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0310 - Planet der Magier

0310 - Planet der Magier

Titel: 0310 - Planet der Magier
Autoren: Jason Dark
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spürte er den Wind. Der pfiff über die Kämme hinweg, schleuderte von dort winzige Schneekristalle in die Höhe, die er auch gegen den immer höher steigenden Bill warf.
    Auch vor der alten Burg war kein Schnee geräumt worden. Der Wind hatte für Verwehungen gesorgt. Die weißen Massen waren gegen die dicken Mauern geklatscht worden.
    Bill fand den Eingang. Ein stabiles Tor verschloß ihn, das aber nicht versperrt war.
    Der Reporter wunderte sich über diese Tatsache und wurde zunächst einmal vorsichtiger. Bevor er das Tor weiter nach innen schob, zog er seine Beretta.
    Mit Überraschungen mußte man hier immer rechnen. Und Bill dachte da an Jane Collins.
    Hinter seinem Rücken knarrte etwas. Sofort fuhr Bill herum und lächelte, als er den Grund erkannte, der ihn so plötzlich beunruhigt hatte. Die alte Laterne über dem Eingang schaukelte im Wind und erzeugte das seltsame Geräusch.
    Auch der Reporter war ein sehr sensitiv veranlagter Mensch. Er merkte sofort, daß diese Burg nicht mit einer normalen zu vergleichen war. Hier atmete jeder Stein den Odem der Geschichte.
    Ein Gang lag vor Bill. In zwei Kurven führte er tiefer in die Burg hinein. Nicht ein Bild bedeckte die Wände. Aber Strom war vorhanden, denn unter der Decke brannte und schaukelte eine trübe Glühbirne.
    Auf leisen Sohlen durchschritt der Reporter den Gang, bis er eine Treppe erreichte, die vier Stufen aufwies. Dahinter lag eine breite Doppeltür, deren rechte Hälfte nur angelehnt war.
    Auf der zweiten Stufe entdeckte Bill den Abdruck.
    Ein Mensch hatte ihn hinterlassen, denn es war der Abdruck eines Schuhs.
    Mit dem Finger fühlte Bill nach. Er spürte die Feuchtigkeit im Staub, und stellte fest, daß die Vorderseite des Abdrucks in Richtung Ausgang wies.
    Es hatte also jemand die Burg verlassen.
    Doch im Schnee vor dem Gemäuer waren keine weiteren Spuren zu sehen gewesen, Bill hätte sie bestimmt entdeckt.
    Mit noch immer schußbereiter Waffe drückte Bill die rechte Türhälfte auf und schob sich vorsichtig in den dahinterliegenden Raum, der schon die Größe eines kleinen Saals besaß.
    Eingerichtet war der Raum mit kostbaren, alten Möbeln, deren Verkaufswert Professor Chandler zu einem schwerreichen Mann gemacht hätte. Drei hohe Fenster besaß der Raum, einen offenen Kamin sowie einen Schreibtisch.
    Bill mußte den zahlreichen gußeisernen Leuchtern ausweichen, die im Raum verteilt standen, und er warf einen kurzen Blick über die mit Büchern bedeckte Platte des Schreibtischs.
    Einen runden Tisch mit zwei Stühlen sah Bill ebenfalls, aber keine Spur von dem Bewohner des Schlosses.
    Wo hielt sich der Professor auf?
    Bill dachte an den von ihm entdeckten Fußabdruck und konnte ein kratziges Gefühl in der Kehle nur sehr schlecht hinunterschlucken. So harmlos die alte Burg wirkte, er glaubte fest daran, daß etwas nicht stimmte. Die Ruhe kam ihm unnatürlich vor. Vielleicht wäre es anders gewesen, hätte der Professor zuvor Bescheid gewußt, aber es war keine Zeit mehr geblieben, ihn zu erreichen.
    Mitten im Raum blieb der Reporter stehen und drehte sich um die eigene Achse.
    Er nahm noch einmal die Atmosphäre in sich auf und suchte auch nach Spuren, die auf den Verbleib des Professors hinwiesen. Bill fand keine.
    Er machte sich allmählich mit dem Gedanken vertraut, die gesamte Burg durchsuchen zu müssen.
    Jeder Schritt kam ihm unnatürlich laut vor. Er hörte auch sein Herz klopfen und mußte mehr als einmal daran denken, daß diese Burg sogar durch Schwarze Magie in die Urzeit versetzt worden war. John Sinclair hatte ihm auch von magisch-mathematischen Experimenten berichtet, die Chandler erfolgreich durchgeführt hatte, doch Hinweise darauf konnte Bill nicht entdecken.
    Weder Zeichnungen noch Bannsprüche stachen ihm ins Auge.
    Bill ging wieder zurück. Auf der Treppe, wo er den Abdruck entdeckt hatte, blieb er stehen, schaute in den Gang und entdeckte erst jetzt weitere Fußspuren, die in Richtung Ausgang führten.
    Kein Zweifel, dort war jemand hergegangen, und es lag nicht einmal weit zurück.
    Der Professor?
    Es war die einfachste Antwort auf die Frage gewesen, dennoch wollte Bill nicht so recht daran glauben. Seiner Ansicht nach hielt sich Chandler noch im Schloß auf.
    Freiwillig oder unfreiwillig, das war hier die Frage.
    Bill dachte wieder an das Telefongespräch mit seinem Freund John Sinclair. Dessen Stimme hatte unverhältnismäßig ernst geklungen. Er sah eine Gefahr für den Professor, und wenn tatsächlich Jane
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