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0340 - Kreuzwege im Kosmos

Titel: 0340 - Kreuzwege im Kosmos
Autoren: Unbekannt
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erreichten waren sie erschöpft, aber glücklich - zumindest konnte man das von Major Kulu sagen, aber auch der Schneegorilla begrüßte die Rast mit zustimmendem Grunzen Fast spürte Tschai wieder ein wenig von dem alten Mißtrauen Ramdor gegenüber in sich aufkeimen.
    Die Wegbeschreibung war für jemanden, der dieses Gebiet noch nie betreten hatte, etwas zu exakt gewesen. Entweder hatte Ramdor gelogen oder er wußte die Details von einem anderen Wesen, das bis hierher vorgedrungen und danach wieder umgekehrt war.
    „Nun, wir haben wenigstens Zeit gespart", sagte er zu sich selbst, „und Zeit scheint mir augenblicklich einer der wichtigsten Faktoren zu sein. Was nützte es Perry Rhodan, wenn ich hier herauskäme und er Truktan längst mit unbekanntem Ziel verlassen hätte."
    An sein persönliches Schicksal dachte er in diesem Moment nicht. Er war nur von dem Gedanken besessen, dem Großadministrator und der Besatzung der CREST IV die neuen Erkenntnisse zu übermitteln, die er gesammelt hatte.
    Deshalb brach er nach einer Viertelstunde Rast wieder auf, obwohl seine Füße brannten und er sich ausgelaugt fühlte. Als er merkte, daß eine Suche nach dem Bauwerk in diesem Zustand unmöglich war, nahm er noch ein Stimulans. Das würde ihn weitere zwölf Stunden bei Kräften halten. Danach durfte er dieses starke Mittel nur noch einmal benutzen, wenn er nicht zusammenbrechen wollte.
    Sobald das Mittel zu wirken begann, setzte er die Suche fort. Jefferson eilte weit voraus und huschte oft nur als undeutlich erkennbarer Schemen zwischen Dampfsäulen und schwefelgelben Wolken dahin.
    Plötzlich ertönte zwischen dem Fauchen, Gurgeln und Zischen der Geiser und Quellen das charakteristische Grunzen des Schneegorillas. Gleich darauf erschien das Tier bei Kulu und stieß schrille Freudenlaute aus.
    Tschai Kulu ahnte, daß das Tier das Bauwerk entdeckt hatte und folgte ihm, als es voranlief.
    Wenige Minuten später stand er vor einer Pyramide aus blaurot leuchtendem Stahl, die sich mit ihrer Spitze etwa zwanzig Meter über dem Felsgrund erhob und eine Kantenlänge von ungefähr zwölf Metern besaß.
    Eine Welle der Erregung durchlief den Offizier. Diesen blaurot leuchtenden Stahl hatte er schon einmal gesehen - und zwar an der Festung auf dem Planeten Truktan!
    Hier allerdings bedeckten dicke Schichten kondensierter Schwefelgase die Oberfläche, und nur an wenigen Stellen schimmerte das Material hindurch, aus dem die Pyramide erbaut worden war.
    Tschai Kulu verdrängte die romantischen Gedanken, die ihm beim Anblick des alten Bauwerks durch den Kopf jagten. Er zog seinen Impulsstrahler, entsicherte ihn und winkte Jefferson zur Seite, damit er nicht ins Schußfeld geriete.
    Vorsichtig trat der Major näher.
    Nachdem er einmal um die Pyramide herumgegangen war und keinen Eingang entdeckt hatte, ließ er sich auf einen Steinblock nieder und überlegte. Er wollte nicht gern Gewalt anwenden, obwohl ihm die Öffnung der Pyramide wichtiger erschien als ihr ehrwürdiges Alter.
    Aber vielleicht gab es einen besseren Weg.
    Jefferson, der ihn eine Zeitlang beobachtet hatte, schlich plötzlich allein an die Pyramide und schnüffelte an den Seitenwänden. Doch auch seine Untersuchung schien ergebnislos zu verlaufen. Er entschwand aus Kulus Blickfeld. Wenige Sekunden später jedoch meldete er sich mit unterdrücktem Fiepen, das an die Laute terranischer Hunde erinnerte.
    Tschai sprang auf und lief um die Pyramide herum.
    Der Schneegorilla saß vor der Mitte einer Seitenfläche und blickte ihm mit einem seltsamen Grinsen entgegen, Dann stieß er mit seiner Nase gegen eine bestimmte Stelle der Wandung.
    Der Major bückte sich und besah sich die Stelle genau. Undeutlich war zu erkennen, daß sich dort vor langer Zeit einmal jemand oder etwas zu schaffen gemacht hatte. Einige Kratzer im Schwefelbelag und eine kaum sichtbare Vertiefung wiesen darauf hin.
    „Brav, Jefferson!" murmelte Kulu. Er zog sein Messer und schabte den Schwefelbelag ab. Dort, wo die Vertiefung gewesen war, kam das blanke Metall zum Vorschein und darin eingelassen eine daumengroße Platte von hellerer Färbung.
    Entschlossen senkte Tschai Kulu seinen Daumen und preßte ihn auf die Platte. Vorsichtshalber wich er einen Schritt zurück, als ein schwaches Summen ertönte. Plötzlich strauchelte er, fiel gegen Jefferson und fand sich am Rand einer etwa zwei Meter tiefen Grube wieder.
    Nicht etwa die Seitenwand der Pyramide hatte sich geöffnet, sondern ein quadratisches Stück
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