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0338 - Inferno in der Alptraum-Schlucht

0338 - Inferno in der Alptraum-Schlucht

Titel: 0338 - Inferno in der Alptraum-Schlucht
Autoren: Jason Dark
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er von den schrägen Sonnenstrahlen getroffen, die sich auf seinem Körper brachen und ihn in gleißende Helligkeit einhüllten, als wollten sie ihn zerschmelzen. Als der Engel schließlich aus der Sonne herausflog, waren die Bäume bereits zum Greifen nahe über ihm.
    Er schaute auf ein herrliches, dunkelgrünes Laub oder auf die ebenfalls grünen Nadelgewächse. Hier starb noch kein Wald. Doch das würde irgendwann auch einmal geschehen, wenn die Menschen so weitermachten und nicht vernünftig wurden.
    Auch der Eiserne Engel dachte daran, als er über die welligen Baumkronen glitt. Lohnte es sich eigentlich noch, für diese Welt zu kämpfen, in der so viele verständnislose Dinge geschahen?
    Ja, und wenn es nur einen unter den zahlreichen Menschen gab, der eine andere Gesinnung besaß, dann lohnte es sich. Diese Einstellung vertrat der Eiserne Engel.
    Mancher hätte ihn als einen hoffnungslosen Idealisten bezeichnet, aber er dachte anders.
    Noch hatte er Myxin und Kara nicht gefunden. Würzige Morgenluft wehte ihm entgegen. Oft genug sah er Nebelstellen. Nahe der kleinen Bäche hingen sie wie Gespinste zwischen den Bäumen und schienen sich mit ihren grauen, dünnen Armen an den Zweigen und Ästen festklammern zu wollen.
    Ein frischer, herrlicher Morgen. Der Eiserne hätte ihn gern genossen, denn diese Morgen waren selten geworden.
    Dann dachte er an seine Aufgabe und flog weiter.
    Etwas glühte.
    Es war nicht das Pendel, dessen Ausschläge nach wie vor vorhanden waren, unten auf dem Boden hatte der Eiserne etwas entdeckt. Wie ein langer roter Stab sah es aus. Er mußte einen Bogen beschreiben, um näher heranzukommen, glitt auf diesen glühenden Stab zu und spürte plötzlich einen leichten Ruck oder ein Ziehen, das von der Stirn bis zu seinen Zehenspitzen zuckte.
    Es war eine Warnung. Der Eiserne hatte eine gewisse Grenze überflogen. Er war eingetaucht in die magische Sphäre, die die Flammenden Steine umgab.
    Sie genau war es, die das Gebiet der Steine vor der Sicht der Menschen schützte.
    Für den Eisernen galt diese Barriere nicht. Er kam aus einer anderen Welt, er selbst war ein Teil des Kontinents Atlantis gewesen und wurde freudig empfangen.
    Plötzlich sah er die Steine unter sich. Aus der Höhe betrachtet, wirkten sie sehr lang, und sie bildeten ein Quadrat. Untereinander waren sie durch dünne Linien verbunden.
    Unweit der Steine stand ein Blockhaus. In ihm lebten Kara und Myxin.
    Dorthin zogen sie sich zurück, um über die magischen Rätsel und Probleme nachzudenken, denn es gab einfach zu viele Dinge, die, von Atlantis stammend, voll in die Gegenwart hineinspielten und über die intensiv nachgedacht werden mußte.
    Myxin und Kara hielten sich nicht zwischen den Steinen auf.
    Beide standen am Ufer des kristallklaren Bachs, der in der Nähe vorbeigurgelte. Sie schauten zu, wie ihr Gast landete.
    Der Eiserne ließ sich ein wenig Zeit. Er genoß diese Idylle, die sich in nichts von der übrigen Umgebung unterschied und dennoch für Menschen unsichtbar war.
    Sacht setzte er auf, lief noch einige Schritte und blieb vor den beiden stehen. Dabei verzog sich sein Gesicht zu einem Lächeln. Es war gut, die Verbündeten und Freunde gefunden zu haben.
    »Willkommen, Eiserner«, sagte Kara und streckte ihm die Hand entgegen.
    Der Eiserne nahm sie und schaute Kara an. Sie war ein wenig ausgefallen gekleidet. Diesmal trug sie kein langes Kleid, sondern eine enge grüne Hose aus weichem Leder. Auch das ärmellose Oberteil bestand aus diesem Material und hatte einen runden Ausschnitt, der den Ansatz ihres Busens sehen ließ.
    Um die Hüften hatte Kara einen breiten Gürtel geschlungen, an dem sich die Scheide befand, in der das Schwert mit der goldenen Klinge steckte.
    Es war die wichtigste Waffe, die Kara besaß. Geerbt hatte sie das Schwert von ihrem Vater Delios. Kurz vor seinem Tod hatte er es der Tochter zusammen mit dem Trank des Vergessens übergeben.
    Das Schwert befand sich weiterhin in ihrem Besitz.
    Den Trank allerdings hatte ein anderer an sich genommen. Ein mächtiger Dämon, der Spuk, und er würde sich hüten, den Trank freiwillig herauszugeben.
    Das schwarze Haar fiel auf Karas Schultern. Sie hatte sich einen Reif über die dunkle Flut geschoben und trat nun zur Seite, damit der Eiserne auch Myxin begrüßen konnte.
    Der kleine Magier wurde er genannt. Das nicht ohne Grund. Von der Körpergröße bracht er wirklich nicht viel mit. Sein Aussehen war menschlich, doch die grünlich schimmernde Haut
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