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0336 - Die Todesmaske

0336 - Die Todesmaske

Titel: 0336 - Die Todesmaske
Autoren: Werner Kurt Giesa
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des altertümlichen Schiffes - und sterben! Die CLARKTOWN sinkt, kann gerade noch einen Notruf absetzen! Ein Boot der Küstenwache läuft über die Dreimeilenzone hinaus, um Hilfe zu bringen, kann aber nur noch diesen Mann hier aus dem Wasser fischen, den einzigen Überlebenden! Von der CLARKTOWN ist nicht mal mehr eine Schraube zu sehen oder eine Ölspur! Der Frachter ist so spurlos verschwunden wie das andere Schiff! Pete, da muß doch etwas dran sein!«
    »Trotzdem…«, wandte Yancey ein.
    »Unser Kapitän wußte von der Maske«, warf der Seemann mit schwerer Zunge ein. »Er wußte, daß sie unschätzbar wertvoll ist, und er wollte sie holen. Als er das Piratenschiff, das Geisterschiff, sah, stand sein Entschluß fest. Wir gingen längsseits.«
    Er hustete wieder. »Ich war mit an Bord des Gespensterschiffes. Ich habe die Maske gesehen. Sie existiert! Aber ich wollte sie nicht haben. Deshalb habe ich überlebt.«
    »Gut«, sagte Yancey. »Ich will mal akzeptieren, daß es diese Maske gibt. Aber das Schiff hat nichts Gespenstisches an sich, sondern allenfalls ein paar hübsche getarnte Kanonen, versteht ihr mich? Es gibt für alles eine natürliche Erklärung. Man muß sie nur finden.«
    »Und deshalb«, sagte Rob Tendyke gelassen, »brauchen wir deine Yacht, Pete. Sie ist hochseegängig und verdammt schnell. Ich könnte die ULYSSES kommen lassen, aber die dürfte im Moment irgendwo in der Biscaya mit einem Forschungsauftrag liegen. Bis sie hier ist, kann alles zu spät sein. Wir müssen schnell handeln, wenn wir etwas erreichen wollen.«
    »Die M.S.ULYSSES?« staunte Yancey. »Das Forschungsschiff vom Möbius-Konzern?«
    »Man sieht, du bist gut informiert«, stellte Tendyke fest. »Ich könnte einen Bekannten, der mit dem alten Möbius persönlich befreundet ist, überreden, daß die ULYSSES fertiggestellt wird. Aber das dauert mir zu lange. Ich will sofort wissen, was es mit diesem Piratenschiff auf sich hat.«
    »Du willst die Maske, Rob«, sagte Yancey. »Stimmt’s?«
    »Falsch. Ich will wissen, was mit der CLARKTOWN passiert ist.«
    »Aber warum, verdammt? Mir geht’s um diese ominöse Maske. Wenn sie wirklich so viel wert ist… wir könnten uns den Erlös teilen.«
    »Das Geld interessiert mich nicht«, sagte Tendyke. »Ich habe Geld genug. Ich will nur wissen, was an dem Gespensterschiff dran ist und warum die CLARKTOWN wirklich versenkt wurde - und wie.«
    »Aber wozu? Ich verstehe dich nicht, Rob.«
    »Wozu? Das ist ganz einfach«, sagte Tendyke. Er beugte sich halb über den Holztisch. »Weil die M.S.CLARKTOWN - mir gehörte…«
    ***
    Pete Yanceys Augen weiteten sich. »Du bist… warst der Besitzer? Das gibt’s doch nicht.«
    Tendyke zuckte mit den Schultern.
    »Weißt du, man muß sehen, daß der Rubel rollt. Mein Vermögen kommt nicht aus dem Nichts. Nun lag es nahe, auch hier ein wenig zu investieren. Die Küstenspringerei der Frachter ist eine feine, relativ risikolose Sache. Sie bringt keine großen Gewinne, aber etwas springt doch dabei heraus. Und hundert Cents sind ein Dollar, wenn du verstehst, was ich meine.«
    Der weißgekleidete Playboy mit der Augenklappe lachte begreifend.
    Den alten Seemann hatte Tendykes Eröffnung kalt gelassen- Er war auf der CLARKTOWN in Heuer gewesen, und das Schiff existierte nicht mehr. Das war alles. Wem es gehört hatte, interessierte ihn nicht.
    »Nachdem das Schiff weg war, wurde ich informiert«, sagte Tendyke ruhig. »Ich flog sofort hierher. Meine Versicherung stellt sich auf die Hinterbeine, weil eben nichts aufzufinden ist, weil es keine Spuren gibt. Sie wollen nicht zahlen. Es heißt, ich hätte das Schiff selbst verschwinden lassen, um die Summe zu kassieren. Das ist etwas, das ich nicht auf mir sitzen lassen kann. Daher will ich den Fall selbst untersuchen.«
    »Die Küstenwache…«
    »… winkt ab, Pete, weil es sich außerhalb der Dreimeilenzone ab-- spielt. Und bevor ich einen windigen Detektiv darauf ansetze, der nur viel Geld kostet, untersuche ich den Fall lieber selbst. Und dazu brauche ich eben deine Yacht.«
    »Kein Problem«, sagte Yancey. »Fahren wir also hinaus und sehen uns die Gegend an. Aber der Teufel soll euch beide holen, wenn das nur ein dummer Scherz ist…«
    »Ihr werdet sterben«, sagte der Seemann dumpf. »Wenn ihr die Maske haben wollt, werdet ihr sterben wie alle anderen.«
    »Ja, das hast du jetzt ein paarmal erzählt, Alter«, knurrte Yancey. Er kam zu der Erkenntnis, daß inzwischen genug getrunken worden war, und
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