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0340 - Kreuzwege im Kosmos

Titel: 0340 - Kreuzwege im Kosmos
Autoren: Unbekannt
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schreckliche Weise verändert. Er war zusammengefallen, und durch die lederartige Haut traten die Konturen des Skeletts. Die roten Augen waren aus den Höhlen verschwunden.
    Kein Zweifel: der Haluter war tot - und anscheinend war es ein Alph gewesen, das ihn umgebracht hatte..
     
    *
     
    Unwillkürlich zog Tschai Kulu die Waffe und blickte sich um. Aber kein Alph ließ sich sehen, wenn man von „Sehen" bei dieser Art Existenzform überhaupt sprechen konnte.
    Noch vor wenigen Sekunden hatte ihn die Anwesenheit eines Haluters aufs höchste beunruhigt, weil dieses Wesen offenbar im Gegensatz zu den anderen Vertretern seiner Gattung - wie Icho Tolot und Fancan Teik - ausgesprochen bösartig und aggressiv gewesen war.
    Nun, da das Monstrum tot vor ihm lag, empfand der Terraner so etwas wie Mitgefühl mit ihm. Und zugleich regte sich in ihm der Zorn gegen das Alph, dem der Haluter zum Opfer gefallen war. Doch je mehr Kulus Erregung abklang, desto logischer vermochte er wieder zu denken. Das einzelne Alph hatte weder Ramdor noch Jefferson noch ihn umgebracht, sondern das Wesen, das sie alle bedrohte. Sollte er vielleicht zu ihrem Schutze gehandelt haben?
    Falls dies zutraf, änderte das die Lage entscheidend. Möglicherweise war dieser Haluter von einer Art Tollwut befallen gewesen, daher auch seine Bösartigkeit. Die Maßnahme, die das Alph zur Abwendung dieser Bedrohung getroffen hatte, beunruhigte den Major dennoch, denn sie zeugte von einer Geringschätzung fremden Lebens, die sich mit den Ansichten humanoider Intelligenzen nicht vereinbaren ließ. Menschen hätten versucht, ein tollwütiges Wesen zu heilen oder zumindest zu isolieren, damit es keine Gefahr mehr darstellte. Nicht, daß es Tschai Kulu nicht klargewesen wäre, daß das Alph eine völlig andersartige Mentalität besitzen könnte. Aber diese Art von Mentalität widersprach eben nicht nur menschlichen Anschauungen, sondern auch einem Prinzip, das als Naturgesetz ohne Ausnahme für alle intelligenten Lebewesen des Universums galt und folglich eine unbestechliche Unterscheidung zwischen Gut und Böse ermöglichte.
    In diesem Sinne war das Alph böse.
    Kulu seufzte.
    Die Geschichte der Menschheit lehrte daß es auch auf der Erde eine lange Zeit gegeben hatte, in der gegen das Grundgesetz des Universums verstoßen worden war. Das hatte nicht an der mangelnden Intelligenz der Menschen gelegen, sondern an ihrem niedrigen Bildungsniveau und ihren ungezähmten Instinkten, folglich am Reifegrad. Wenn man das in Betracht zog, so war auch das Alph geistig noch unreif.
    Der Major lächelte plötzlich wieder.
    Eine Zeitlang hatte er sich von der faktischen Unsichtbarkeit jener Wesen und ihren technischen Machtmitteln blenden lassen. Nun wußte er wenigstens, daß er dem Alph im Grund genommen hoch überlegen war. Dieses Wissen würde ihm bei der Suche nach „dem Ding in den Bergen" helfen.
    Er warf dem toten Haluter noch einen Blick zu, dann drehte er sich um und ging zurück zu dem Platz, auf dem Jefferson treu und brav auf ihn wartete.
    „Nun müßte nur unser Teleporter wieder auftauchen", sagte er zu dem Tier. „Dann könnten wir auf unser Ziel losmarschieren!"
    Jefferson glotzte ihn so treuherzig an, als hätte er den Stoßseufzer verstanden Plötzlich stand Ramdor zwischen ihnen.
    „Wie ich sehen konnte, ist die Bestie tot", sagte er triumphierend.
    Major Kulu blickte ihn befremdet an.
    „Bestie...? Es handelte sich meines Erachtens um ein hochintelligentes Lebewesen, das offenbar nur sehr krank war!"
    Der Rote riß die Augen weit auf.
    „Aber kennst du die Ü berlieferungen nicht? Das war eine jener Bestien, die vor langer Zeit beinahe alles intelligente Leben im Großen Nebel ausgelöscht hatten! Ich bin froh, daß jene Kreatur nicht länger lebt."
    Tschai Kulus Atem stockte.
    Noch begriff er nicht ganz die Tragweite dessen, was Ramdor ihm soeben erzählt hatte. Aber er begann zu ahnen, daß den Menschen im M-87 ungeheuerliche Entdeckungen bevorstanden - den Menschen und den beiden befreundeten Halutern, die mit ihnen in diese Galaxis mit dem blauleuchtenden Jetstrahl verschlagen worden waren.
     
    *
     
    Er versuchte, mehr von Ramdor über die erwähnten Ereignisse der Vergangenheit zu erfahren. Doch als er merkte, daß das den Roten mißtrauisch machte, ließ er es vorläufig sein. Er wußte nicht genau, warum, aber er wollte aus einem Gefühl heraus vermeiden, daß er von Ramdor als Wesen aus einer anderen Galaxis erkannt würde.
    Deshalb brachte er
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