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0300 - Die Messermörder von Manhattan

0300 - Die Messermörder von Manhattan

Titel: 0300 - Die Messermörder von Manhattan
Autoren: Die Messermörder von Manhattan
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geben, sobald sich etwas ereignete.
    Wir fuhren ins Office zurück und setzten uns mit unserem Kollegen Neville in Verbindung.
    Er macht seit einigen Jahren nur noch Innendienst. Er hatte bereits die Zeit der Prohibition mitgemacht, die Jahre, in denen Lucky Luciano, Al Capone, Bugsy Siegel und andere Größen der Unterwelt die ungekrönten Könige von Chicago und New York waren.
    Diesen rauen Zeiten, in denen die Pistolen locker saßen, trauerte Neville heute noch nach.
    Auch in seinem Office trennte er sich niemals von seinem alten Colt, den er selbst bei der größten Hitze in dem Schulterhalfter mit sich herumschleppte.
    Neville war eine unerschöpfliche Informationsquelle.
    Wenn wir Rat brauchten, so fragten wir Neville.
    Als wir eintraten, hob er den eisgrauen Kopf von einer Akte.
    »Setzt euch, Boys! Was kann der alte Neville für euch tun?«
    »Wir sind in Zeitdruck«, erklärte ich. »Wir brauchen dringend zuverlässige Informationen über Dinge, die sich in Down Town zusammenbrauen.«
    Er stützte das Kinn in die Hand, grinste zufrieden und meinte:
    »Schießt los!«
    Wir erzählten ihm alles, was in den letzten drei Tagen vorgefallen war.
    Er knetete sein stoppeliges Kinn, holte sich eine Zigarette aus der Packung, steckte sie an und hüllte sich in Rauchwolken.
    »Tja, das ist eine faule Kiste«, knurrte er dann. »Du hast recht, Jerry. Auch ich bin der Überzeugung, dass sich zwei Schutzgeld-Gangs in die Haare geraten sind. Und dafür gibt es mehrere Möglichkeiten. - Entweder, sie können sich nicht über das Territorium einigen, auf dem sie ihre Kühe melken; oder eine Gang versucht, die andere zu verdrängen. Unter meinen alten Bekannten habe ich zwei Burschen, die etwas erfahren könnten, Pete the Tailor und Mike Fox. Beide sind Schutzgeld-Leute, und beide werden singen, wenn ich sie darum bitte. Ich mache mich sofort auf die Socken.«
    »Sehen Sie bitte zu, Neville, dass es möglichst schnell geht. Wir möchten nicht, dass New York entvölkert wird.«
    ***
    Wir hatten einen gewaltigen Hunger und fuhren hinauf zur Kantine, um etwas zu essen.
    Kaum hatte ich den ersten Bissen des heute besonders guten Steaks in den Mund geschoben, als ich am Haustelefon verlangt wurde.
    Es war mein Kollege Verbeek.
    »Hör mal, Jerry, da hat soeben ein Mädchen angerufen und gebeten, du möchtest sofort zu ihr kommen. Sie war offenbar betrunken.«
    »Was für ein Mädchen?«
    »Sie sagte nichts weiter als ihren Vornamen: Joyce. Ich fragte sie natürlich wo sie wohne. Aber ich bekam keine Antwort mehr.«
    »Danke!«
    Damit legte ich auf.
    »Ich komme gleich wieder«, rief ich Phil zu.
    Dann fuhr ich hinunter und brachte meinen Jaguar auf Touren.
    Joyce Kenald.
    Ich begriff nicht, wieso mein Kollege der das Haus bewachte, nicht gemerkt hatte, dass sie in Gefahr war.
    Ich benutzte Rotlicht und Sirene auf der Third Avenue.
    Die Wagenschlangen drängten sich rechts und links an die Seite und ließen mir in der Mitte der Straße gerade so viel Platz, dass ich in einem Höllentempo durchrutschen konnte.
    An den Kreuzungen standen die Verkehrscops und sorgten dafür, dass mir keiner in die Quere kam.
    Ohne das Tempo zu mäßigen, fuhr ich bis in die 7. Straße.
    Das Haus Nummer 130 lag schräg gegenüber dem Tompkins Square.
    Ich trat auf die Bremse und brachte den Jaguar genau hinter einem großen, schwarzen Buick zum Stehen.
    Der Fahrer dieses Buick saß hinterm Steuer und rauchte gemütlich eine Zigarette.
    Kaum war ich im Hausflur verschwunden, als ich von draußen eine Hupe hörte.
    Ich hatte es jedoch zu eilig, um mir darüber Gedanken zu machen.
    Ich stürmte die Treppe hinauf, vorbei an einer dicken Frau und zwei Männern, die von oben herunterkamen.
    Die Tür zu Joyce Kenalds Wohnung war geschlossen.
    Ich klingelte lang und anhaltend.
    Dann wurde sie zögernd geöffnet.
    Joyce Kenald klammerte sich mit beiden Händen an die Klinke und murmelte etwas, das wie »Gott sei Dank« klang.
    Dann musste ich sie auffangen, sonst wäre sie auf den Boden aufgeschlagen.
    Sie hing in meinem Arm wie eine Puppe. Ihre Augen waren glasig und die Pupillen winzig klein.
    Rauschgift, dachte ich, trat ein und gab der Tür einen Tritt, sodass sie hinter mir zuflog.
    Dann schleppte ich das Girl ins Wohnzimmer.
    Ihr Gesicht war kalkweiß.
    Nur die geschminkten Lippen brannten rot.
    Ich musste versuchen, sie irgendwie wach zu halten, denn erstens wollte ich etwas von ihr erfahren und zweitens 18 wusste ich nicht, was sie geschluckt
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