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0336 - Die Todesmaske

0336 - Die Todesmaske

Titel: 0336 - Die Todesmaske
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Ruhe dauerte nicht lange. Ein paar Sekunden nur.
    Dann spürte Nicole, wie sich mit rasender Geschwindigkeit etwas näherte, das unsagbar böse war. Es explodierte förmlich in ihr, in der Empfänglichkeit, die das schwarze Blut und das Serum des Dunklen Lords einst in ihr hinterlassen hatte.
    Es war ähnlich wie in der vergangenen Nacht, als sie die Nähe des Geisterschiffes spürte. Aber jetzt war es noch wieder anders. Jetzt spürte sie klar, daß das, was von draußen heran raste, bösartig war.
    Schwärzeste Magie in konzentrierter Form…
    »Aufpassen!« schrie sie.
    Zamorra, der bewußtlos war, konnte sie nicht hören, und Monica, die gefesselt war, konnte nichts tun.
    Da war das Unheimliche schon heran.
    Etwas krachte mit furchtbarer Wucht in die Flanke des Piratenschiffes. Holz barst splitternd und krachend auseinander. Nicole wurde von dem Lager geschleudert, auf das die Knochenmänner sie geworfen hatten. Ein paar Planken lösten sich an der Wand. Tageslicht drang ein, aber auch ein schwarzer, heißer Stahlträger, der Holztrümmer vor sich her schob und die Schiffswandung glatt durchschlug, sich verkeilte. Ein zweiter Stahlträger schmetterte einen Meter tiefer durch das Holz und verfehlte Zamorra nur um Zentimeter. Die Hitze, die von dem Stahl ausging, ließ ihn aus seiner Bewußtlosigkeit erwachen.
    Ratten flohen fiepend, Wasser rauschte und lief irgendwo in der Nähe ins Schiff. Dann trat Stille ein. Wieder einmal.
    Aber die Aura des Bösen blieb. Sie ging von den Stahlträgern aus, von dem schwarzgebrannten metallenen Gerippe, das einmal der Yacht FALCONET gehört hatte…
    Wer hatte es getan? fragte Nicole sich. Wer hatte es gewagt, ein Gespensterschiff mit der Gewalt Schwarzer Magie anzugreifen?
    War das die Lösung des Geheimnisses, das das Verhalten der Knochenmänner an Bord umgab…?
    ***
    Narren, dachte sie. Sie verderben alles durch ihr Eingreifen. Oder… nicht; Sie hatte die Aktion sorgfältig geplant. Sie hatte nur nicht damit rechnen können, daß Zamorra und seine Begleiterinnen ausgerechnet hier erschienen. Sie verstanden die Hintergründe nicht, konnten sie nicht verstehen. Wie denn auch?
    Sie ließen sich nicht vertreiben. Sie waren hartnäckig. Zamorra war schon immer hartnäckig und starrköpfig gewesen.
    Violette Brauen senkten sich zornig über kaum merklich schräg stehende Augen. Blaue Haut schimmerte.
    Was geplant war, würde vollendet werden. Aber es trug nicht mehr ihre Handschrift, sondern die Zamorras. Das war äußerst ärgerlich. Die DYNASTIE DER EWIGEN würde falsche Schlüsse ziehen müssen.
    Die Blauhäutige breitete die Schwingen ihrer Schmetterlingsflügel aus.
    ***
    Tendyke tauchte sofort unter. Er spürte keinen Schmerz, also konnte er auch nicht getroffen worden sein. Dennoch öffnete er vorsichtshalber die Augen und prüfte, ob er eine Blutspur im Wasser hinterließ. Das war nicht der Fall. Mögliche Raubfische konnten also nicht angelockt werden.
    Andererseits sah Yancey aber auch keinen Erfolg seines Schusses. Vielleicht blieb er mißtrauisch.
    Aber das Donnern des Bootsmotors entfernte sich. Yancey schien damit zufrieden zu sein, daß der Abenteurer über Bord gegangen war.
    Nach für seine Begriffe viel zu kurzer Zeit wurde ihm die Atemluft knapp, die er im Absprung noch in die Lungen gesogen hatte. Er mußte wieder an die Oberfläche. Vorsichtig tauchte er auf, legte den Kopf weit in den Nacken und erschien mit dem Gesicht gerade so weit an der Oberfläche, daß Nase und Mund ins Freie kamen. Mühsam kämpfte er gegen die Reflexe an, die ihn ganz nach oben schleudern wollten.
    Er schnappte nach Luft, atmete einige Male tief durch und ließ sich dann wieder sinken.
    Niemand hatte ihn mehr beachtet. Pete Yancey hatte nicht mehr geschos- sen.
    Plötzlich sah Tendyke einen Schatten. Da schwamm sein Stetson auf dem Wasser! Sofort tauchte er dorthin, schob sich unter den breitrandigen Lederhut und tauchte auf. Vermutlich würde Yancey nicht damit rechnen, daß jetzt ein Kopf unter dem Hut steckte. Tendyke konnte es also riskieren, etwas höher zu kommen und sich an der Wasseroberfläche umzusehen.
    Ihm bot sich ein verblüffendes Bild.
    Das Stahlgerüst der FALCONET, nur noch ein schwarzes, bizarres Gerippe, hatte sich in die Flanke des Piratenschiffes gefressen. Ja, gefressen, dachte Tendyke, und es fraß noch immer. Eine zerstörerische Energie wirkte immer noch nach und setzte dem Segler hart zu. Das Leck vergrößerte sich zusehends.
    Die FALCONET mußte mit
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