Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0300 - Die Messermörder von Manhattan

0300 - Die Messermörder von Manhattan

Titel: 0300 - Die Messermörder von Manhattan
Autoren: Die Messermörder von Manhattan
Vom Netzwerk:
wir die Taschen des Toten, ohne aber irgendetwas zu finden, das auf seinen Mörder hingewiesen hatte.
    Nur eines war sicher.
    Dieser Mörder war ein ebenso kaltblütiger wie tollkühner Bursche, der sein Opfer in einer belebten Straße und ausgerechnet vor dem FBI-Gebäude umgebracht hatte.
    Der einzige Hinweis auf den Ort, in der Mike seine Information erhalten hatte, war die Tatsache, dass er das Taxi am Washington Square genommen hatte. Washington Square liegt an der Grenze von Greenwich Village. Es war also anzunehmen, dass Mike Fox in diesem Stadtteil gewesen war.
    Da wir bis zum Abend weder von der Stadtpolizei noch von unseren eigenen Leuten etwas hörten, machten wir, Phil und ich, uns zu einem Bummel in Greenwich Village auf.
    ***
    Wir begannen im Nachtclub Village Bar in der 8. Straße, gingen weiter in die Mexiko Bar und von da in den Village Palace an der Ecke der 11. Straße und der 7. Avenue.
    Das Palace ist ein vornehmes Lokal, das mit wenig Erfolg versucht, eine Atmosphäre zu schaffen, wie man sie nur in Paris in der Nähe des Place Pigalle findet.
    Es gab aber keine Studenten, keine der »Dämchen« und nicht einmal einen waschechten Apachen.
    Stattdessen hatten sich Teenager mit zuviel Taschengeld eingefunden; ältere, schmuckbehängte Damen mit betont smarten und jugendlichen Kavalieren und Herren mit grauen Schläfen oder Glatzen.
    Wir blieben einige Zeit.
    Schließlich wurde es jedoch langsam Zeit, aufzubrechen.
    In diesem Augenblick setzten sich drei neue Gäste an den Nebentisch.
    Ich legte meinem Freund, der gerade im Begriff war, aufzustehen, die Hand auf den Arm.
    Er verstand und blieb sitzen.
    Von den Neuankömmlingen kannte ich nur eine der beiden Frauen. Es war das rothaarige junge Mädchen, das zusammen mit Larry Cole im Duncans Down gesessen hatte.
    Die kleine Vilma war heute tadellos aufgemacht. In ihren kleinen Ohren blitzten zweifellos echte, sehr große Rubine. Um den schlanken Hals schlang sich eine doppelte Perlenkette.
    Ich sagte Phil leise Bescheid.
    Dicht neben dem Mädchen hatte ein junger Mann Platz genommen.
    Er war schwarzhaarig, blass, hatte geschlitzte Augen, vorstehende Backenknochen, eine lange Nase, einen fast lippenlosen Mund und ein fliehendes Kinn.
    Es war ein abstoßendes Gesicht.
    Vilma schien anderer Ansicht zu sein. Sie flirtete ausgiebig mit ihm und hatte nichts dagegen, dass er seine schmale Hand mit den langen Fingern auf ihren Arm legte.
    Die interessanteste Person aber war die unmäßig dicke, grauhaarige Frau, die sich die Haare lila hatte tönen lassen. Nur an den Augen und der Nase merkte man, dass sie eine Verwandte - ich konnte mir nicht darüber klar werden, ob Mutter oder Großmutter - des ekelhaften Bengels war.
    Sie trug ein Brokatkleid, das ihren fettgepolsterten Nacken und die gewaltigen Arme zeigte. Auf ihrem Busen schaukelte ein Diamant-Collier. An ihren Fingern steckten viele kostbare Ringe.
    Diese Frau war es, die die Getränkekarte studierte, den Kellner zusammenstauchte und dann genießerisch an ihrem französischen Champagner nippte.
    Nein, sie nippte nicht. Ich hatte mich geirrt. Sie leerte die Schale auf einen Zug und ließ sie sofort wieder füllen. Dann plötzlich erschien ein Gentleman. Ich wusste nicht, ob es der Besitzer oder der Geschäftsführer sei. Er verbeugte sich liebenswürdig grinsend vor der Alten. Er fragte, ob sie zufrieden sei, und sie nickte hochmütig.
    Im Nu war die erste Flasche geleert.
    Es war direkt ein Jammer, zu sehen, wie die Dicke das Getränk durch die Kehle goss und wie der Jüngling sich befleißigte, es ihr nachzumachen.
    Nur das Mädchen Vilma trank vorsichtig.
    Der Alten machte der Alkohol nichts aus, aber auf den Wangenknochen des Jünglings erschienen rote Flecken. Er lachte meckernd.
    An einem anderen Nebentisch hatten sich inzwischen zwei junge Leute niedergelassen, die ihre Witze über das Trio machten. Allerdings hatten sie bereits zuviel getrunken und redeten so laut, dass die ganze Umgebung es hörte. Der blasse Jüngling warf böse Blicke hinüber und zischte Vilma etwas zu.
    Die redete auf ihn ein, und die alte dicke Dame zog mahnend die Brauen hoch.
    Wahrscheinlich wäre es gut gegangen, wenn nicht einer der angeschwipsten Jungs zu deutlich geworden wäre.
    Er erstand bei der Blumenverkäuferin drei rote Rosen, erhob sich unsicher und steuerte auf das Mädchen zu.
    Er hatte sie noch nicht ganz erreicht, als ihr Begleiter so plötzlich auf sprang, dass ein Stuhl nach hinten kippte und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher