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0336 - Die Todesmaske

0336 - Die Todesmaske

Titel: 0336 - Die Todesmaske
Autoren: Werner Kurt Giesa
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beiden Händen und schlug zu. Die Hakenklinge blieb am Eisenträger hängen, von dem sie abgerutscht war. Nicole baumelte jetzt frei in der Luft, pendelte hin und her und versetzte sich selbst wieder in Schwung. Mühsam, aber so schnell wie möglich arbeitete sie sich wieder hoch und kniete schließlich auf dem Metall, das sich allmählich abkühlte.
    Inzwischen hatte sich das Stahlgerippe noch ein paar Zentimeter tiefer in das Geisterschiff gefressen. Zamorra keuchte verzweifelt und stemmte sich gegen den Druck an, aber es war klar, daß er nicht mehr lange durchhalten würde. Nicole holte mit dem Enterbeil aus, um es in das Holz hinter Zamorra zu schlagen und die Bordwand so zu zerstören, daß Zamorra freikam.
    Im nächsten Moment waren die Piratenskelette überall!
    ***
    Pete Yancey war vorsichtig. Er fuhr einen weiten Bogen, entfernte sich zunächst von dem Piratenschiff, das sich allmählich wieder in Nebel zu hüllen begann. Aber irgendwie schien das auf Schwierigkeiten zu stoßen. Immer wieder rissen die aufsteigenden Nebelschwaden auf, verschwanden wieder und bildeten sich mühselig neu. Die Magie, die dies bewirkte, mußte nachhaltig gestört sein.
    Yancey registrierte es und näherte sich dem Segler von der anderen Seite.
    Er wußte, daß alle Kräfte sich jetzt auf die Steuerbordseite konzentrierten. Dort saß der Stachel im Fleisch. Dort fraß die Schwarze Magie die Existenz des Schiffes auf.
    Yancey würde schnell sein müssen, wenn er sich holen wollte, was er begehrte: die hölzerne Maske!
    Aber niemand kümmerte sich um das kleine Rettungsboot. Die Skelettpiraten bemühten sich, den magisch aufgeladenen Rest der FALCONET zu entfernen. Damit würden sie genug zu tun haben. Das Piratenschiff hatte Fahrt verloren. Es bewegte sich kaum noch, trotz der voll geblähten Segel. Es trieb fast nur noch mit der schwachen Strömung. Und der Nebel schaffte es nicht mehr, gänzlich aufzusteigen.
    Die Piraten waren schwer angeschlagen. Und die Zeit arbeitete für Yancey.
    Sein Boot näherte sich dem gespenstischen Segler.
    ***
    Noch jemand näherte sich dem Segler. Mit kräftigen, gleichmäßigen Bewegungen arbeitete Rob Tendyke sich heran. Die Strömung war stark und versuchte ihn abzudrängen, fortzuspülen. Aber Tendyke war zäh. Meter um Meter näherte er sich dem Schiff.
    Er fragte sich, wie lange er es aushalten konnte, ob er es schaffte, Was, wenn das Piratenschiff, auf dem es jetzt von Knochenmännern wimmelte, sich jäh entfernte und ihn allein zurückließ? Auf Pete Yancey durfte er nicht mehr hoffen, und ob die beiden Mädchen etwas gegen den Einäugigen ausrichten konnten, wagte er zu bezweifeln.
    Der Einäugige!
    Als sie sich das letzte Mal sahen, hatte Pete Yancey noch beide Augen besessen. Rob Tendyke hatte nicht danach gefragt, auf welche Weise Yancey das linke verloren hatte, aber plötzlich ertappte er sich bei dem Wunsch, einen Blick hinter die weißseidene Augenklappe zu werfen!
    Er begann zu frieren, obgleich er sich eigentlich durch die Anstrengung warmhielt, und obgleich das Wasser durch die Sonnenstrahlen aufgeheizt wurde. Dennoch war da etwas, das ihn auskühlte. Es mußte die Anstrengung sein…
    Näher und näher kam er und beobachtete das wilde Treiben. Die Skelettmänner versuchten, das stählerne Gerüst der FALCONET aus dem Schiffsrumpf zu entfernen. Irgendwie fühlte Tendyke, daß von diesem schwarzgebrannten Stahlstreben etwas unsagbar Bösartiges ausging.
    Unbemerkt erreichte er schließlich das Schiffsheck des Seglers, fand das Ruder und hielt sich daran fest, um einige Augenblicke auszuruhen. Dann turnte er empor, fand hier und da Vorsprünge und kletterte am Achterkastell empor, bis er sich schließlich hinüberschwingen konnte und auf den Decksplanken kauerte.
    Erleichtert atmete er durch.
    Das Schlimmste war geschafft. Zumindest würde er nicht mehr ertrinken oder erfrieren.
    Aber wo befand sich Pete Yancey jetzt?
    ***
    Nicole war überrascht. Sie hatte damit gerechnet, daß die Skelettpiraten ihre und Zamorras prekäre und recht hilflose Lage ausnutzten und nun angriffen - aber genau das taten sie nicht. Im Gegenteil - sie arbeiteten mit aller Macht daran, Professor Zamorra zu befreien und auch das Stahlgerüst aus dem Rumpf des Seglers zu entfernen!
    Nicole konnte nur noch staunen, mit welcher zähen Energie die Skelette zu Werke gingen. Dabei war das, was sie taten, für ihre Existenz bedrohlich. Die unheimliche dunkle Magie, die in dem Gerüst der ehemaligen Yacht wohnte,
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