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0350 - Wo der Teufel lacht

0350 - Wo der Teufel lacht

Titel: 0350 - Wo der Teufel lacht
Autoren: Werner Kurt Giesa
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angegriffen hätte.
    Das machte sie, die Vergeltung verlangte, zu einer gefährlichen Feindin. Denn die Zeitlose besaß Macht. Sie war stark, und um nichts in der Welt wünschte sich Merlin, ihr jemals im magischen Kampf gegenübertreten zu müssen.
    Zumal er ihr gegenüber auch noch anderweitig gehandicapt war…
    Dabei konnte es durchaus geschehen, daß er würde kämpfen müssen. Denn die Zeitlose entzog sich jeder Argumentation. Sie redete nicht mehr, sie handelte. Es gab keine Möglichkeit, sie davon zu überzeugen, welchem großen, gefährlichen Irrtum sie unterlag. So, wie sie gegen Bill Fleming gekämpft hatte, mochte sie auch gegen die anderen Mitglieder der Zamorra-Crew antreten, um die angeblich Abtrünnigen unschädlich zu machen.
    »Du solltest etwas tun, Merlin, bevor sie dir zuvorkommt«, mahnte Sid Amos.
    »Und was schlägst du vor, Bruder aus unseliger Vergangenheit?« fragte Merlin leise. »Ich sehe nur den Kampf, keine Chance. Sie läßt nicht mit sich reden. Denn ansonsten hätten wir sie doch schon längst überzeugt.«
    »Versuche sie durch Taten zu überzeugen«, sagte Sid Amos. »Nicht durch Kampf oder Beteuerungen, die sie dir ohnehin nicht glauben würde… du mußt etwas tun.«
    Merlin sah ihn an.
    »Ja, vielleicht«, sagte er. »Du magst recht haben. Ich werde etwas tun.«
    Aber dazu war es schon zu spät.
    ***
    Bill Fleming kannte sich im Château Montagne ebenso aus wie Leonardo. Immerhin war er oft genug hier zu Gast gewesen. Damals… als Zamorras Freund und Kampfgefährte, wenn sie sich nach den Abenteuern erholten. Später mit Manuela Ford, die er überhaupt erst auf dem Weg hierher kennengelernt hatte… er verdrängte die Erinnerung wieder. Sie schmerzte immer noch ein wenig, und sie zog eine Gedankenkette nach sich. Manus Tod, dann Tandy Cant und Zamorra…
    Wang Lee Chan schloß sich Fleming an. Bill führte ihn in die Eingangshalle und nach draußen, um die an der Umfriedungsmauer angebrachten Bannzeichen zu zerstören. Was Leonardo derweil drinnen tat, ging sie beide nichts an. Allerdings hegte Bill Bedenken, ob wirklich alles so verlaufen würde, wie es ihm versprochen worden war. Wer hinderte Leonardo daran, Zamorra einfach im Schlaf zu töten, ohne vorherige Warnung? Dem Dämon war eine Menge zuzutrauen…
    Bill ließ die gläserne Eingangstür offen, sorgte dafür, daß sie nicht ins Sperrschloß fallen konnte. Er winkte dem Mongolen zu. »Wie Dämonenbanner aussehen, muß ich dir ja wohl nicht erzählen, nicht wahr?« raunte er. »Du findest sie an regen- und wettergeschützten Stellen, mit magischer Kreide auf das Mauergestein gemalt. Du gehst rechts, ich links. Jeweils drei bis vier der Zeichen zu zerstören, dürfte völlig ausreichen.«
    Wang nickte. Er ordnete sich dem Mann unter, der sich hier auskannte.
    Am Torbogen beginnend, machten sie sich an ihre Arbeit. Die Kreidezeichen ließen sich nur zu leicht verwischen und verloren damit ihre Wirkung…
    ***
    Leonardo deMontagne spürte, wie der Druck nachließ, der auf ihm lastete. Er hatte die magische Barriere gespürt, schon in dem Moment, als sie in der Gegenwart wieder auftauchten. Er befand sich nun zwar in ihrem Inneren, und sie konnte ihn nunmehr weder zurückschleudern noch vernichten. Aber sie belastete ihn. Das Innere der unsichtbaren Kuppel war von einer Magie erfüllt, die an Leonardo zerrte.
    Er hatte sich äußerlich nichts anmerken lassen. Er wollte sich keine Schwäche erlauben gegenüber den beiden Menschen. Diese wurden von der Ausstrahlung bei weitem nicht so berührt. Zumindest Wang als Diener der Hölle wäre es schwergefallen, die Barriere zu durchdringen, und auch Fleming war längst so weit, daß es ihm Mühe bereitet hätte. Aber einmal innerhalb der Barriere, fühlten sie nichts mehr von der Ausstrahlung, die Leonardo Schmerzen bereitete.
    Aber jetzt, da die ersten Zeichen verwischt wurden, ließ der Druck bereits merklich nach.
    Jede Kette ist so stark wie ihr schwächstes Glied. Im gleichen Moment, als das erste Glied dieser Kette zerbrochen, das erste Zeichen ausgewischt wurde, war die Stärke dahin. Die Barriere verging.
    Leonardo grinste. Jetzt konnte er Hilfe herbeirufen. Eine Hilfe, die Zamorra einen Schock ganz besonderer Art bereiten sollte.
    Leonardo hatte nicht vor, Zamorra schnell zu töten. Er wollte ihn vorher noch seelisch erschüttern, ihm das Unglaubliche vorführen. Den perfekten Sieg der Hölle, der Schwarzen Magie. Einen Sieg, wie er nicht größer sein konnte.
    Außerdem
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