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0336 - Die Todesmaske

0336 - Die Todesmaske

Titel: 0336 - Die Todesmaske
Autoren: Werner Kurt Giesa
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vernichtete sie.
    Dennoch arbeiteten sie dagegen an, bis nichts mehr von ihnen übrig war. Und wo ein Knochenmann verging, trat ein anderer an seine Stelle. Mehr und mehr hebelten sie das warme Eisen los und schoben es zurück, gegen den Druck, den die gegnerische Magie ausübte.
    Nicole hatte Zamorra an Bord zurück gezogen, sobald er frei war. Er hustete trocken und rieb sich die Rippen. Er brauchte einige Minuten, um sich von dem fürchterlichen Druck zu erholen.
    Sie konnten die Kammer, in der sie zuvor eingesperrt worden waren, ungehindert verlassen. Dachten die Knochenmänner nicht mehr daran, daß sie gerade diese drei Menschen kurz vorher noch gefesselt und eingesperrt hatten?
    »Wahrscheinlich ist die Bedrohung durch… durch dieses Eisen-Ding größer, so daß wir einfach unwichtig geworden sind«, vermutete Monica Peters.
    Zamorra nickte. Er war derselben Überzeugung. Sie gingen nach oben und sahen sich um. Von hier bot das schwarze Trägergerüst einen bedrohlichen Anblick. Es hatte sich soweit verformt, daß es kaum noch Ähnlichkeit mit einem Schiff hatte. Vielmehr glich es einem riesigen Tiefseekraken, und mehr und mehr formte es sich so aus, daß die Ähnlichkeit größer wurde. Ein Krake, der mit seinen stählernen Armen im Leib des Seglers wühlen und ihn zerstören wollte.
    »Unfaßbar«, murmelte Nicole. »Diese Yacht muß so mit Schwarzer Magie aufgeladen sein, daß sie eine Bombe ist.«
    »War«, verbesserte Monica.
    »Wenn wir nur die Zusammenhänge begriffen«, sann Nicole weiter. »Da ist ein Gespensterschiff, mit Untoten bemannt, mit Skeletten, die mich fatal an Leonardos Knochenhorde erinnern. Aber sie töten uns nicht, im Gegenteil, sie retten uns sogar - sie nehmen uns höchstens gefangen. Das ist untypisch. Zweitens: Geisterschiffe sind doch in aller Regel mit einem Fluch belegt, mit Schwarzer Magie behaftet. Weißmagische Gespensterschiffe gibt’s nicht, weil Weiße Magie keine solchen Flüche und Zwänge kennt. Aber dennoch greift hier ein schwarzmagisch geladenes Schiff das andere an! Das verstehe, wer will.«
    »Und die Spukphänomene waren eher so, daß es aussah, als wolle man uns von Bord vertreiben«, ergänzte Zamorra. »Als wolle man uns nicht hier haben… bei dieser Party…«
    Nicoles Augen weiteten sich. »Glaubst du, sie wollten uns bei diesem Kampf nicht dabei haben? Dabei wäre es doch ihre schwarzmagische Natur, uns zu töten… uns Weißmagier…«
    Zamorra nagte an seiner Unterlippe. »Ich möchte am liebsten versuchen, den Kapitän zu befragen. Diesen Oberpiraten, mit dem ich oben auf der Brücke kämpfte. Vielleicht läßt er sich beschwören, die Hintergründe aufzuklären.«
    »Er müßte wieder oben sein«, vermutete Nicole.
    Unten erzielten die Knochenmänner erste Erfolge. Wenn auch ihre Anzahl mehr und mehr dahinschmolz, so schafften sie es doch, die Kraft des Stahlgerippes zu brechen und es weiter und weiter abzudrängen. Dennoch hatte das Schiff bereits Schlagseite.
    Zu viel Wasser war mittlerweile eingedrungen.
    »Wir sehen uns nach den Rettungsbooten um«, beschloß Nicole. »Vielleicht können wir eines davon klarmachen. Ich habe die dumpfe Befürchtung, daß dieses das erste Geisterschiff ist, dessen Sinken wir erleben. Und dann möchte ich eigentlich nicht mehr an Bord sein. Kommst du, Moni?«
    Die blonde Telepathin nickte. Währenddessen eilte Zamorra zur Kommandobrücke.
    Aber bevor er sie erreichte bemerkte er etwas anderes.
    Sie waren an Bord des Gespensterschiffes nicht mehr allein…
    ***
    Der Einäugige überlegte. Wenn die Maske irgendwo war, dann gut versteckt im Inneren des Seglers. Bestimmt würde sie nicht irgendwo offen herumliegen. Unter Deck mußte es große Frachträume geben, in denen die Piraten ihre Beute bargen. Denn irgendwie mußten sie sie ja nach den Überfällen in ihre Verstecke schaffen.
    Yancey suchte an der Backbordseite nach einem Niedergang und fand ihn. Er stieg in die Dunkelheit hinab. Sie störte ihn nicht. Er sah in der Dunkelheit so gut wie am Tage, aber er brauchte dazu nicht sein gesundes Auge.
    Hastig durchforschte er die Räume. Er hörte von der anderen Seite her das Gurgeln und Rauschen, das Glucksen, mit dem Wasser durch Ritzen drang und unter Türen hervorkroch, weiter tropfte…
    Er wußte nicht, wieviel Zeit ihm blieb, bis das Schiff sank, aber er nahm an, daß sie reichte. So schnell ging ein Segler wie dieser nicht unter. Wenn ein Gespensterschiff überhaupt sinken konnte…
    Daß er Tendyke gegenüber
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