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0310 - Planet der Magier

0310 - Planet der Magier

Titel: 0310 - Planet der Magier
Autoren: Jason Dark
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stand mit dem Rücken gegen die Wand gepreßt. Seine Arme hatte er hochgereckt. Sie wurden durch die Ketten gehalten, und er stand so, daß er sich um keinen Millimeter rühren konnte, während Tropfen für Tropfen auf den Kopf fiel und an seinem Gesicht nach unten rann, wobei er die Bahn über die Stirn, den Nasenrücken, die Lippen und schließlich das Kinn nahm, bevor er im Kragen des Wollhemds versickerte.
    »Professor Chandler!« flüsterte Jane Collins. »Du magst gut sein. Vielleicht bist du sogar auf deinem Gebiet ein As. Aber auch ich habe immer das bekommen, was ich wollte, und du wirst reden, darauf kannst du dich verlassen.«
    »Nein, nie…«
    »Weshalb stellst du dich so an? Warum willst du die Schmerzen erleiden. Du weißt von dem Planeten!«
    »Ich habe ihn nie gesehen!«
    »Lüge!« schrie Jane. Sie ballte die Hand, drückte den Arm zurück, und es sah aus, als wollte sie dem erschöpften Professor mit der Faust ins Gesicht schlagen.
    »Es tut mir leid, aber…«
    »Hör mit deinen verfluchten Ausflüchten auf. Du hast selbst diesem Planeten einen Besuch abgestattet. Ich habe es erfahren, als ich Rakina, der Eismeer-Hexe, gegenüberstand. Sie war über alles informiert. Es gibt diesen Planeten, und du kennst ihn genau.«
    »Woher denn?«
    Jane grinste schief. »Man hat dich auf ihm gefangen gehalten. Verstanden?«
    »Mich auf…«
    »Ja, denke nach. Du warst einmal verschollen, du…«
    Da veränderte sich das Gesicht des Professors. Weit öffnete er die Augen, und selbst die mißtrauische Jane Collins gab zu, daß dieser Mann nicht schauspielerte. Er hatte tatsächlich zuvor nichts gewußt und war erst jetzt durch Jane Collins darauf gestoßen.
    Er blickte sich um. Fackeln erleuchteten das Verließ. Sie steckten in langen Haltern, bewegten sich zuckend und sonderten einen scharfen Pechgeruch ab, der dem Ausgang entgegentrieb, weil ihn ein leichter Durchzug davontrug.
    »Du weißt Bescheid, nicht wahr?« fragte Jane.
    Hätte der Professor nicken können, er hätte es getan. So drang ein gehauchtes »Ja« über seine Lippen.
    »Und?« hauchte Jane.
    »Es ist eine andere Dimension gewesen!« lautete die leise Antwort.
    »Die Dimension der Ghoul-Parasiten…« [1]
    »Sie muß mit dem Planeten der Magier zu tun gehabt haben. Vielleicht war er es sogar!«
    »Ich weiß es nicht.«
    Jane kam wieder vor und stieß dem Professor die Hand vor die Brust.
    »Wem gehört der Planet - wem?«
    »Den Ghouls…«
    »Nein, das glaube ich nicht!«
    »Xorron!«
    Jane lachte schrill. »Der existiert nicht mehr. Er ist vernichtet worden. Es muß eine andere Größe geben, die diesen Planeten befehligt. Sag sie mir, spuck es endlich aus!«
    »Ich kenne nur die Ghouls…«
    Jane blieb für einen Moment steif stehen. »Du glaubst mir nicht, wie? Oder du willst mir nicht glauben! Okay, ich habe Zeit, Professor. Viel Zeit. Mehr als du. Ich werde dich jetzt allein lassen. Nach drei Stunden komme ich wieder. In dieser Zeit kannst du nachdenken. Vielleicht fällt dir noch etwas ein. Möglicherweise willst du mir dann, wenn dein verdammter Schädel dröhnt, den Weg zeigen, der zum Planeten der Magier führt. Ich an deiner Stelle würde es mir genau überlegen, sehr genau. Arbeite mit mir zusammen, und du wirst es nicht bereuen.«
    »Ich weiß nicht mehr, als ich dir gesagt habe. So glaub mir doch, zum Teufel!«
    »Laß ihn aus dem Spiel. Er wird dir nicht helfen. Im Gegenteil, wir müssen achtgeben, daß er nicht eingreift.« Jane winkte ab. »Wie gesagt, ich komme in einigen Stunden zurück, dann sehen wir weiter.« Sie lachte Professor Chandler ins Gesicht, drehte sich um und ging davon.
    Ihre Gestalt geriet in den Widerschein der Fackeln und schien für einen Augenblick mit ihm zu verschmelzen, bevor sie sich wieder löste und Jane durch den Ausgang die Folterkammer verließ.
    Zurück blieb der Professor.
    Und die Tropfen, die in genau berechneten Abständen auf seinen Schädel fielen…
    ***
    Der Mann war bis Wien geflogen, hatte sich einen Wagen geliehen und ging den restlichen Weg zu Fuß.
    Der Mann hatte sich zu dieser Blitzaktion entschlossen, nachdem ihn ein Anruf aus Kanada alarmiert hatte.
    Jetzt befand er sich im winterlichen Österreich.
    Schnee hatte er genug zu Gesicht bekommen. Zwar nicht in Wien, aber die hügeligen Berge der Wachau lagen unter einer weißen Decke begraben. In den Tälern gab es nur noch Reste, hier waren die Straßen auch frei und gut befahrbar, doch auf den Höhen mußte man schon
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