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0338 - Inferno in der Alptraum-Schlucht

0338 - Inferno in der Alptraum-Schlucht

Titel: 0338 - Inferno in der Alptraum-Schlucht
Autoren: Jason Dark
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gleichzeitig hindurch. Er war völlig geistesabwesend, so daß es Glenda mit der Angst zu tun bekam.
    Sie wollte schon nachfragen, vielleicht hatte Sir James die Frage auch nicht verstanden, als ihr Chef den rechten Arm hob und auf sie wies.
    »Ja, Glenda, Sie können etwas für mich tun.«
    »Gern, Sir. Und was?«
    »Holen Sie Ihren Stenoblock. Ich möchte Ihnen etwas diktieren. In den letzten Minuten habe ich mich dazu entschlossen.«
    »Gut Sir. Was möchten Sie diktieren? Einen Brief?«
    Um die Mundwinkel des Superintendenten zuckte es. »Ja, meine Liebe, mein Abschiedsgesuch…«
    ***
    Ich steckte im Würfel des Unheils!
    Diese Tatsache stand fest, und eigentlich hätte ich vor Angst schreien müssen, aber das konnte ich einfach nicht, denn ich verspürte nicht einmal Furcht, sondern nur Neugierde. Vielleicht auch deshalb, weil ich noch lebte und meine Gedanken unter Kontrolle bekam, die allerdings jetzt weit zurückeilten.
    Sie drehten sich im Würfel!
    Ich dachte daran, wie ich ihn zum erstenmal gesehen und welche Kämpfe es anschließend um ihn gegeben hatte. Zahlreiche Dämonen und auch Menschen hatten den Würfel an sich reißen wollen. Unter anderem auch ich. Und jetzt befand ich mich in ihm.
    Welch ein Wunder!
    Aber an Wunder wollte ich nicht so recht glauben. Daß ich in dem Würfel steckte, hatte seine Bedeutung. Es mußte einfach ein Motiv geben, und ich begann, darüber nachzugrübeln, während die golden schimmernde Knochenhand allmählich aus meinem Blickfeld verschwand, da sich das Skelett zurückzog.
    Ein wenig wohler wurde mir schon.
    Und die Erklärung fand ich auch. Ich brauchte nicht einmal so intensiv nachzudenken. Ich hatte ja selbst Schuld. Durch mein Eingreifen, durch das Fassen nach dem Würfel, hatte ich mit den Zeiten gespielt und sie durcheinandergebracht.
    Vergangenheit und Gegenwart hatten sich an einem Schnittpunkt zusammengefunden, wobei die magische Kraft der Vergangenheit stärker gewesen war und mich wieder zurückgerissen hatte.
    Nun befand ich mich dort, wohin mich die Magie getrieben hatte.
    Auf dem Grund der geheimnisvollen Pyramide, in der die Skelette nach schwarzmagischen Riten lebten.
    Aber wie sollte es weitergehen?
    Eine Antwort gab ich mir selbst nicht, ich hörte sie von anderen.
    Plötzlich waren wieder die seltsamen, geisterhaft klingenden Stimmen da, die ich schon auf meiner Reise in die Tiefe des Höllensumpfs gehört hatte. Da hatten sie mich gewarnt, nun lachten sie mich zwar nicht gerade aus, aber ich glaubte dennoch, eine gewisse Schadenfreude herauszuhören.
    »Wir haben es dir ja gesagt, Fremder. Du hättest auf uns hören sollen. Weshalb wolltest du den Würfel an dich nehmen? Weshalb? Sage es uns, wir hören dir zu.«
    »Weil ich ihn schon immer besitzen wollte.«
    »Das wollen viele. Die meisten von ihnen haben sich daran die Finger verbrannt. Denke daran…«
    »Ich auch?«
    »Natürlich, denn du bist nicht allwissend. Der Würfel wird dir Unglück bringen. Du bist in ihm gefangen und wirst bald so werden, wie wir auch sind.«
    »Und wer oder was seid ihr?«
    Ich hörte das Lachen, das mir wie ein Singsang vorkam. »Kannst du dir das wirklich nicht denken? Hast du uns nicht schon oft genug gesehen, wenn wir durch gedankliche Kraft auf die Reise geschickt werden, um zu töten und zu zerstören?«
    Hoppla, auf einmal wußte ich genau, wer da zu mir gesprochen hatte.
    Das war der Todesnebel. Und er setzte sich aus schattenhaften Geistwesen zusammen, aus verlorenen Seelen. Sie also waren innerhalb des Würfels konzentriert und versprachen mir, daß ich zu einem der ihren werden sollte.
    »Nun – hast du es begriffen?«
    »Ich glaube schon«, erwiderte ich leise.
    »Dann wirst du auch wissen, welch ein Schicksal dir bevorsteht. Sobald jemand den Würfel aktiviert und den Todesnebel produzieren will, wirst du dich auflösen und eingehen in die Schar der Geister, die ausersehen sind, den Befehlen des Meister und Besitzers des Würfels zu gehorchen. Das wollten wir dir mitteilen…«
    Ich konnte den Schauer der Furcht nicht stoppen, der mir bei diesen Worten über den Rücken gelaufen war. So etwas zu hören, war einfach grauenhaft und schrecklich. Jetzt erst wurde mir bewußt, wie hilflos ich war, denn man hatte mich durch diese Reise völlig anders gelagerten Kräften ausgeliefert.
    Was tun?
    Ich hatte keine Ahnung, denn ich kam aus eigenen Kräften nicht aus diesem Gefängnis heraus. Wie ein Zwerg steckte ich in dem Würfel und dachte daran, daß man mich
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