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Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde

Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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TROPISCHE REGENWÄLDER IM ÜBERBLICK
    Bedrohtes Paradies
    Auf den ersten Blick erscheint der Dschungel dunkel und unheimlich. Statt betörender Düfte und lautem Gebrüll findet man sich von Ruhe und Dämmerlicht umgeben. Erst einige Meter höher – in den sonnendurchfluteten Kronen und Wipfeln – spielt sich das eigentliche Leben ab: Affen liefern sich wilde Verfolgungsjagden und schrecken dabei prachtvoll gefärbte Vögel auf. Die wahren Herrscher des Regenwalds sind jedoch die Insekten, die in unzähligen Arten und Formen vorkommen.
    Tropische Regenwälder bedeckten einmal den größten Teil der Tropen. Heute ist nur noch ein Bruchteil der einstigen Fläche übrig, denn der Mensch fügt diesen ursprünglichen Wäldern durch Brandrodung, Straßenbau und die Gewinnung von Bodenschätzen tiefe Wunden zu. Dies hat nicht nur weit reichende Folgen für das Weltklima, sondern auch für die Artenvielfalt in diesen Wäldern.
    Inhalt
    Was sind tropische Regenwälder?
    Heutige Verbreitung
    Was sind tropische Regenwälder?
    Tropische Regenwälder erstrecken sich als Gürtel um den Äquator. Durch das heiße und feuchte Klima dauert die Vegetationsperiode das ganze Jahr und bildet die Grundlage für eine einmalige Artenvielfalt. Kein anderer Lebensraum besitzt solch eine Fülle an pflanzlichem Leben pro Hektar Boden. Unter der Wärme der tropischen Sonne wächst alles in erstaunlicher Geschwindigkeit – dadurch wird neue Biomasse schneller gebildet als in jedem anderen terrestrischen Ökosystem. Aber auch die Zersetzung wird durch die Temperatur und die Feuchtigkeit beschleunigt und so befindet sich das Ökosystem in einem dynamischen Gleichgewicht.
    © shutterstock.com/STILLFX
    Typischer Stockwerkbau im tropischen Regenwald
    Primärwald und Sekundärwald
    Der Regenwald wird bezüglich seines Entwicklungsstandes in Primär- und Sekundärwald unterschieden. Primärwälder sind Regenwälder, die schon seit Jahrtausenden bestehen. Sie haben das sog. Klimaxstadium, also das höchste Stadium der Entwicklung, erreicht und befinden sich damit im Gleichgewicht. Alle Tier- und Pflanzenarten sind etabliert und haben ihren festen Platz in dem komplizierten Gefüge gefunden. Sekundärwälder entstehen auf Flächen, die gerodet wurden und dann brach liegen. In diesen Wäldern findet man die verschiedensten Stadien der Entwicklung von Lebewesen, deren Artenvielfalt und -zusammensetzung während des Entstehungsprozesses großen Veränderungen unterliegt. Diese Abfolge von unterschiedlichen Entwicklungsstadien nennt man Sukzession.
    Wärme, Wasser und Nahrung im Überfluss
    Wissenschaftler gehen davon aus, dass über 90% der Pflanzen- und Tierarten in den tropischen Regenwäldern beheimatet sind. Angesichts der Artenvielfalt sollte man annehmen, dass der Boden besonders fruchtbar sei, dies ist aber nicht der Fall. Die nährstoffreiche Humusschicht ist nur wenige Zentimeter dick und würde niemals eine solche Fülle an Leben hervorbringen. Der gesamte Vorrat an Nährstoffen ist in der lebenden Biomasse selbst gespeichert, denn aufgrund der günstigen klimatischen Bedingungen findet ein schnelles Recycling von abgefallenen Blättern, umgeknickten Bäumen und auch toten Tieren statt. Ein komplexes System von Insekten, Bakterien und Pilzen bereitet das tote organische Material wieder auf, das dann als frischer Nährstoff für die Bäume zur Verfügung steht.
    Gefährliche Zerstörung
    Geografisch lassen sich drei große Regenwaldgebiete unterscheiden. Süd- und Mittelamerika, das fast ein Fünftel des Regenwaldes beherbergt, sowie Südostasien und West- und Zentralafrika. Kleinere Bestände befinden sich noch in Australien, im Fernen Osten und auf dem indischen Subkontinent. Aktuell bedecken ca. 7 Mio. km 2 Regenwälder die Erdoberfläche. Das sind nur noch 50% des ursprünglichen Bestandes – und die Vernichtung schreitet mit zunehmendem Tempo voran. Jährlich schrumpft der Regenwaldbestand weltweit um eine Viertelmillion km 2 und wird so in nicht einmal 30 Jahren verschwunden sein, wenn der Mensch nichts ändert. Die Regenwälder leisten einen großen Beitrag zur Stabilisierung des weltweiten Klimas. Wenn das CO 2 , das in der Biomasse der Wälder gebunden ist, durch Abholzung und Verbrennung frei wird, muss damit gerechnet werden, dass sich der Treibhauseffekt verstärkt und zu dramatischen Klimaveränderungen führt. Umgekehrt bleibt der Klimawandel auch nicht ohne Auswirkung auf den Regenwald. Viele Regionen wie das Amazonasgebiet haben
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