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0336 - Die Todesmaske

0336 - Die Todesmaske

Titel: 0336 - Die Todesmaske
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Spukerscheinungen dieser Art, wie es das Geisterschiff war, zu erlösen pflegte. Das sollte und durfte aber nicht zu früh geschehen. Also wurde der Spuk von der Zeitlosen so gesteuert, daß die Menschen von Bord vertrieben werden sollten, ohne daß ihnen etwas zustieß. Die Zeitlose wollte selbst nicht in Erscheinung treten; sie wollte nicht zu früh erkannt werden.
    Doch der EWIGE brachte eine verderbenbringende Waffe mit, seine magisch aufgeladene Yacht. Darüber war die Zeitlose verwundert, weil die Kraft von Yanceys Dhyarra-Kristall nicht ausreichte, ein so starkes magisches Potential aufzubauen.
    Schlange oder Dolch - die Zeitlose erklärte Zamorra auch den Zusammenhang mit der Maske - sollten den EWIGEN im Schiffsrumpf töten. Die Schlange biß auch zu, aber Zamorra in Unkenntnis der Situation rettete dem EWIGEN mit seiner Sofortmaßnahme das Leben! Aber dann wurde er doch noch vom Dolch getötet, während die Dhyarra-Kraft die Schlange, die verbliebene Lebenskraft des einstigen Dämons, vernichtete.
    Das und die Einwirkung der Zeitlosen brach den Fluch, der über zweihundert Jahre lang auf dem Schiff gelegen hatte. Die ruhelosen Seelen konnten endlich Frieden finden. Das Schiff sank völlig normal, der Bann war gebrochen. Nie wieder würde das Schiff über die Meere kreuzen und dem den Tod bringen, der es sah.
    »Das also sind die Hintergründe«, murmelte Zamorra kopfschüttelnd.
    »Ich kann’s kaum fassen.«
    »Dieses Stück Papier könnte wichtig sein«, sagte Tendyke. »Es entlastet mich nämlich gegenüber meiner Versicherung, wenn das Alter des Fetzens bestimmt werden kann und die genaue Herkunft durch euch bezeugt wird. Zumindest wird die Versicherung mir die CLARKTOWN jetzt doch bezahlen dürfen.« Er erzählte, was ihn überhaupt in dieser Gegend auf den Plan gerufen hatte.
    Zamorra lächelte.
    »So lösen sich alle Probleme irgendwann«, sagte er. »Nur zweie nicht. Das eine lautet: Reicht unser Treibstoff, um Perth oder einen anderen Ort an der Küste zu erreichen?«
    Die Frage beantwortete sich drei Stunden später von selbst. Der Motor verstummte. Aber ein Boot der Küstenwache fischte die sechs Schiffbrüchigen schließlich auf. Sie waren von einem Flugzeug aus gesichtet worden, und da das kleine Boot sehr weit draußen außerhalb der Dreimeilenzone fuhr, hatte man sich so seine Gedanken gemacht.
    »Die zweite Frage«, sagte Zamorra später, »lautet: hat der EWIGE Yancey seine Yacht wirklich selbst magisch aufgeladen - oder hat da noch ein anderer seine Hand im Spiel?«
    »Die FALCONET war ziemlich neu«, sagte Tendyke. »Vielleicht ist sie direkt magisch präpariert aus einer dämonischen Werft gekommen?«
    »Wir müßten herausfinden, wer sie gebaut hat«, sagte Nicole.
    »Ein in Italien lebender Konstrukteur namens Bjern Grym«, sagte Tendyke ruhig.
    Nicole und Zamorra sahen sich an. »Bjern Grym? April Hedgesons Freund am Gardasee, mit dem wir doch erst vor kurzem zu tun hatten?« [2]
    Er lehnte sich zurück. »In Ordnung. Fliegen wir zum Gardasee und klopfen Bjern, wenn nötig, auf die Finger. Ausgerechnet der sollte die Yacht magisch präpariert haben? Ich kann’s nicht glauben, aber wir werden der Sache auf den Grund gehen.«
    Zuvor aber taten sie noch etwas anderes. Über das wieder funktionierende Amulett schaffte Zamorra es, telepathische Verbindung mit Uschi Peters und Gryf aufzunehmen, die inzwischen im Château Montagne eingetroffen waren, und sie zu beruhigen und ihnen mitzuteilen, wohin der nächste Flug sie führen würde.
    »Mein lieber Bjern«, murmelte Nicole, »wenn du tatsächlich etwas mit Schwarzer Magie zu tun hast und damit auch April ins Unglück stürzt, geht’s dir schlecht…«
    Sie fieberte schon darauf, die Wahrheit herauszufinden.
    ENDE des Zweiteilers
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 308 »Todespfeile aus dem Jenseits«, Professor Zamorra Nr. 309 »Der Horror-Alchimist«
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 322 »Leonardos Höllenwurm«
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