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0300 - Die Messermörder von Manhattan

0300 - Die Messermörder von Manhattan

Titel: 0300 - Die Messermörder von Manhattan
Autoren: Die Messermörder von Manhattan
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einen Schatten geben.
    Dann bestellte ich die Mordkommission und gab dieser die erforderlichen Erklärungen.
    Natürlich wurde auch Joyce befragt, aber aus ihr war nichts herauszuholen.
    Sie gab zu, Larry Coles Freundin gewesen zu sein und mich angerufen zu haben, weil sie sich bedroht fühlte.
    Ich widersprach nicht.
    Hatte ich Lieutenant Crosswing gesagt, was ich argwöhnte, so hätte er sie kassiert, und das war nicht in meinem Sinne.
    Während die Mordkommission noch da war, kamen mein Freund Phil und mein Kollege Basten, den ich beiseite nahm und ihm mit Joyces Beschattung beauftragte.
    ***
    Eine Stunde später hatte der Erkennungsdienst festgestellt, dass der Gangster Jim mit Nachnamen Point hieß und ein Schutzgeld-Spezialist war, genau wie Larry Cole.
    Irgendetwas war im Gange.
    Wenn Gangster anfangen, sich gegenseitig umzubringen, und wenn sie sich nicht einmal scheuen, einem G-man ans Leder zu gehen, so hat das gewöhnlich etwas zu bedeuten.
    Die Beschattung von Joyce Kenald ergab jedoch vorläufig nichts.
    Sie verließ ihre Wohnung nur einmal, um in einem Quick-Lunch-Lokal essen zu gehen. Dann kehrte sie sofort in ihre Wohnung zurück.
    Trotzdem gaben wir nicht auf.
    Auch während der Nacht lösten sich meine Kameraden bei der Überwachung des Hauses ab, aber nichts geschah.
    Nur eines war sicher.
    Joyce Kenald hatte Angst.
    Wenn sie ihre Wohnung verlassen hatte, so beeilte sie sich jedes Mal sehr, wieder dorthin zu kommen.
    ***
    Am dritten Tag nach der Ermordung Larry Coles, es war der 12. November, wurde Ben Strow ermordet.
    Es war ein Gangstermord, wie er durchaus nicht außergewöhnlich ist, und kein Mensch hätte darum ein großes Geschrei erhoben, wenn Ben Strow nicht ein Freund von Larry Cole gewesen wäre.
    Auf die Nachricht hin, die uns Lieutenant Negro von der Mordkommission fünf am Morgen durchgab, fuhren Phil und ich sofort zur Bank Street, wo die Leiche in einem Hausflur gefunden worden war.
    Strow lag unter der Treppe im toten Winkel und war erst um neun Uhr morgens gefunden worden.
    Der Arzt stellte fest, dass er durch drei Messerstiche ermordet worden war, aber - und das war das Ausschlaggebende - er war bereits seit sechs bis acht Stunden tot. Der Mord musste an anderer Stelle verübt worden sein, anderenfalls wären stärkere Blutspuren an dem Boden zu finden gewesen.
    Der Hauswirt, der im selben Gebäude wohnte, sagte aus, dass die Haustür ab zehn Uhr abends verschlossen gehalten werde und dass nur Mieter im Besitz eines Schlüssels seien.
    Die Tür war auch morgens um sechs verschlossen gewesen. Dagegen hatte die City Police festgestellt, dass die Hintertür zum Hof gewöhnlich offen stand.
    Dieser Hof gehörte vier Grundstücken gemeinsam, nämlich den Häusern Bank Street 78,80 und den Häusern der 11. West Straße, Nummer 260 und 262. Wir konnten die Blutspuren quer über den Hof bis nach W. 11, 260 verfolgen, und in diesem Haus befand sich die Cuba Bar.
    Sie gehörte einem Mexikaner namens Fernando Centro und war um diese Zeit des Tages geschlossen.
    Da die Blutspuren vor der Hintertür, die in die Bar führte, aufhörten, versuchten wir jemanden aufzutreiben, der uns die Tür öffnen konnte. Aber kein Mensch wohnte im Haus oder in der Nähe. Und es kostete einige Mühe, die Bleibe von Mister Centro ausfindig zu machen.
    Wir fanden ihn endlich in der 21. Straße West. Das Haus war alt, aber solide.
    Wir klingelten im ersten Stock.
    Nichts regte sich. Wir klingelten zum zweiten Mal.
    Dann hörten wir schlurfende Schritte.
    »Quien es, wer ist da?«, klang es auf Spanisch durch die Tür.
    »FBI, machen Sie auf!«, antwortete Phil.
    Aber es dauerte noch ein paar Minuten, bis von innen ein Riegel zurückgeschoben wurde, die Tür aufsprang und Fernando Centro sich uns präsentierte.
    Offensichtlich kam er direkt aus dem Bett, was man dem Besitzer einer Nachtbar um halb zehn morgens nicht übel nehmen kann.
    Sein typisches Mexikanergesicht mit dem bräunlichen Teint, der Hakennase und den schwarzen Augen war verquollen.
    Er fuhr sich mit nicht sehr sauberen Fingern durch die langen, schwarzen Haare, während er mit der anderen Hand seinen knallroten Morgenrock über der Brust zusammenhielt.
    »Was wollen Sie?«, fragte er, sichtlich ungehalten über die Störung.
    »Zuerst einmal eintreten und dann ein paar Fragen stellen«, sagte ich.
    Centro führte uns nur ungern in sein Wohnzimmer.
    Auf dem Tisch waren noch die Überbleibsel eines Gelages zu sehen.
    Es gab zwei Whiskybecher, eine
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