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0286 - Mister X und sein teuflischer Plan

0286 - Mister X und sein teuflischer Plan

Titel: 0286 - Mister X und sein teuflischer Plan
Autoren: Mister X und sein teuflischer Plan
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fragte Fletcher mit unsicherer Stimme.
    »Ja, das ist alles.«
    »Dann ist doch irgendwo ein Haken an der Sache. Niemand zahlt so viel für eine so lächerliche Arbeit. Ich möchte wissen, was ich dabei riskiere.«
    »Nichts riskierst du.«
    Fletcher hatte plötzlich so etwas wie eine dumpfe Ahnung. Sein in jahrzehntelangem Trampleben geschulter Instinkt warnte ihn. »Nein, Sir. Ich möchte mit der Sache doch lieber nichts zu tun haben.« Der Unbekannte schwieg. Aber ein leises, pfeifendes Geräusch drang an Fletchers Ohr. Und in der nächsten Sekunde erhielt er einen so furchtbaren Schlag auf die rechte Schulter, daß ihm der Schmerz wie eine Glutwelle durch den Körper jagte.
    Mit einem gurgelnden Laut fiel der Tramp von der Bank und blieb mit dem Gesicht nach unten auf den nassen Kieseln des Parkweges liegen.
    »Merk dir, daß man sich meinen Anordnungen nicht widersetzt!« sagte der Unbekannte kalt. »Wenn du meinen Auftrag nicht ausführst, wird man dich eines Morgens mit durchschnittener Kehle finden. Und glaub ja nicht, daß du entkommen kannst, wenn du aus New York verschwindest! Du stehst jetzt pausenlos unter Aufsicht. Meine Männer sind stets in deiner Nähe. Denk daran! Und halt dich bereit! Du wirst deine Aufgabe erledigen, sobald ich dich benachrichtigen lasse!«
    Neben Fletchers Gesicht flatterte etwas zu Boden. Dann entfernten sich knirschende Schritte. Nach einigen Augenblicken wagte der Tramp den Kopf zu heben.
    Er spähte in die Richtung, in der der Unbekannte davonging, und sah gerade noch einen großen dunklen Schatten in den Dunstschleiern verschwinden, die der Wind vom Wasser herübertrieb.
    Dann wandte Fletcher den Blick und sah neben sich eine 100-Dollar-Note liegen.
    Er erhob sich, steckte den großen Schein ein, rieb sich die schmerzende Schulter und beschloß, den Weisungen des Unbekannten nachzukommen.
    ***
    Kurz vor Mitternacht verließen wir Flat House. Jetzt stand fest, daß der Fremde, den die Alte vom Fenster aus gesehen hatte, keinen Hausbewohner besucht hatte: Er mußte Malloys Mörder sein.
    Ich fuhr mit meinem Freund zum Distriktgebäude zurück, wo wir uns sofort ins Archiv begaben.
    Frank Sander, der diesmal Nachtdienst hatte, schüttelte den Kopf, als wir eintraten. »Kinder gehören doch um diese Zeit ins Bett«, meinte er.
    »Du hast recht«, konterte Phil. »Ich finde es unverantwortlich, daß man dich zum Nachtdienst einteilt.«
    »Aber das Bübchen kann uns einen Gefallen tun«, warf ich ein, »und nachsehen, ob ein böser Onkel registriert ist.«
    »Hat er etwas angestellt?«
    »Allerdings, Frank. Der Kerl hat vermutlich heute abend einen gewissen James Malloy auf bestialische Weise umgebracht. Erst mit einem stumpfen Gegenstand erschlagen und dann über einen Balken gelegt.«
    Unser Kollege verzog angewidert das Gesicht. »Und wie sieht der Gesuchte aus?«
    »Ungefähr mittelgroß, weißblondes Haar, kleiner Schnurrbart, sehr hellen rosigen Teint, und — was sicherlich sehr selten vorkommt — einen verkürzten linken Arm.«
    Sander pfiff durch die Zähne. »Der müßte leicht zu finden sein, falls er registriert ist. Wißt ihr sein ungefähres Alter?«
    »Zwischen 30 und 40.«
    »Okay. Gebt mir eine halbe Stunde Zeit! Wenn wir seine Karte haben, bringe ich sie in euer Büro.«
    Wir bedankten uns, fuhren mit dem Lift in unser Office und genehmigten uns einen Whisky.
    Die halbe Stunde war noch nicht vergangen, als Sander mit einer Karte erschien. »Dies müßte er sein.«
    Die Fotos zeigten einen etwa 35jährigen Mann von vorn und im Profil. Er sah genauso aus, wie ihn die Alte beschrieben hatte.
    Der Mann hieß Roy Lester und war vorbestraft wegen bewaffneten Raubüberfalls. Unter der Rubrik »Besonderes« stand in roter Schrift:
    Achtung! Lester ist stets bewaffnet. Bei seiner ersten Verhaftung leistete er tätlichen Widerstand und verwundete einen Beamten.
    »Ich verstehe nicht, warum solche Burschen so schnell wieder aus dem Zuchthaus entlassen werden«, sagte Phil.
    »Das sind die Nachteile unseres Bewährungsverfahrens«, knurrte Frank, verabschiedete sich und verschwand.
    »Was nun?« fragte Phil. »Wie kommen wir an den Kerl heran? Auf der Karte ist kein Wohnsitz angegeben. Hier steht nur, daß er sich nach seiner Entlassung in New York aufgehalten habe.«
    »Bevor wir eine Großfahndung einleiten, wollen wir versuchen, ob wir ihn nicht durch einen vertraulichen Tip erwischen.«
    »Also, gut! Schlagen wir uns wieder eine Nacht um die Ohren, und klappern wir die
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