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0338 - Inferno in der Alptraum-Schlucht

0338 - Inferno in der Alptraum-Schlucht

Titel: 0338 - Inferno in der Alptraum-Schlucht
Autoren: Jason Dark
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zu schwach, um den Ausdruck ihrer Augen richtig deuten zu können, jedenfalls gab es keine Verbindung zwischen uns.
    Dafür geschah etwas!
    Einen Knall hörte ich zwar nicht, dennoch hatte ich das Gefühl, als wäre ein gewaltiges Band zerrissen worden, das die Verbindung zwischen uns aufrechterhalten hatte.
    Die Szene verschwamm vor meinen Augen. Ich sah keinen Suko mehr, keine Jane Collins und keine Vitrine. Alles wurde so anders, so bleich und gleichzeitig milchig.
    Verschwommen wäre der richtige Ausdruck gewesen. Nur farbig verschwommen, denn ich hatte das Gefühl, die übrige Welt durch eine Milchglasscheibe zu betrachten.
    Stimmte das überhaupt?
    Glauben wollte ich es nicht, behielt die Augen weiterhin offen und starrte nach links.
    Das gleiche.
    Verschwommen, milchig, dabei in einer Farbe schimmernd, die zwischen Rot und Violett lag.
    Ich richtete meinen Blick nach oben, erkannte keine Änderung, auch dann nicht, als ich woanders hinschaute.
    Es blieb…
    Die Vergangenheit der Welt, in der ich mich befand, steckte voller Überraschungen.
    Das wurde mir in diesen Augenblicken klar, denn man hatte mich in eine neue Lage hineinmanövriert.
    Wie sollte ich da herauskommen?
    Meine Gedanken wurden abgelenkt, denn etwas schob sich von außen her auf mich zu. Es waren Finger. Und sie gehörten zu einer gespreizten Hand, die einen goldenen Schimmer abstrahlte.
    Näher und näher kam die Hand, wurde größer, wobei sie für mich schon mit der Klaue eines Riesen zu vergleichen war.
    Es gelang mir noch soeben, an der Hand vorbeizuschauen, und sah dahinter etwas Knöchernes, das rotviolett schimmerte.
    Ein Skelettschädel.
    Auch übergroß und damit genau im Verhältnis zu dieser Klaue stehend. Das alles stimmte, es mußte stimmen und auch der rotviolette Schein, der einfach dazu gehörte.
    Mir kam es so vor, als hätte jemand ein hinderliches Tuch vor meinen Augen weggerissen, denn nun sah ich klarer, und ich wußte genau Bescheid, wo ich mich befand.
    Es war Wahnsinn, unwahrscheinlich, aber eine verdammte Tatsache.
    Ich steckte als Gefangener im Würfel des Unheils!
    ***
    Bombardieren!
    Dieses eine Wort geisterte im Kopf des Superintendenten Sir James Powell herum, und er bekam jedesmal eine Gänsehaut, wenn er intensiv darüber nachdachte.
    Bombardieren!
    Ein Wort, das Sir James überhaupt nicht gefiel. Es machte ihn regelrecht krank, wenn er daran dachte. Jedesmal, wenn er an das Telefongespräch dachte, das er mit den verantwortlichen Männern in Italien geführt hatte, rann eine Gänsehaut über seinen Rücken.
    Das entführte Flugzeug war gefunden worden. Man hatte auch einen Stoßtrupp Soldaten losgeschickt, um die Maschine zu stürmen. Fünf Männer hatten den Angriff mit dem Leben bezahlen müssen. Sie waren von dem unheimlichen und wie Säure wirkenden Todesnebel erfaßt worden, der ihre Existenz gnadenlos ausgelöscht hatte.
    Fünf Tote.
    Sir James ballte die Hände. Er hatte mit dem Einsatzleiter, einem NATO-Major namens Russell, gesprochen und dessen Vorschläge vernommen.
    Bombardieren!
    Das war es. Als einzige Möglichkeit war diese Alternative geblieben, daran gab es nichts zu rütteln. Und auch Sir James hatte eigentlich zustimmen wollen und sich Bedenkzeit erbeten, denn er setzte seine Hoffnungen auf den Eisernen Engel. Bei einem Besuch hatte ihm dieses Wesen erklärt, daß es alles daransetzen würde, um John Sinclair, der in der Vergangenheit verschollen war, zu finden.
    Sollte der Eiserne Engel keinen Erfolg damit haben, blieb nur die eine Möglichkeit.
    Die Nacht hatten Sir James und Glenda Perkins durchwacht.
    Längst war der Morgen angebrochen. Im Osten war die Sonne aufgegangen. Sie erinnerte an einen hellgelb lackierten Ball und sandte schon jetzt heiße Strahlen in das morgendliche und vom Verkehr aufgewühlte London.
    Bald würde die Luft zwischen den hohen Häusern kochen und der Teer anfangen zu schmelzen.
    Sir James wandte sich ab, Wieder schaute er auf seine Uhr. Dabei dachte er daran, daß er dies innerhalb weniger Minuten mindestens acht bis neunmal getan hatte.
    Aber er konnte nicht anders.
    Die Frist neigte sich dem Ende zu. Wenn tatsächlich Flugzeuge ausgeschickt wurden, um die gelandete Maschine in die Luft zu sprengen, starb auch ein Mann, der für Scotland Yard arbeitete und der beste Freund des Geisterjägers John Sinclair war.
    Nämlich Suko!
    Konnte Sir James das zulassen? Hier ging es um die Sache, und er mußte, das verlangte man von ihm, unparteilich und nüchtern
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