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0300 - Die Messermörder von Manhattan

0300 - Die Messermörder von Manhattan

Titel: 0300 - Die Messermörder von Manhattan
Autoren: Die Messermörder von Manhattan
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beteuerte er, aber auf seiner Stirn standen kleine Schweißtropfen.
    »Dann eben nicht«, antwortete ich, »aber verlassen Sie sich darauf, Mister Centro, dass wir die Wahrheit herausbekommen werden. Wenn Sie uns belogen haben…«
    Ich war aufgestanden und hatte mich auf den Schreibtisch gestützt.
    Dabei war eines der vielen herumliegenden Papiere zur Seit geglitten, und ich fühlte darunter etwas Klebriges. Unwillkürlich zog ich die Hand zurück. Auf meiner Handfläche befand sich ein braunroter Fleck von der Größe eines Dime.
    Ich kannte diese Farbe.
    Ich schob die Papiere ganz zur Seite und fragte:
    »Und was ist das, Mister Centro?«
    Er war fahl geworden. Seine Hand zitterte nervös, als er sagte:
    »Ich weiß es nicht, ein Likörfleck wahrscheinlich.«
    »Sie sind nicht nur ein Lügner, sondern auch noch dumm. Das ist kein Likör, sondern Blut. Ich werde es untersuchen lassen. Ich bin sicher, dass es mit dem Blut des Ermordeten übereinstimmt. Wollen Sie jetzt reden, oder sollen wir Sie mitnehmen?«
    Der Mexikaner hockte wie ein Häuflein Unglück auf seinem Schreibtischstuhl.
    »Ich kann es nicht sagen, und ich darf es nicht sagen«, stöhnt er. »Es wäre mein Ruin und vielleicht mein Tod.«
    »Sie sind ein Narr, Centro. Ihr Ruin wird es sein, wenn Sie sich weiterhin weigern, uns reinen Wein einzuschenken. Dann werden Sie festgenommen, und Ihr Laden geschlossen. Also los. Entscheiden Sie sich.«
    Er hatte das Gesicht in den Händen vergraben.
    Sein Atem ging schwer.
    »Reden Sie schon!«, sagte Phil.
    »Ich weiß, es ist mein Todesurteil«, entgegnete er, »aber es bleibt mir ja nichts anderes übrig. Es stimmt. Der Kerl wurde hier in meinem Office umgebracht. Aber ich bin unschuldig. Ich konnte ihn nicht retten. Er kam, um eine bestimmte Summe zu kassieren.«
    »Was für eine Summe?«, warf ich ein.
    »Etwas, das ich jemanden schuldete.«
    »Good Lord, Mister Centro. Wir wissen doch schon lange, was der Mann kassierte. Er kassierte die sogenannte Schutzgebühr, die eine Gang wahrscheinlich allwöchentlich von Ihnen bekommt. Stimmt das?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Natürlich wissen Sie es. Sie haben nur Angst, es auszuplaudern. Glauben Sie, das FBI habe nicht die Möglichkeit, Sie vor Racheakten zu schützen?«
    »Nein, das können Sie nicht. Es sei denn, Sie sperren mich ins Gefängnis. Und nicht einmal da wäre ich sicher.«
    »Reden Sie keinen Unsinn, Centro…«
    Die Scheibe des Fensters klirrte, und ein kleines, rundes Etwas flog herein und rollte unter den Schreibtisch.
    »Raus!«, schrie ich. Mit einem Sprung waren Phil und ich aus der Tür.
    »Schnell!« schrie ich wieder.
    Aber es war bereits zu spät.
    Ein ohrenbetäubender Knall erschütterte das Haus.
    Dann folgte ein Klirren, Splittern und Krachen.
    Der Raum war ein Chaos von zertrümmerten Möbelstücken. Die Luft war angefüllt mit Staub und dem beißenden Geruch des Sprengstoffes.
    Fernando Centro lag hinter den Resten seines Schreibtisches.
    Mit ein paar Sprüngen war ich an der Hintertür und riss diese auf.
    Niemand war zu sehen.
    Nur alle umliegenden Fenster wurden, soweit sie nicht zertrümmert waren, geöffnet. Aufgeregt schreiende Menschen blickten herüber.
    Ein Cop kam durch den Torweg.
    Wir schickten ihn sofort los, um die Stadtpolizei zu benachrichtigen.
    Diesmal kam die Mordkommission drei unter Lieutenant Crosswing, aber es kamen auch die Reporter, die sich auf die Neuigkeiten stürzten.
    Es gelang den Cops nur mit Mühe, sie aus dem verwüsteten Büro hinauszudrängen.
    ***
    Das Motiv war klar. Jemand, der verhindern wollte, dass Centro die Karten aufdeckte, hatte eine Handgranate durchs Fenster geworfen und wahrscheinlich gehofft, uns dabei ebenfalls zu erledigen. Wir erfuhren auch sehr schnell wie der Betreffende ausgesehen hatte.
    Eine Nachbarin behauptete, es sei ein Mann mit der Mütze eines Kassierers der Elektrizitätswerke und einer umgehängten Geldtasche gewesen. Beschreiben konnte sie sein Gesicht nicht.
    Natürlich wurde das Office der Bar genau unter die Lupe genommen.
    Es stellte sich heraus, dass Fernando Centro allmonatlich fünfhundert Dollar ausgegeben hatte, für die es keinen Beleg gab.
    Centro hatte immer pünktlich bezahlt. Das ging aus seinen Büchern hervor.
    Er konnte es nicht gewesen sein, der Ben Strow ermordete.
    »Werden Sie hier noch gebraucht, Lieutenant?«, fragte ich Lieutenant Crosswing. »Wenn nicht, so würden wir uns gern mit Ihnen unterhalten, aber nicht hier. Hier haben die Wände
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