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0300 - Die Messermörder von Manhattan

0300 - Die Messermörder von Manhattan

Titel: 0300 - Die Messermörder von Manhattan
Autoren: Die Messermörder von Manhattan
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Ohren.«
    »Was ist denn nun eigentlich los? Wollt ihr die Presse am steifen Arm verhungern lassen?«, maulte Louis Thrillbroker, von der Morning News. »Es ist jetzt schon fast zwölf Uhr, und wir alle wollen unsere Reportagen noch in den Mittagsausgaben veröffentlichen.«
    »Ich habe nichts mehr zu sagen«, erwiderte Lieutenant Crosswing ungerührt. »Mister Fernando Centro ist von einem Unbekannten mittels einer Handgranate ermordet worden. Über das Motiv kann ich vorläufig keine Auskunft erteilen. Die Stadtpolizei arbeitet in diesem Fall mit dem FBI, und es ist zu erwarten, dass der Fall schnell geklärt wird.«
    »Das sagt ihr immer«, meckerte Quinn vom New York Herald, während Thrillbroker sich vor uns aufpflanzte und fragte:
    »Und wie ist es mit dem Toten, der dort drüben gefunden wurde? Ich habe mir erzählen lassen, dass Cotton und 14 Decker ihre Nasen auch in diesen Fall gesteckt haben, und ich lasse mich bei lebendigem Leib braten, wenn zwischen den beiden Morden nicht ein Zusammenhang besteht.«
    »Man soll nicht zu neugierig sein, Louis«, grinste ich. »Ihr könnt aber ruhig veröffentlichen, dass nach Ansicht des FBI nicht nur diese beiden Fälle Zusammenhängen, sondern das auch der Mord an dem Gangster Larry Cole dazugehört. Unserer Ansicht nach handelt es sich um eine dicke Sache.«
    Selbstverständlich wollten die Zeitungsboys noch alles Mögliche wissen, aber wir flüchteten.
    ***
    Wir fuhren mit Crosswing ins Polizeihauptquartier zur Center Street und unterrichteten ihn dort eingehend über das, was wir wussten.
    Larry Cole war zweifellos von jemandem erschossen worden, dem er im Wege war.
    Er war, wenn ich Joyce Kenald glauben sollte, von dem Mädchen Vilma in das Lokal gelockt worden, damit er dort bequem erledigt werden konnte. Das deutete auf einen organisierten Mord hin.
    Dann hatte Jim Point zweifellos im Auftrag von Coles Mördern gehandelt, als er Joyce auf suchte und ihr im Namen des Bosses riet, den Mund zu halten.
    Als dieser Jim merkte, wer ich war, versuchte er, mich zum Schweigen zu bringen.
    Sowohl Cole als auch Ben Strow waren Schutzgeld-Spezialisten gewesen, und das stellte die Verbindung zwischen den beiden Fällen her.
    Es war möglich, dass Strow im Auftrag seiner Gang bei Centro erschienen war, um die monatliche Schutzgebühr abzuholen.
    Strow war ein Freund von Larry Cole gewesen. Das hieß, dass die beiden aller Wahrscheinlichkeit nach derselben Gang angehörten.
    Larry Cole hatte - wie der Gangster Jim Point zu Joyce gesagt hatte - »jemandem Ärger gemacht.« Wahrscheinlich hatte Strow ebenfalls »Ärger gemacht« und war darum umgebracht worden.
    Well, die ganze Sache sah nach einer Gangsterfehde aus. Strow hatte Geld kassieren wollen, als die Konkurrenz aufgetaucht war und kurzen Prozess gemacht hatte. Das war auch die Erklärung dafür, warum Centro sich so hartnäckig geweigert hatte, etwas zu verraten.
    »Wenn das, was Sie ausspinnen, zutrifft, Jerry, so stehen wir am Anfang einer blutigen Auseinandersetzung zwischen zwei Gangs«, sagte Lieutenant Crosswing. »Das hätte uns gerade noch gefehlt.«
    »Fragen wir einmal Ihren Kollegen Nicolas«, schlug ich vor. »Als Chef des Vice Departments müsste er doch einigermaßen Bescheid wissen.«
    Die Sittenpolizei beschäftigt sich mit Lastern aller Art, Spiel, Rauschgift und Prostitution.
    Es gibt noch einige Dinge mehr, aber die fallen nicht ins Gewicht.
    Jedenfalls wissen die Detectives vom Vice Department gewöhnlich gut Bescheid.
    Lieutenant Nicolas war ein junger, tatkräftiger Police-Officer.
    Er hörte sich unser Anliegen an, kratzte sich hinterm Ohr und sagte:
    »Na ja, da haben wir also die Bescherung. Eigentlich habe ich die ganze Zeit schon geahnt, dass etwas passieren würde. Es lag in der Luft. Meine Leute konnten selbstverständlich nichts Konkretes erfahren, aber sie wussten, dass sich in Greenwich Village und auch auf der East Side etwas zusammenbraut. Es haben sich in den letzten vier Tagen eine ganze Menge Gangster, die sonst unbemerkt bleiben, ganz öffentlich geprügelt. Es gab auch ein paar Messerstechereien, aber glücklicherweise keinen Toten. Bis wir ankamen, hatte man die Verwundeten bereits weggeschafft. Wenn Gangster sich untereinander so bearbeiten, gibt es nur eine einzige Erklärung: Ein Mob ist dem anderen ins Gehege gekommen.«
    Also schien meine Theorie zu stimmen.
    Wir baten Lieutenant Nicolas, seine Detectives und natürlich auch seine Spitzel anzukurbeln, und uns Bescheid zu
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