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0300 - Die Messermörder von Manhattan

0300 - Die Messermörder von Manhattan

Titel: 0300 - Die Messermörder von Manhattan
Autoren: Die Messermörder von Manhattan
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umfiel.
    Im gleichen Augenblick sah ich, wie die Klinge eines Klappmessers aufsprang.
    Da aber streckte die dicke Frau ihren Arm aus und riss den Jungen zurück. Im gleichen Augenblick klatschte es.
    Sie hatte ihm rechts und links ins Gesicht geschlagen.
    Der Bengel stand verblüfft und zerknirscht, das Messer klappte zu und verschwand in der Jackentasche.
    Ohne ein Wort zu sagen, hob er seinen Stuhl auf und setzte sich wieder.
    Auf dem Boden lagen drei rote Rosen.
    Die beiden Jungs vom Nebentisch zahlten in aller Eile und verschwanden.
    Der ganze Vorgang hatte nur wenige Sekunden gedauert, und niemand außer Phil und mir hatte das Messer gesehen.
    Vilma war etwas abgerückt und ihre Finger spielten nervös mit der Champagnerschale.
    Nur die lila getönte Frau benahm sich, als sei nichts vorgefallen.
    Sie bestellte sich einen doppelten Brandy, schluckte diesen und verschwand dann mit dem Pärchen im Schlepptau.
    Phil blieb sitzen, während ich den dreien folgte.
    Sie holten ihre Garderobe, und als sie auf die Straße traten, fuhr bereits ein Caddy vor, in dem sie verschwanden. Nur Sekunden danach, bevor ich meinen Jaguar vom Parkplatz hätte holen können, brausten sie ab.
    Ich hatte nicht einmal die Nummer notieren können.
    Nur eines war merkwürdig.
    Vilma saß auf dem Beifahrersitz, und als der Wagen startete, blickte sie mich an.
    Ich hatte das Gefühl, dass sie mich erkannte.
    Ärgerlich ging ich wieder hinein.
    »Ich habe soeben den Geschäftsführer gefragt, wer die Leute sind«, berichtete Phil. »Er behauptet, ihre Namen nicht zu kennen. Er weiß nur, dass die Alte, die von den beiden Ma genannt wird, die Großmutter des Jungen Jack ist.«
    Zehn Minuten später, Mitternacht war vorüber, zahlten wir auch.
    Wir traten auf die Straße. Plötzlich löste sich ein Schatten von der Hauswand und glitt auf uns zu.
    Pete the Tailor, der zweite von Nevilles »Freunden«, sah uns nicht an. Aber während er stehen blieb und nach einer Zigarette suchte, flüsterte er, ohne die Lippen zu bewegen:
    »Die Cross Bones, die gekreuzten Knochen, werden um drei Uhr im Polka Dot kassieren.«
    Dann war er so schnell verschwunden, als habe ihn der Erdboden aufgeschluckt.
    ***
    Die Cross Bones, das war eine Gang, die sich diesen Namen zugelegt hatte. Die Gang hatte lange einen Teil des East Ends terrorisiert und war dann von dort vertrieben worden.
    Die Stadtpolizei war der Meinung gewesen, die Gang habe sich aufgelöst.
    Aber es schien, als habe die Gang den Schauplatz ihrer Tätigkeit nur gewechselt.
    Das Polka Dot war ein Nachtlokal in der Jane Street, Ecke Eight Avenue. Es war genauso vornehm und teuer wie das Palace.
    Da es noch nicht drei Uhr war, zogen wir uns in eine kleine, gemütliche Künstlerkneipe zurück.
    Dort saßen wir bis zwei Uhr vierzig und gingen dann die kurze Strecke zu Fuß.
    Das Polka Dot war im Begriff zu schließen.
    Die letzten Gäste waren in fröhlicher Stimmung. Der Pförtner versäumte nicht, mit der linken Hand die Mütze zu ziehen, während er die Rechte unmissverständlich ausstreckte.
    Taxis fuhren vor. Jetzt schien der Laden leer zu sein.
    Der Pförtner schloss die Scherengitter bis auf einen schmalen Spalt und war im Begriff, sich wieder in das Lokal zu verziehen, als plötzlich ein großer Buick vorfuhr. In diesem Buick saßen sechs Männer. Zwei davon stiegen aus und gingen an dem Pförtner vorbei ins Lokal.
    Das war es, was Pete prophezeit hatte. Die Cross Bones waren im Begriff zu kassieren. Und dabei wollten wir sie überraschen.
    Als wir Miene machten, den beiden zu folgen, vertrat uns der Portier den Weg.
    »Es ist Feierabend«, erklärte er.
    »Das wissen wir«, antwortete ich und ließ meinen FBI-Stern blitzen.
    Der Mann in der goldbetressten Uniform brabbelte etwas und trat zur Seite.
    Wir sahen die beiden Gestalten durch das Lokal gehen und durch eine Tür neben der Bar verschwinden.
    Wir folgten ihnen. Die Einrichtung derartiger Lokale ist fast überall die gleiche. Es gibt überall zwei Hintertüren. Die eine führt zu den Waschräumen und Toiletten, die andere zur Küche, den Wirtschaftsräumen und dem Büro des Inhabers oder Geschäftsführers. Durch diese gingen wir also.
    Allerdings passten wir auf, dass die beiden Burschen vor uns keinen Wind davon bekamen, dass sie verfolgt wurden.
    Durch den Schalter konnten wir in die Küche blicken, in der Köche aufräumten.
    Dann standen wir vor der Tür, hinter der die beiden verschwunden waren.
    Laute, schnelle Schritte erklangen
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