtet. Wäre das nicht auch in deinem Interesse?«
    Bill schwieg.
    »Es ist also nicht nur so, daß du Leonardo hilfst«, lockte Wang. »Du bringst ihn damit auch in Gefahr. Denn wenn er sich Zamorra zum Kampf stellt, gerät er dabei in die Gefahr, getötet zu werden. Könnte dir das nicht wirklich recht sein?«
    »Du bist sein Leibwächter«, sagte Bill. »Was versprichst du dir von einer solchen Gefährdung? Du bist doch verpflichtet, jede Gefahr von deinem Herrn abzuwenden. Auch diese Gefahr. Du wirst Zamorra töten müssen, bevor er Leonardo tötet.«
    Wang Lee lächelte.
    »Ich werde gegebenenfalls etwas anderes zu tun haben«? sagte er verschwörerisch. »Denn auch ich hätte einen Nutzen davon. Ich bin Leonardo verpflichtet, ich kann die Hand nicht selbst gegen ihn erheben. Aber ich würde es begrüßen, brächte ihn ein anderer um. Dieser andere könnte Zamorra sein. Dann wäre ich nämlich frei… Und anschließend könntest du deine private Rechnung mit Zamorra machen…«
    »Die Alternative ist, daß ich getötet werde, nicht wahr?« fragte Bill.
    »Sicher.«
    »Und wer bringt euch dann dorthin, wohin ihr wollt?«
    »Es wird Mittel und Wege geben. Aber du würdest dir wünschen, niemals geboren worden zu sein.«
    »Wenn es andere Mittel und Wege gibt - warum benutzt ihr sie dann nicht? Warum kommt ihr zu mir?«
    »Alles andere wäre umständlicher, schwieriger. Aber du bist zu ersetzen, Bill Fleming. Doch vielleicht möchtest du irgendwann friedlich und schnell sterben, und nicht auf eine Weise, wie Leonardo sie sich vielleicht ausdenkt und die durchaus unangenehm wäre…«
    Bill überlegte.
    Irgendwie hatte der Mongole recht. Bislang war es noch keinem Dämon gelungen, Zamorra zu töten. Alle, alle waren sie beim Versuch gescheitert. Warum sollte das dieses Mal anders sein? Und die Möglichkeit bestand
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