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0300 - Die Messermörder von Manhattan

0300 - Die Messermörder von Manhattan

Titel: 0300 - Die Messermörder von Manhattan
Autoren: Die Messermörder von Manhattan
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Es war wenige Minuten vor Mitternacht. Im Duncan’s Down saßen die Ausgestoßenen der Gesellschaft: Landstreicher, Bettler, Gangster und grell geschminkte Mädchen. Ich war mitten unter ihnen.
    Warum?
    Es brodelte zurzeit in der New Yorker Unterwelt. Aber niemand wusste, weswegen. Ich sollte es herausfinden.
    Ein paar Tische entfernt saß Larry Cole und trank Gin mit einem hübschen rothaarigen Girl. Cole war nur ein Gangster zweiter Garnitur, aber man musste ihn im Auge behalten. Er blickte jetzt das Girl verliebt an, bestellte einen weiteren Gin, starrte plötzlich zur Tür und wurde aschfahl.
    Im nächsten Augenblick fuhr seine Hand unters Jackett zum Schulterhalfter. Aber Larry war um den Bruchteil einer Sekunde zu langsam. Als die Maschinenpistole ihr tödliches Blei in die Kaschemme spuckte, hatte er seine Waffe noch nicht in der Hand.
    Ich ließ mich blitzschnell vom Stuhl fallen und zauberte die Smith & Wesson hervor.
    In der offenen Eingangstür stand ein großer Bursche, der die MP fast lässig unter den Arm geklemmt hatte. Zwischen der Hutkrempe und der Strumpfmaske, die er sich übers Gesicht gezogen hatte, funkelten tief in den Höhlen liegende Augen.
    Ich zog durch. Ich hatte auf die rechte Schulter gezielt.
    Die Maschinenpistole polterte zu Boden, der Kerl taumelte.
    Bevor ich mich durch die in wilder Panik durcheinanderquirlende Menschenmasse gezwängt hatte, war der MP-Schütze verschwunden. Nur das Schlusslicht seines davonrasenden Wagens schien mich höhnisch anzugrinsen.
    Verfolgung war zwecklos. Also kehrte ich in das Duncan’s Down zurück.
    Der Wirt hing am Telefon. Es war einer der sicherlich seltenen Fälle, in denen er die Cops alarmierte. Die Gäste waren im Begriff zu verschwinden.
    Zwei Männer hatten Streifschüsse abbekommen, und Larry Cole war tot.
    Er hatte vier Kugeln in der Brust.
    Von dem rothaarigen Mädchen war nichts zu sehen.
    Dann kam die Mordkommission und mit ihr Detective-Lieutenant Crosswing.
    Wir stellten fest, dass das rothaarige Mädchen Vilma hieße und zum zweiten Mal mit Larry Cole in der Kneipe gewesen sei. Der Wirt war überzeugt, dass es sich um eine Zufallsbekanntschaft handele. Larry hatte nämlich eine erklärte Freundin namens Joyce, Familienname unbekannt.
    Als die Mordkommission ihre Arbeit erfolglos beendet hatte, verzog ich mich, holte meinen Jaguar und gondelte heimwärts.
    Am nächsten Morgen war ich pünktlich im Office, wo mein Freund Phil Decker bereits auf mich wartete.
    Ich erzählte ihm mein nächtliches Erlebnis.
    »Klare Sache«, meine Phil. »Larry ist umgebracht worden, weil er irgendeinem Big Boss in die Quere gekommen ist. Cole war immer ein Schutzgeld-Gangster.«
    »Vielleicht hängt es auch mit dem Mädchen Vilma zusammen. Er kannte sie offenbar erst seit Kurzem und hat sie möglicherweise einem anderen ausgespannt. Vielleicht hat auch seine Freundin Joyce etwas gemerkt.«
    Das Schrillen des Telefons unterbrach uns.
    »Ich stelle durch«, sagte der Kollege in der Vermittlung. Dann vernahm ich eine Mädchenstimme, die sympathisch hätte sein können, wenn die Ausdrucksweise nicht so ordinär gewesen wäre.
    »G-man Cotton?«, fragte sie.
    »Ja. Mit wem spreche ich?«
    »Ich bin Joyce Kenald.«
    »Ja, und?«
    »Ich war Larry Coles Girl. Sie waren dabei, als er kaltgemacht wurde. Ich könnte Ihnen einiges über die Angelegenheit erzählen, besonders über diese verdammte Schlange, die ihn in die Falle gelockt hat.«
    »Am besten ist es, Miss Kenald, wenn Sie zu mir kommen. Dann können wir uns in Ruhe unterhalten.«
    »Ich bin doch nicht verrückt. Wenn jemand sieht, dass ich zu den G-men laufe, bin ich geliefert. Kommen Sie.zu mir. Ich wohne in der 7. Straße 130, im ersten Stock links. Kommen Sie allein und lassen Sie ihre auffällige Karre zu Hause. Kommen Sie um elf.«
    Ich versprach, pünktlich zu sein, und legte auf.
    ***
    Um elf Uhr machte ich mich auf die Socken.
    Das Haus, in dem Joyce Kenald wohnte, war so alt und verwahrlost wie alle Gebäude in dieser Gegend.
    Ich kletterte die Treppe mit den ausgetretenen Stufen empor.
    Es war dunkel. Also steckte ich ein Streichholz an. Schließlich fand ich eine Tür, an der ein Pappschild angebracht war.
    Darauf stand in krakeliger Schrift:
    Joyce Kenald.
    Ich drückte auf den Klingelknopf und erschrak fast über das laute Schnarren.
    Joyce Kenald hätte eigentlich ein sehr hübsches Mädchen sein können, aber sie hatte zu viel Make-up aufgelegt.
    Obwohl sie über eine Stunde Zeit gehabt
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