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0336 - Die Todesmaske

0336 - Die Todesmaske

Titel: 0336 - Die Todesmaske
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ging zur Reling. Das Schiff hatte sich inzwischen gefährlich geneigt und war tiefer gesunken. Der untere Frachtraum, in dem sich der wilde Kampf abgespielt hatte, mußte jetzt bereits kniehoch unter Wasser stehen. Vielleicht brach auch eine Zwischenwand und füllte das Schiffsinnere noch schneller…
    Es waren jetzt gerade noch drei Meter bis zum unter Zamorra driftenden Motorboot. Er nahm das Papier mit einer Kante zwischen die Zähne, schwang sich über die Bordkante und ließ sich herunterbaumeln. Jetzt war die Tiefe schon entscheidend geringer.
    Zamorra ließ los.
    Er stampfte ins Boot, federte in den Knien durch und verlor die Balance. Aber Nicole und Tendyke fingen ihn auf.
    Zamorra sah sich um. Das Boot war nicht sonderlich groß, und zu sechst saßen sie ziemlich eng gedrängt. Rob Tendyke genoß es offensichtlich. Tanith und Patsy waren wieder bei Bewußtsein und bekamen das Finale mit.
    Das Boot war noch keine halbe Meile entfernt, als das Segelschiff versank und in einem mächtigen Strudel von den Fluten des Indischen Ozeans verschlungen wurde.
    Mit ihm verschwand die geheimnisvolle Maske für alle Zeiten auf dem Meeresgrund.
    Zamorra rollte das Papier auseinander, das einzige, das von dem Gespensterschiff übriggeblieben war und jetzt gar nicht gespenstisch wirkte.
    »He, das ist doch…«, stieß Nicole überrascht hervor, zögerte kurz, als sei sie sich nicht völlig sicher, und fuhr dann fort: »Eine geflügelte Reiterin auf einem geflügelten Einhorn!«
    Zamorra sah sie an wie ein Gespenst. Seine Augen wurden groß.
    »Die… Zeitlose?«
    Nicole nickte stumm.
    Unwillkürlich nahm Zamorra das Amulett ab. Er wußte selbst nicht genau, warum er so handelte. Aber er preßte es auf die Schattenrißzeichnung auf dem Papier.
    Und im gleichen Moment war das Amulett wieder eingeschaltet !
    Unwillkürlich stöhnte Zamorra auf. »Das darf nicht wahr sein… die Berührung hat es aktiviert… aber das ist doch unmöglich…«
    Noch etwas anderes geschah.
    Der Schattenriß auf dem Papier wurde dreidimensional und hob sich über das vergilbte Material hinaus. Und Zamorra hörte eine Stimme in seinem Bewußtsein aufklingen. Die geistige Stimme eines Wesens, das er vor langer Zeit einmal kennengelernt hatte. Das blauhäutige Schmetterlingswesen, das sich selbst »zeitlos« nannte und das er in milliardenjähriger Vergangenheit der Erde getroffen hatte.
    Damals hatte die Zeitlose ihm prophezeit, daß ihre Wege sich irgendwann wieder kreuzen würden, aber bei dieser Prophezeiung war es geblieben. Und ein negativer Beigeschmack, weil der Verdacht immer stärker geworden war, es bei der Zeitlosen mit einer Angehörigen der DYNASTIE oder der MÄCHTIGEN zu tun haben, obgleich sie Zamorra geholfen hatte!
    Daß sie in dieser undurchsichtigen Sache ihre Hände im Spiel hatte, verstärkte das Bild nur, das Zamorra sich von ihr gemacht hatte. Er traute ihr nicht mehr!
    Aber er lauschte, was sie ihm zu berichten hatte…
    Danach war der Mann, der sich Pete Yancey nannte, niemals ein Mensch gewesen. Er war ein EWIGER, der auf eigene Rechnung arbeitete und seit geraumer Zeit auf der Erde lebte. Er war in die Rolle des echten Pete Yancey geschlüpft, den er ermordet hatte!
    »Wie seinerzeit der damalige ERHABENE… der Patriarch, der in die Rolle Erich Skribents schlüpfte, und damit den Möbius-Konzern unterwanderte.« murmelte Zamorra und lauschte weiter den geistigen Bildern, welche die Zeitlose ihm übermittelte und die er an die anderen weitererzählte.
    Im gleichen Moment, als Yancey die Legende vom Gespensterschiff hörte und von der Maske und ihrer Macht erfuhr, beschloß er, sich diese Maske anzueignen. Er spielte Tendyke zwar etwas vor, war aber nur zu gern bereit, sofort auszulaufen.
    Da war aber noch die Zeitlose. Sie hatte seitens einer radikalen Gruppe der DYNASTIE ein verlockendes Angebot bekommen, aber sie lehnte ab. Was es mit diesem verlockenden Angebot auf sich hatte, verriet sie nicht, aber die Erwähnung der radikalen Gruppierung reichte Zamorra. Es gab immer noch Bestrebungen, die nur auf Mord und Eroberung ausgerichtet waren…
    Um ihre Ablehnung zu unterstreichen, beschloß die Zeitlose, dem EWIGEN Yancey einen Strich durch seine Rechnung zu machen. Sie beschloß, ihn in die Falle laufen zu lassen und zu vernichten.
    Der Zufall wollte es, daß Zamorra und die beiden Mädchen auf dem Schiff erschienen. Die Zeitlose wollte nicht, daß die drei Menschen in das Geschehen gezogen wurden, zumal Zamorra
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