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0340 - Kreuzwege im Kosmos

Titel: 0340 - Kreuzwege im Kosmos
Autoren: Unbekannt
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dorthin?"
    Tschai Kulu reckte sich. Zum erstenmal seit seiner Ankunft auf Firestone nahm er die Reinheit der Luft wahr und empfand sie als Wohltat. Er hatte keine Angst mehr davor, bis zu seinem Lebensende hierbleiben zu müssen. Wenn es in den Bergen eine technische Einrichtung gab, dann wurde er sie finden und dazu benutzen, dem Großadministrator eine Botschaft zu senden!
    „Du brauchst nicht mitzukommen Ramdor", sagte er. „Aber vielleicht kannst du uns den Weg erklären."
    Ramdor überlegte. Sein Gesicht wirkte verkniffen. Die blauen Augen starrten auf den felsigen Boden.
    Plötzlich durchdrang ohrenbetäubendes Gebrüll die Stille der Wildnis.
    „Der Haluter!" schrie Kulu erschrocken und sprang zu Jefferson, um den Schneegorilla notfalls mit seinem Fluganzug transportieren zu können.
    Dann erstarrte er mitten in der Bewegung.
    Ramdor war verschwunden, als habe der Boden ihn verschlungen!
    Ein Teleporter! durchzuckte es ihn.
    Stampfende Schritte unterbrachen seine Überlegungen.
    „Ganz ruhig, Jefferson!" flüsterte er. Er baute den sphärenartigen Schutzschirm auf, dessen Aggregat zu seinem Einsatzanzug gehörte. Dabei mußte er nur darauf achten, daß Jefferson nicht in die Nähe der energetischen Hülle geriet. Deshalb preßte er sich dicht an das Tier.
    Das Experiment gelang, indem er den Radius der Sphäre vergrößerte. Nun würde sie allerdings nur noch kümmerlichen Schutz bieten. Rasch hob er mit dem Antigrav die Schwerkrafteinwirkung innerhalb des Schutzschirms auf, umklammerte Jeffersons Leib und stieß sich leicht ab. Sanft schwebten sie beide nach oben. In etwa hundert Metern Höhe kam die Sphäre zum Stillstand, abgebremst durch den Luftwiderstand.
    Tschai Kulu blickte hinab und suchte nach dem Haluter. Er entdeckte ihn wenige Sekunden später - leblos neben einem Felsen liegend...
    Der Major lächelte grimmig.
    Wenn das Wesen glaubte, ihn damit in eine Falle locken zu können, hatte es sich getäuscht.
    Die Beobachtung erhärtete allerdings seine Meinung über die Intelligenz des Monstrums. Es mußte mit der Wißbegier humanoider Lebewesen gerechnet haben, als es sich totstellte.
    Doch dann schüttelte er den Kopf.
    Wenn der Haluter sich schon totstellte, warum hatte er dann zuvor dieses Gebrüll angestimmt und war auf ihren Standort zugelaufen? Er hätte sich doch besser ganz still an eine Stelle gelegt, an der der Weg der von ihm auserkorenen Opfer vorbeiführte.
    Das wäre weitaus überzeugender gewesen.
    Kulu ließ Jeffersons Fell behutsam los und beobachtete das Tier gespannt. Der Schneegorilla sank einen Meter tiefer, stieß leicht gegen die Innenwand der Sphäre und wurde von ihr aufgehalten.
    Der Major atmete auf.
    Nun hatte er wenigstens beide Hände frei. Es war seine größte Sorge gewesen, daß die Sphäre durch die erhebliche Ausdehnung keinen festen Körper mehr halten könnte.
    Vorsichtig betätigte er die Schaltungen des Triebwerks. Die Sphäre setzte sich in Bewegung und schwebte in konstanter Höhe auf den Platz zu, an dem der Haluter noch immer reglos lag.
    Dann zog er den Impulsstrahler und wog ihn überlegend in der Hand.
    Er war sich darüber klar, daß nur ein Schuß auf den Haluter Gewißheit bringen konnte. Wurde der Gigant nicht verletzt, dann lebte er und hatte seinen Körper nach halutischer Art lediglich in eine kristalline Starre versetzt, die ihm die Widerstandskraft besten Terkonitstahls verlieh. Damit wäre der Beweis erbracht, daß der Haluter ihnen eine Falle gestellt hatte.
    Andererseits - wenn dieses Monstrum nun bewußtlos war - würde er es tatsächlich verletzen, und das ohne zwingende Notwendigkeit. Er war gewillt, die alte Vorschrift der Solaren Streitkräfte, nur in Notwehr zu töten oder zu verletzen, auch auf Firestone einzuhalten.
    Während er noch zwischen Vorschrift und Zweckmäßigkeit schwankte, erspähte er eine flirrende Luftbewegung über dem massigen Körper des Haluters. Es war, als würde die Luft von etwas Unsichtbarem erschüttert.
    Kulu schluckte trocken.
    Dann faßte er einen Entschluß. Er steuerte die Sphäre zu einer Erhebung, ungefähr fünfhundert Meter von dem Haluter entfernt. Dort schaltete er sie aus.
    „Du bleibst hier!" befahl er Jefferson und zeigte auf den Boden.
    Der Schneegorilla grunzte und hockte sieh nieder.
    „Braves Tier!" lobte der Major und kraulte Jefferson am Hals.
    Er wandte sich um und marschierte auf den Ort zu, an dem der Haluter liegen mußte. Als er ankam, hatte sich der Körper des Giganten auf
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